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Rhön setzt auf Austausch mit dem Lungau

Rhön. Im Rahmen einer viertägigen Fachexkursion besuchten Vertreter des Biosphärenreservates, des Vereins Natur- und Lebensraum Rhön und des Vereins Rhöner Durchblick die idyllischen Alpentäler des Lungau.

Gleich hinter dem Tauerntunnel liegt in östlicher Richtung auf etwa 1000-2500 Höhenmeter der Lungau, der noch zum Salzburger Land zählt. 2012 wurde das Gebiet, in dem etwa 20.000 Menschen leben, als Biosphärenreservat von der UNESCO anerkannt. Beim Aufbau des Biosphärenreservates leistete die Rhön im vergangenen Jahrzehnt beratende Unterstützung. Nun bereisten 23 Vertreter der Bayrischen und Hessischen Rhön den Lungau, um sich über Projekte zu informieren und den begonnenen Austausch fortzuführen.

Überaus beachtlich war der Besuch der breit aufgestellten Landwirtschaftsschule in Tamsweg, in der junge Menschen nicht nur Landwirtschaft, sondern auch die Grundzüge von Direktvermarktung, Forstwirtschaft, Schreinerei und Schlosserei erlernen. Selbst das Schlachten von Tieren steht auf dem Ausbildungsplan. Besucht wurden landwirtschaftliche Betriebe, die allesamt eine Vielzahl von unterschiedlichen wirtschaftlichen Standpunkten aufweisen. War es in einem Betrieb die Käserei, so war es bei einem anderen Bauern die florierende Schnapsbrennerei. Auch viele Gasthöfe haben als zweites Standbein einen landwirtschaftlichen Betrieb im Hintergrund. Kräuteranbau, gepaart mit einer kleinen Schafsmilchkäserei stand genauso auf dem Besuchsplan, wie ein Ökobetrieb, der sich auf den Anbau von Tauernroggen kombiniert mit einen Ferienwohnungsangebot, spezialisiert hat.

Beachtlich ist, dass über 50% der Landwirte im Lungau ökologisch wirtschaften. Janet Emig und Martin Kremer vom VNLR stimmen überein, dass die Exkursion für alle Teilnehmer wichtige Erfahrungen und Impulse brachte. „Es ist schon bemerkenswert, dass in Österreich die Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten so ganz anders als in Deutschland verlaufen ist.

Während hier Landwirte immer mehr zu einer Spezialisierung gedrängt wurden, basiert das Modell der österreichischen Landwirtschaft nach wie vor auf einer wesentlich breiteren wirtschaftlichen Basis mit mehreren Standbeinen, zu denen in der Regel neben der Tierhaltung auch Forstwirtschaft und Fremdenverkehr zählen“ .

Aus Sicht von Martin Kremer war die Exkursion ein weiterer wichtiger Schritt für eine langfristige Kooperation zwischen dem Lungau und der Rhön.

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