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Teilerfolg bei der Wiederansiedlung des Schneiders

SchneiderRhön. 2012 und 2013 wurden im Herbst Schneiderfische in der Ulster bei Günthers und dem Döllbach bei Rothemann ausgesetzt. Ziel dieser Aktionen war es, den noch in den 50iger Jahren häufigen Kleinfisch, der zwischenzeitlich komplett aus den Fließgewässern der Rhön verschwunden ist, wieder anzusiedeln. Daher wurden auf Betreiben der Oberen Fischereibehörde beim Regierungspräsidium Kassel und der Hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Schneider aus dem Wesereinzugsgebiet nachgezüchtet. Insgesamt konnten inzwischen 2.000 Tiere an Ulster und Döllbach ausgesetzt werden.

Nun galt es, festzustellen, ob sich die Schneider etablieren konnten. Am 30.09. wurde daher eine E-Befischung unter Beteiligung der örtlichen Angelsportvereine und des Naturschutzes durchgeführt. Das Ergebnis ist vielversprechend. Neben Bachforellen, Äschen, Groppen, Bachneunauge und Elritze konnten auch sechs Schneiderfische nachgewiesen werden. Bei diesen handelte es sich sowohl um Fische der 2012er wie auch der 2013er Besatzmaßnahme. Allerdings gelangen diese Wiederfänge nur im Bereich des Döllbaches.

Christoph Dümpelmann, der Fischereibiologe, der im Auftrag der Oberen Fischereibehörde die Befischung leitete, ist dennoch äußerst zufrieden. „Mit einer E-Befischung kann man lediglich einen Bruchteil der im Gewässer vorhandenen Fische tatsächlich nachweisen. Der Fang von sechs Schneidern an unterschiedlichen Gewässerabschnitten des Döllbaches ist mehr, als ich erhofft hatte“. Auch bei der Oberen Fischereibehörde und beim Biosphärenreservat Rhön zeigt man sich mit dem Ergebnis zufrieden. Christoph Laczny von der Oberen Fischereibehörde macht deutlich, dass dies ein wichtiger Zwischenerfolg ist, der Mut macht, das Projekt fortzusetzen.

Joachim Walter, Ranger beim Biosphärenreservat und Projektkoordinator vor Ort, regt an, die E-Befischung an der Ulster zu wiederholen. Aus seiner Sicht ist es höchst wahrscheinlich, dass auch an der Ulster Schneiderfische überlebt haben, da der Fluss im Besatzbereich äußerst strukturreich ist.

Die Elektrobefischung gilt als die fischfreundlichste Form von Bestandsnachweisen im Fließgewässer. Durch den fließenden Strom werden die Fische kurzzeitig betäubt und können so per Kescher aufgenommen werden. Selbstverständlich wurden alle im Rahmen der Aktion gefangenen Tiere anschließend wieder in die Freiheit entlassen.

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