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Schuldezernent Zielinski zieht Vorlage zu Schulorganisationsbeschlüssen zurück

Vogelsbergkreis. In der Sitzung des Ausschusses für Schulen, Kultur und Sport vom 13.10.2014 hat der Schuldezernent des Kreises seine Vorlage zu den geplanten Schließungen des Hauptschulzweiges und der Förderstufe an der Mittelpunktschule Angersbach, sowie die Schließung der Förderstufe an der Gerhard-Hauptmann-Schule in Alsfeld zurück gezogen. Peter Zielinski begründet seinen Schritt damit, dass es im Rahmen der politischen Auseinandersetzungen durch die Verknüpfung der vorgelegten Organisationsmaßnahmen mit der von den Schulen angestrebten Veränderung der Schulformen der Geschwister-Scholl-Schule in Alsfeld und der Schule an der Wascherde in Lauterbach zu einer Sachlage gekommen sei, die so nicht beabsichtigt war. Er wolle mit dem Rückzug der Vorlage den Weg frei machen für sachorientierte Lösungen, die langfristig tragfähig seien.

Der Schulentwicklungsplan, welcher im Dezember 2011 vom Hessischen Kultusministerium (HKM) mit Auflagen genehmigt wurde, sah die oben genannten Maßnahmen vor.  Diese wurden im Rahmen der Genehmigung seitens des als notwendige Organisationsmaßnahmen erachtet. Der Vogelsbergkreis sollte dem HKM die notwendigen Organisationsbeschlüsse bis zum Schuljahr 2013/14 vorlegen. Weiterhin wurde dem Kreis seitens des HKM aufgegeben die Schule an der Wascherde und die Geschwister-Scholl-Schule in Alsfeld in Mittelstufenschulen umzuwandeln. Diese beiden Schulen haben nun zwischenzeitlich in ihren Gremien beschlossen, dass sie eine Umwandlung in die Schulform Mittelstufenschule ablehnen.

Von den im Vogelsbergkreis für die Schulentwicklung seither Verantwortlichen wurden schon langfristig die Weichen für eine Konzentration der Schülerströme in Alsfeld an der Geschwister-Scholl-Schule und in Lauterbach an der Schule an der Wascherde gestellt. Beide Schulen wurden mit großem Aufwand saniert und bieten nun Raum für die Aufnahme der Schülerinnen und Schüler. Diese Entwicklung war seitens der vorherigen Kreiskoalition aus CDU, FW und FDP als sinnvoll erachtet worden. Diesem Gedanken schließt sich der jetzige Schuldezernent von den Grünen – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung – inhaltlich voll an.

Da die Diskussion in den letzten Tagen gezeigt habe, dass den Schulen, den Eltern und auch den politischen Akteuren klar sei, dass man langfristig zu einer anderen Schulorganisation im Kreis kommen müssen, wenn man den Realitäten des massiven Rückganges der Schülerzahlen (in Jahr 2000 hatte der Kreis noch weit über 18.000 Schülerinnen und Schüler, in 2014 sind es gerade noch 13.280) ernst nehme, wolle der Schuldezernent mit seinem Rückzug den Weg für sachliche Gespräche im Jahr 2015 zur Vorbereitung der Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung offen halten.

Für die Schulen bedeutet dies, dass es vor der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes zu keinen Organisationsveränderungen kommen wird. Die Schulzweige bleiben also solange bestehen, wie die Mindestgrößen für die Lehrerversorgung gewährleistet sind. In Alsfeld bleibt die Förderstufe bis dahin an der Gerhard-Hauptmann-Schule. An der Geschwister-Scholl-Schule wird es weiterhin bei der bisherigen fünften Klasse der Realschule bleiben.

Zielinski möchte seinen Schritt auch als Signal dafür verstanden wissen, dass eine Schulentwicklungsplanung nicht im politischen Parteienstreit zerredet werden sollte. Dies sei für den Kreis eine so wichtige Angelegenheit, dass sie von breiten Mehrheiten langfristig getragen werden müsse.

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