90 Haupt- und ehrenamtliche kirchliche Mitarbeiter aus der Erstkommunionvorbereitung bei Fortbildungstag mit Prof. Biesinger
Referenten und Mitwirkende des Fortbildungstages: Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez (1.v.l.), Prof. Dr. Albert Biesinger (1.v.r.), Relindis Knöchelmann (2.v.l.), Thomas Bretz (3.v.l.), Dechant Markus Günther (2.v.r)
Fulda. Gastreferent Prof. Dr. Albert Biesinger, emeritierter Professor für Religionspädagogik an der Universität Tübingen, erläuterte am Vormittag die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels, nämlich einer Familienkatechese, bei der Kinder und Eltern gemeinsam auf dem Weg zur Erstkommunion sind. „Erstkommunionvorbereitung bedeutet in erster Linie die Eltern vorzubereiten“, habe er bei seinen Forschungen in Lateinamerika gelernt und legte er aus seinen jahrelangen Erfahrungen als Diakon und mit aktuellen Ergebnissen einer Wirksamkeitsstudie seinen „Kurswechsel“ anschaulich und praxisnah dar. „Eine bundesweite Studie zur Erstkommunionvorbereitung zeigt: Je stärker die Familie in die Vorbereitung einbezogen wird, desto nachhaltiger wirkt sie sich auf die Religiosität der Kinder, aber auch der Eltern aus.“, so Biesinger weiter, der Autor und Herausgeber von knapp 100 Büchern ist, u.a. des Klassikers „Kinder nicht um Gott betrügen“.
Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, der den Fortbildungstag „Erstkommunionweg als Familienkatechese“ begleitete, zeigte sich hoch erfreut darüber, dass die Hälfte der 90 teilnehmenden Erstkommunionkatecheten, ehrenamtliche kirchliche Mitarbeiter waren. „Insgesamt waren 2/3 aller Pastoralverbünde unserer Diözese vertreten. Viele Teilnehmer kamen im Erstkommunionkatechetenteam ihrer Pfarrei, um darüber auszutauschen, bei welchen Gelegenheiten der Erstkommunionvorbereitung wir die Familien des Kommunionkindes mehr mit einbeziehen können.“ erläutert Thomas Bretz, Referent für Neuevangelisierung und Mitarbeiter in der Familienpastoral im Bischöflichen Generalvikariat, der die Veranstaltung leitete.
Prof. Dr. Albert Biesinger spricht zu über 90 Engagierten in der Erstkommunionvorbereitung über „Familienkatechese“
Bei einer Austauschbörse am Nachmittag haben kirchliche Mitarbeiter aus Leipzig, Dresden und Bühl/Freiburg ihre langjährigen Erfahrungen mit Familienkatechese in ihren Pfarreien vorgestellt und kamen mit den Teilnehmern darüber in ein reges Gespräch. Gemeindereferentin Simone Michel aus Hofbieber berichtete von Erstkommunionfamilienwochenenden, die in ihrer Pfarrei seit 30 Jahren durchgeführt werden: „Für die jetzige Erstkommunionelterngeneration ist es selbstverständlich an dem Wochenende teilzunehmen, da sie selbst als Kinder schon daran teilgenommen haben“. Gemeindereferentin Mechthild Mühle aus Schwalmstadt sprach von einer ganz positiven Resonanz auf das neu eingeführte familienkatechetische Kurskonzept und Brigitte Burbach, Gemeindereferentin in Rodenbach, erläuterte als ein weiteres Leuchtturmbeispiel eine Tauferneuerungsfeier auf dem Erstkommunion-vorbereitungsweg unter Einbeziehung der Eltern.
„Ein guter Mix von anschaulichem Input und offenem Austausch, bei dem besonders die Praxis in den Blick genommen wurde. Der gehaltvolle und inspirierende Vortrag von Prof. Biesinger, seine statements und konkreten Hilfestellungen haben mir gefallen, mich bereichert und gestärkt – insgesamt herrschte eine hoffnungsvolle und mutmachende Atmosphäre“, äußerten sich Teilnehmer bei der Reflexion.
Am Ende des Tages kam die Gruppe zum gemeinsamen Vespergebet zusammen. Es wurde über die eigene Taufberufung nachgedacht und diese erneuert, bevor die Teilnehmer zu ihrem Dienst an den Erstkommunionfamilien in den Pfarreien und Pastoralverbünden gesegnet und gesendet wurden.
Zum Erfahrungsaustausch oder Prozessbegleitung des Themenfeldes „Erstkommunionweg als Familienkatechese“ wenden Sie sich gerne an die Familienpastoral im Seelsorgeamt des Bischöflichen Generalvikariats, 0661/87-294, Thomas.Bretz@bistum-fulda.de