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Die Kopflaus hat immer Saison – Wie man die Plagegeister wieder los wird

Fulda. Pediculus humanus capitis heißen die sesam-korngroßen Tierchen, die sich auf Köpfen wohl fühlen und in Kindertagesstätten und Schulen eigentlich immer Saison haben. Die Kopflaus ist ein Plagegeist, der keine Unterschiede macht. Status, Kulturkreis oder Hygienezustände interessieren die Laus nicht. Sie wandert einfach von Kopf zu Kopf und fühlt sich wohl, solange sie alle zwei bis drei Stunden kleine Blutmahlzeiten aus der Kopfhaut saugen kann. Dabei spritzt sie winzige Mengen Speichel in die Kopfhaut – doch erst nach zwei bis vier Wochen fängt es an zu jucken. Deshalb bleibt die Laus recht lang inkognito. Wird sie entdeckt, muss sofort behandelt werden, um Laus, Larven und Läuseeier möglichst schnell wieder loszuwerden.

Das Sachgebiet Hygiene beim Kreisgesundheitsamt in Fulda rät zu einem offenen Umgang mit dem Thema und verweist auf mehrseitiges Material, das von der Gesundheitsbehörde als Infobrief zusammengestellt worden ist. Kurzgefasst sollten Eltern und Sorgeberechtigte auf Folgendes achten: Wer Läuse auf dem Kopf seines Kindes entdeckt, sollte dies nicht schamhaft schweigen, sondern umgehend Familie, Freundeskreis und Schule bzw. Kindergarten informieren, um eine Weiterverbreitung zu vermeiden. Dann sollte umgehend mit der Erstbehandlung begonnen werden.

Auf der Website des Robert-Koch-Institutes findet man eine Liste der derzeit zur Kopflausbehandlung zugelassenen Arzneimittel und Medizinprodukte. Die zugelassenen Mittel sind in der Apotheke rezeptfrei erhältlich. Für vom Arzt verordnete Kopflausmittel für Kinder unter 12 Jahren übernehmen die Krankenkassen die Kosten. Wie diese Mittel richtig angewandt werden, erläutern Apotheker/-innen beim Kauf gerne. Ausschlaggebend für den nachhaltigen Behandlungserfolg ist die Wiederholungsbehandlung mit dem Läusemittel am Tag 8, 9 oder 10 nach der Erstanwendung des Mittels.

Weil junge Läuse mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen sind, sollten die Haare zudem nass mit einem speziellen Kamm ausgekämmt werden. Dazu kann man eine Spülung verwenden. Der Kamm sollte nach jedem Kämmvorgang an Küchenpapier abgestrichen werden. Empfohlen wird, die Prozedur am Tag der Erstbehandlung sowie an Tag 5, 9 und 13 zur Kontrolle durchzuführen.

Zusätzlich rät das Gesundheitsamt, Kämme, Bürsten sowie Haarspangen und -gummis mit einer heißen Seifenlösung zu reinigen. Außerdem sollten Handtücher, Schlafanzüge sowie Leib- und Bettwäsche gewechselt und bei 60°C gewaschen werden. Kopfbedeckungen, Schals und weitere Gegenstände, auf die die Kopflaus gelangt sein kann, sollten für drei Tage in einer Plastiktüte verpackt aufbewahrt werden. Gut zu wissen: Spätestens nach 55 Stunden ohne Blutmahlzeit ist die Laus verhungert.

Mehr Informationen zum Thema Kopfläuse gibt es beim Kreisgesundheitsamt unter der Telefonnummer (0661)6006-667 sowie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, beim Robert Koch-Institut oder beim Verein Deutsche Pediculosis Gesellschaft.

www.bzga.de, www.rki.de, www.pediculosis-gesellschaft.de

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