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Themenabend des Kommunalen Jobcenters KVA – Referat zur gesundheits- und ertragsorientierten Unternehmensführung

Dr. Walter Kromm referierte zum Thema „Gesundheits- und ertragsorientierte Unternehmensführung“ im Restaurant Seeblick auf dem Schlossgut Sickendorf. Fotos: Gabriele Richter, Pressestelle Vogelsbergkreis.

Dr. Walter Kromm referierte zum Thema „Gesundheits- und ertragsorientierte Unternehmensführung“ im Restaurant Seeblick auf dem Schlossgut Sickendorf. Fotos: Gabriele Richter, Pressestelle Vogelsbergkreis.

Vogelsbergkreis. „Mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent sind wir ganz nah an der Vollbeschäftigung – das ist ein herausragendes Ergebnis, das es aber zugleich auch immer schwieriger macht, die Zahl der arbeitslosen Menschen noch weiter zu verringern“, stellte Landrat Manfred Görig fest. Er begrüßte rund 80 Unternehmerinnen und Unternehmer zum Themenabend des Kommunalen Jobcenters (KVA) und dankte für die erfolgreiche Arbeit, die mit zu einem solch guten Ergebnis beigetragen hat. Das Image der Region und die Fachkräftesicherung nannte der Landrat als „die Herausforderungen für die Zukunft“, nachdem der Wanderungssaldo gestoppt ist und seit 2013 bei null liegt.

Gerade für Menschen über 50 Jahre ist Gesundheit ein ganz zentraler Faktor – für jeden Einzelnen wie auch für gesunde Unternehmen. Deswegen auch die Themenwahl für die Veranstaltung, die aus 50plus-Projektmitteln des Bundes finanziert wurde: „Gesundheits- und ertragsorientierte Unternehmensführung“ lautete der Titel des Vortrags von Dr. Walter Kromm, Schulmediziner und Master of Public Health. Wer jetzt aber medizinische Inhalte oder Ernährungs- und Bewegungstipps für seine Mitarbeiter erwartete, der wurde gleich zu Beginn eines besseren belehrt: „Ein gesundes – auch wirtschaftlich gesundes – Unternehmen ist ganz klar auf gesunde Mitarbeiter angewiesen“, so Dr. Kromm.

„Aber ein Unternehmen ist weder Fitness-Studio noch Reha-Zentrum, es geht nicht darum einfach etwas Gesundes zu tun, sondern um den gesunden Umgang miteinander.“ Einer Studie zufolge stelle chronischer Stress wegen hoher Anforderungen offenbar kein Problem für die Gesundheit dar – jedoch mache chronischer Stress dann Probleme, wenn er aufgrund nicht bedienter Bedürfnisse entstehe. „Wenn zum Beispiel die Bedürfnisse nach Selbstwerterhöhung, nach Bindung und guten Beziehungen oder nach persönlichem Wachstum nicht bedient werden, dann werden Mitarbeiter krank“, sei durch die 500 Fragen umfassende SHAPE-Studie herausgefunden worden.

Gesundes Arbeiten brauche Gestaltungsfreiheit und Unterstützung durch Vorgesetzte, ungesundes Arbeiten sei durch die genauen Gegenteile gekennzeichnet: Der einzelne Mitarbeiter habe wenig bis keinen Gestaltungsspielraum und erhalte keine Anerkennung für sein Tun. Das beste Ressourcen-Beschaffungsinstrument ist für Kromm „eine faire Kommunikation auf Augenhöhe – ein Vorgesetzter wird zur wahren Führungskraft, wenn er Kraft gibt und die Lust weckt, sich und seine Arbeitskraft aktiv einzubringen“. Dass solche weichen Faktoren tatsächlich auch zu besseren Geschäftszahlen führten, konnte der Referent anhand seiner Studie belegen.

Mit lockeren Sinnsprüchen und unterhaltsamer Präsentation plädierte Dr. Kromm für eine gesundheitsfördernde Zusammenarbeit in der Arbeitswelt. „Die Art und Weise wie wir zusammenarbeiten wird die Basis-Innovation der Zukunft sein, so wie es früher einmal Dampfmaschine und Eisenbahn waren.“ Wie man allerdings von diesem Wissen zum konkreten Handeln kommt, dazu werde er demnächst in der Schweiz Studien betreiben und könne dann in einem Jahr vielleicht mehr dazu erzählen. Im Anschluss an den Vortrag standen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kommunalen Jobcenters KVA für die Fragen der Unternehmerinnen und Unternehmer zum Projekt „Perspektive 50plus“ und den Förderinstrumenten zur Verfügung.

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