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4. Industrielle Revolution in Fulda angekommen

Industrie4-0Fulda. Die allgemein mit dem Begriff Industrie 4.0 bezeichnete 4. Industrielle Revolution war Thema eines Fachforums des Engineering-High-Tech Clusters im ITZ-Fulda. Gut 30 Vertreter von heimischen Technologie- und IT-Unternehmen informierten sich aus erster Hand über die Chancen, aber auch Risiken, die die intelligente Fabrik mit vernetzten Produktionssystemen mit sich bringt. Regionalmanager Christoph Burkard begrüßte die Teilnehmer und bezeichnete „Industrie 4.0“ als ein wichtiges Zukunftsthema der regionalen Wirtschaftsförderung. „Industrie 4.0 ergibt sich förmlich als Schnittmenge der Aktivitäten unserer beiden Technologiecluster, des EH-Clusters und des Vereins Zeitsprung“. Clustermanager Christian Vey führte in das Thema ein und stellte die beiden Technologiecluster vor, die gemeinsam mehr als 150 Unternehmen mit mehr als 15.000 Beschäftigten repräsentieren.

Dr. Carsten Ott, Abteilungsleiter Technologie und Zukunft, bei Hessen Trade and Invest (HTAI) stellte die Initiativen des Landes Hessens zum Thema Industrie 4.0 vor. Er betonte, dass sowohl das Land als auch der Bund dieses Thema in das Zentrum ihrer High-Tech-Strategie gestellt haben. Dadurch dass nun Menschen, Maschinen und Bauteile intelligent miteinander vernetzt werden können, änderten sich die Produktionsprozesse grundlegend. Auch in der Forschungs- und Förderlandschaft seien nun neue Fächer- und Branchenübergreifende Denkansätze notwendig. Dr. Ott sah für Fulda gute Möglichkeiten den Wirtschaftsstandort mit einer Vernetzung von Engineering- und IT-Unternehmen weiter zu sichern und voranzubringen.

Einen Einblick in die veränderten Produktionsprozesse unter Industrie 4.0 in seinem Unternehmen JUMO gab IHK-Präsident Bernhard Juchheim, der zugleich auch Vorsitzender des Vereins Engineering-High-Tech Cluster Fulda e.V. ist. Mit intelligenten Bauteilen und einer vernetzten Produktion liesen sich in der intelligenten Fabrik Produktionssteigerungen von bis zu 30 Prozent erreichen bei deutlicher Erhöhung der Flexibilität. Kurzfristige Bestellungen mit Losgrößen bis zu einem Exemplar können so termingenau geliefert werden. „Aus der Wertschöpfungskette entsteht so ein Ressourcen schonendes Wertschöpfungsnetzwerk“, sagte Juchheim. Für das Unternehmen JUMO selbst biete Industrie 4.0 eine doppelte Chance, zum einen in der Produktion selbst und zum anderen auch auf dem Markt Sensortechnik. Hier sei JUMO bei den Temperatursensoren bereits Weltmarktführer.

Der IHK-Präsident blickte aber auch über den Tellerrand seines Unternehmens hinaus und bezeichnete Industrie 4.0 als große Chance für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Voraussetzung sei jedoch, das mit dem beschleunigten Ausbau der Breitbandnetze auch die Infrastruktur für vernetzte Produktionsprozesse geschaffen werden. „Wir reden hier über Datenübertragung in Echtzeit. Schon kleineste Verzögerungen stören die Produktionsprozesse.“ Dabei sei Industrie 4.0 auch für kleinere Unternehmen im ländlichen Raum, etwa den Schreiner mit CNC-gesteuerten Maschinen von Bedeutung. „Der Breitbandausbau in der Region Fulda, insbesondere auch im ländlichen Raum ist deshalb zwingend notwendig.“ Juchheim warnte jedoch auch vor den Gefahren der Vernetzung, wenn die Entwicklung von geeigneten IT-Sicherheitsverfahren mit der Vernetzungsgeschwindigkeit nicht Schritt halte.

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