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Caritas startete Projekt „Trauergeleit“

zu 100-cs_Trauergeleiet_Auftaktveranst191114Fulda (cif). „Der besondere Blick auf die Randbereiche unserer Gesellschaft lässt die Caritas mit dem Projekt ‚Trauergeleit‘ auf bedenkliche Tendenzen im Umgang mit Tod und Sterben reagieren!“ so beschrieb Caritasdirektor Dr. Markus Juch die Ausgangslage bei der offiziellen Projekteröffnung. Er freue sich über die Initiative des Referenten Gemeindecaritas, Ewald Vogel, „…dessen Vorhaben Ehrenamt und Barmherzigkeit hervorragend miteinander verknüpft.“

Den Hauptvortrag bei der Auftaktveranstaltung in der Theologischen Fakultät Fulda hielt der Generalvikar des Bistums Fulda, Prof. Dr. Gerhard Stanke. Der „Tröster“ sei oft das, was zuallererst wegfalle, wenn einsame und arme Menschen zu Grabe getragen werden müssen. Dabei spiele dieser, wie Generalvikar Prof Dr. Gerhard Stanke in seinem Vortrag „Trauergeleit als Werk der Barmherzigkeit“ festhielt, als Element der Bestattungskultur eine wichtige Rolle, „…wenn nach der Beerdigung alle nochmals zusammen kommen, sich bei Unterhaltung und Austausch wieder dem Leben zuwenden.“

Wie Ewald Vogel in seiner Präsentation zeigte, soll ein Netz von Freiwilligen entstehen, aus dem heraus auf Abruf Beerdigungen begleitet werden, wenn ein Toter womöglich sonst nur vom Bestatter oder von der Friedhofsverwaltung beigesetzt wird. Die Kommunikation wird in der Aufbau- und Erprobungsphase vor allem über das Internetportal www.trauergeleit-fulda.de laufen. Hier können Interessierte sich auch über das Projekt genauer informieren. Am 6. Februar wird es zudem eine Informationsveranstaltung für Ehrenamtliche geben, Kontakt für Rückfragen und Anmeldung unter Tel. 0661 / 2428-111 und per Mail unter kontakt@trauergeleit-fulda.de.

Wie wichtig das Angebot des Trauergeleits ist, machte der diözesane Trauerseelsorger Werner Gutheil aus Hanau deutlich, denn in Städten wie Marburg, Kassel und eben Hanau gäbe es mittlerweile viele Betroffene. Den Menschen, die zu Lebzeiten schon oft sozial isoliert seien, sei es aber wichtig, „gut unter die Erde zu kommen“. Das Geleit sei daher ein wichtiger letzter Akt für die Würde dieser Menschen, es wäre daher wichtig, die Freiwilligen auch auf ihre Aufgabe vorzubereiten, wofür und wie sie angemessen diesen Dienst tun könnten.

Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch unterstrich in einer Talkrunde, die von Winfried Möller vom Netzwerk Trauerhilfe moderiert wurde, dass die Caritas aus der Sozialarbeit heraus oft eine speziellen Blickwinkel auf die Gesellschaft habe. Man habe daher die Bedeutung dieser Aufgabe als eines der Werke der Barmherzigkeit schnell erkannt, wobei ihm als Caritasdirektor die professionelle Begleitung der Ehrenamtlichen genauso wie der angemessene Ablauf einer solchen mit begleiteten, einsamen Bestattung besonders am Herzen lägen. „Die Caritas würde daher sicher auch mal den ‚Tröster‘ bezahlen, stellte Juch klar. Für die Stadt Fulda signalisierte Bürgermeister Dag Wehner, dass man gerne im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten mit dem Projekt „Trauergeleit“ zusammenarbeiten wolle. Für Fulda gäbe es jährlich eine seit Jahren stabile Zahl von etwas über 50 so genannten Sozialbestattungen, die für ein solches Trauergeleit in Frage kämen.

Die Sorge um den lebenden Menschen sei und bliebe die erste Sorge, stellte in seinem Vortrag über Pastoraltheologische Verantwortung“ schließlich Prof. Dr. Richard Hartmann klar, der die Schirmherrschaft über Trauergeleit Fulda übernommen hat. Sich den Verstorbenen aber derart zuzuwenden, sei daher auch ein symbolischer Akt, ein Hoffnungszeichen an die Lebenden, dass niemand nach dem Tod allein gelassen würde.

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