Logo

Uraufführung „Gloria in excelsis Deo“ in Hilders

Gesamtbild von der EmporeHilders. „Gaudate“ – so heißt der dritte Adventssonntag: „Freut euch“. Und die Freude war tatsächlich groß, als in Hilders zum ersten Mal das Weihnachtsoratorium „Gloria in excelsis Deo“ von Thomas Nüdling erklang. Die Kirchenchöre Tann und Hilders hatten es sich zur Aufgabe gemacht, die halbstündige Vertonung der Weihnachtsgeschichte nach dem Evangelisten Lukas in einem ökumenischen Gemeinschaftsprojekt aufzuführen. Und so machten sich die 80 Sängerinnen und Sänger gemeinsam mit Solisten und Regionalkantor Ulrich Moormann (Orgel) unter der Leitung des Komponisten Thomas Nüdling daran, den Weg Josefs und Mariens nach Bethlehem musikalisch nachzugehen, um das Licht von Weihnachten aufleuchten zu lassen.

Die Aufführung war beeindruckend. Nicht nur das Gesamtbild des großen Chores imponierte die zahlreichen Zuhörer, sondern auch das lebendige musikalische Klangbild, mit dem die Ausführenden die Komposition umsetzten. Bariton Lukas Witzel berichtete in seinen Rezitativen bedeutungsvoll vom biblischen Geschehen; Martina Hauck sog die harmonische und melodische Schwerelosigkeit des Engel-Solos regelrecht in sich auf, während der Chor bewies, als Engelheer festlich zuzupacken und als von dieser Botschaft angerührte Hirtenschar sich lebendig und aufbruchswillig zu geben.

Besonders hervorzuheben sind die klangschönen, teilweise mit obligater Oberstimme versehenen Choräle, mit denen der Chor das Geschehene ausdrucksvoll reflektierte und kommentierte. Nüdling griff kompositorisch ganz in Bach-Manier auf bekannte Kirchenlieder zurück: „Es kommt ein Schiff geladen“, „Zu Bethlehem geboren“ oder „Vom Himmel hoch“. Eröffnet wurde das Oratorium von einer idyllischen Pastorale: In die schier unaufdringliche Melodie bettete sich strahlend der Adventschoral „Gott, heil’ger Schöpfer aller Stern“, dessen Ausarbeitung der weihnachtlichen Szenerie einen charmanten und idyllischen Charakter verlieh.

Den Ausführenden gebührt großes Lob für diese Darbietung, weil sie einerseits ökumenische Verbundenheit ausdrückte und andererseits auch den Mut bewies, neue Werke anzugehen. Stephanie Möslein dankte Zuhörern und Mitwirkenden im Namen des Hilderser Kirchenchores, unter dessen Ägide diese Aufführung stattfand. Pfarrer Michael Möller bereicherte das Konzert mit einem nachdenklichen Textbeitrag und spendete abschließend den Segen.

Das Oratorium wird noch einmal am kommenden Sonntag (4. Advent, 21. Dezember) um 18 Uhr in der Tanner Stadtkirche aufgeführt.

Categories:

Alle Nachrichten, Kirche