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Ein Jahr Israel – Hannah Lutat hielt Vortrag in Heubacher Synagoge

Heubach_LutatKalbach-Heubach. Einblick in die Vielfalt ihrer Eindrücke nach einem Israel-Aufenthalt vermittelte Hannah Lutat bei einem Vortrag in Heubach. Auf Einladung des Fördervereins Landsynagoge Heubach berichtete Lutat über ihre Zeit in Jerusalem. Die junge Frau aus Uttrichshausen hatte sich entschieden, nach ihrem Abitur im Jahr 2013 für ein Jahr nach Israel zu gehen. Sie bewarb sich dafür um eine Freiwilligenstelle bei der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste. Bei der gut besuchten Veranstaltung in Heubach hieß Lutat ihre Zuhörer auf Hebräisch willkommen – was naturgemäß niemand verstand.

„Jetzt wissen sie, wie es mir in der ersten Zeit gegangen ist“, begründete sie – dann auf Deutsch – ihre Vorgehensweise. Die junge Frau war während ihrer Israel-Zeit mit rund 30 Wochenstunden in einem Altenheim in Jerusalem tätig. Außerdem arbeitete sie zehn Wochenstunden im Archiv der zentralen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Von beiden Bereichen erzählte Lutat sehr eindrücklich und schilderte, wie sehr ihr gerade die betagten Frauen in der Senioreneinrichtung – viele stammten aus umliegenden Ländern des Orients – mit ihren mitunter abenteuerlichen und schwierigen Lebensläufen imponierten und ans Herz gewachsen seien.

Einen besonderen Akzent setzten Lutats Eindrücke aus der Zeit des Gaza-Kriegs im Sommer und Herbst 2014. Es sei mit Händen zu greifen gewesen, wie nach der Entführung und Ermordung der drei Jugendlichen, die den Konflikt auslösten, das ganze Land von einer immensen Spannung erfasst worden sei. Sie unterstrich, sich in Israel jedoch nie unsicher gefühlt zu haben. Sie sei dankbar, das von so vielfältigen Gruppierungen und oft auch widersprüchlichen Haltungen geprägte Land durch ihre Zeit ein wenig kennengelernt zu haben, sagte sie bescheiden.

Eine intensive Fragerunde, in der es unter anderem um die Rolle der Ultraorthodoxen, aber auch um das Verhältnis zwischen Israelis und Palästinensern ging, schloss sich an. Im Namen des Fördervereins dankte Hartmut Zimmermann der Referentin für die Bereitschaft, von ihren Erfahrungen zu berichten und wünschte ihr für ihr Judaistik-Studium in Berlin alles Gute.

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