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Schrumpfende Bevölkerung, Landflucht – wie sieht gelingender Wandel aus?

Fulda, Berlin (cif). „Der demografische Wandel ist eine der großen Zukunftsfragen unserer Gesellschaft. Ich wünsche mir, dass die Verantwortlichen in der Politik über dieses Thema mit der gleichen Leidenschaft diskutieren wie dies beispielsweise bei der PKW-Maut geschehen ist“, betonte Caritas-Präsident Dr. Peter Neher vor Journalisten bei der Präsentation der Caritas-Kampagne 2015 in Berlin.

Unter dem Motto „Stadt-Land-Zukunft“ beschäftigt sich diese neue Kampagne des Deutschen Caritasverbandes mit den verschiedenen Auswirkungen, die sich aus der voraussichtlichen weiteren Entwicklung der Bevölkerungsstruktur für Deutschland ergeben: Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wird die Bevölkerung bis zum Jahr 2060 von heute etwa 82 Millionen Menschen auf dann rund 65 bis 70 Millionen Menschen zurück gehen. Klar ist, dass der Anteil älterer Menschen dabei deutlich zunehmen und der Anteil Jüngerer hingegen sinken wird. Wie gelingt es angesichts dieser Prognosen, mit diesen Veränderungen konstruktiv umzugehen? Welche Herausforderungen sind damit verbunden und welche Chancen, die genutzt werden sollten? Mit diesen Fragen setzt sich die Caritas auseinander und lädt mit der Kampagne alle Interessierten ein: „Hilf mit, den Wandel zu gestalten“.

Auch die Caritas im Bistum Fulda wird sich mit den Themen der Kampagne intensiv beschäftigen, wie der Fuldaer Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch deutlich machte. „Für uns sind das schon länger wichtige Fragen der täglichen Arbeit: Wie sichern wir die notwendige Versorgung hilfebedürftiger Menschen in den Dörfern, und wie schaffen wir es, ein tragfähiges Netz der Hilfe zur Selbsthilfe immer weiter aufzubauen – diese und andere Aspekte wollen und müssen wir im Rahmen des Schwerpunktthemas 2015 weiter betrachten!“

Caritasdirektor Juch ist sich diesbezüglich völlig einig mit Caritas-Präsident Neher, der beim offiziellen Kampagenstart in Berlin unterstrich, es gehe darum, Potenziale zu erkennen und zu nutzen und sich mit den Veränderungen einer älter werdenden Gesellschaft realistisch auseinanderzusetzen. Gleichzeitig müsse man aber die Herausforderungen auch angehen. „Wir dürfen die Menschen in den ländlichen Gebieten nicht allein lassen, die mit dem Abbau der Infrastruktur zu kämpfen haben. Wenn die nächste Arztpraxis viele Kilometer entfernt ist, die  Läden schließen und die Mobilität der Menschen ohne eigenes Auto stark eingeschränkt ist, sind innovative Lösungen gefragt“, so Neher. Dies ist eine Aufgabe, die alle betrifft: Politik und Gesellschaft, aber auch Kirche, Verbände und Akteure der Zivilgesellschaft.

Hinweis: Die Caritas-Kampagne Stadt-Land-Zukunft will einen Beitrag leisten bei der Suche nach Ideen und beispielgebenden Projekten. Auf der Kampagnenwebsite www.stadt-land-zukunft.de werden Lösungen gesammelt, diskutiert und Projektbeispiele vorgestellt, die schon jetzt innovative Antworten auf Fragen des demografischen Wandels geben.

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