Logo

Bilanz 2014: Hessischer Einzelhandel zeigt sich zufrieden

Wiesbaden/Kassel. Insgesamt zufrieden zeigt sich der Hessische Einzelhandel mit dem Ablauf des vergangenen Jahres, wenn auch die erhoffte Umsatzsteigerung im Weihnachtsgeschäft 2014 von 1,2 Prozent nicht ganz erreicht wurde.

Insgesamt rechne man, so Helga Schwedes-Mand (Kassel) und Tatjana Steinbrenner (Frankfurt), stellvertretende Präsidentinnen des Handelsverbandes Hessen e.V., nach einer abschließenden Händlerbefragung, statt der erhofften 7,7 Milliarden in Hessen, mit einem Ergebnis von 7,6 Milliarden Euro.

Hierfür, so Schwedes-Mand, gab es auch nachvollziehbare Gründe: Die Wetterverhältnisse, insbesondere am vierten Adventssamstag und am Samstag nach Weihnachten, aber auch der erste Samstag im neuen Jahr, hätten viele Kunden abgehalten, in den Innenstädten shoppen zu gehen.

Der Textileinzelhandel, insbesondere Wintersportartikel, habe unter dem zum Teil sehr milden Wetter erheblich gelitten, betont der Handelsverband. Insoweit werbe der Handel im neuen Jahr mit zweistelligen Preisnachlässen auf Winterware.

Erfreulich dagegen, so der Verband weiter, sei der Trend gewesen, insgesamt wieder stärker die Innenstädte in Hessen aufzusuchen, die Weihnachtsmärkte zu besuchen und sodann in den Geschäften vor Ort das passende Geschenk zu finden. Der Weihnachtsbummel durch die Innenstädte, habe eine deutliche Renaissance gefunden.

Hierzu hätten in den vergangenen Jahren auch zahlreiche Städte ihre Stadtkerne „aufpoliert“ um Kunden „von der grünen Wiese“ zurückzugewinnen. Insbesondere im Südhessischen Raum sei bei vielen Städten und Gemeinden ein Umdenken bei der Bauleitplanung eingetreten und der Wunsch nach immer mehr und größeren Flächen außerhalb der Stadtzentren, gestoppt worden.

Traditionell haben – nach der Händlerumfrage des Verbandes – auch im vergangenen Jahr Spielwaren die Geschenkliste angeführt, wobei 2014 der Trend nach hochwertigen Geschenken wie Uhren, Schmuck und Juwelen zu verzeichnen gewesen sei. Es sei davon auszugehen, dass die Schmuck- und Uhrenbranche in dem vergangenen Jahr vor dem Bücherkauf rangiere, was den Wunsch der Verbraucher nach höherwertigen Produkten, bei nach wie vor niedrigen Sparzinsen, unterstreiche.

Zuwachsraten, laut Handelsverband Hessen, auch im Elektroniksektor; hier sei der Trend nach möglichst mobilen Geräten wie iPhones, iPads und Tablets unverkennbar. Auch Notebooks wurden verstärkt nachgefragt. Dagegen war die Nachfrage nach Fernsehgeräten und Stereoanlagen im klassischen Sinne, im Weihnachtsgeschäft eher verhalten gewesen.

Deutlich zugenommen hat nach der Händlerbefragung auch der Kauf von Gutscheinen, die erfahrungsgemäß erst in den ersten Januartagen eingelöst werden und dem Handel einen zusätzlichen Schub gebracht haben. Für den Handel ende daher das Weihnachtsgeschäft des abgelaufenen Jahres erst um den 10. Januar.

Der Handelsverband betont, dass auch der Internethandel vom diesjährigen Weihnachtsgeschäft profitieren konnte. Die Entwicklung gehe allerdings in Richtung multichannel, wobei zwischenzeitlich auch viele Hessische Fachgeschäfte im Internethandel präsent sind. Die Verknüpfung stationärer Handel und Internet werden auch in diesem Jahr durch vielfältige Angebote zunehmen.

Der Handelsverband Hessen, der im abgelaufenen Jahr von einem Umsatz von 40,5 Milliarden ausgeht, hofft auf einen optimistischen Start ins neue Jahr; der Arbeitsmarkt sei auch in Hessen robust, die Inflationsrate gering, sodass mit einer wachsenden Kaufkraft zu rechnen sei.

Categories:

Alle Nachrichten