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Fulda gestalten: Löhertor-Zentrum

Der OB-Kandidat der Fuldaer GRÜNEN informierte sich bei der Interessengemeinschaft Löherstraße. „Die Entwicklung des Löhertor-Zentrums kann nicht isoliert betrachtet werden. Davon können starke Impulse für die Innenstadtentwicklung ausgehen. Eine Schlüsselfunktion kommt der Löherstraße als Verbindungsweg zwischen Löhertor und Stadtmitte zu.“

Die Vorschläge der IG Löherstraße decken sich mit denen des GRÜNEN-OB-Kandidaten: „Der Bebauungsplan der Innenentwicklung der Stadt Fulda Nr. 172 „Neugestaltung Löhertor Center“, der im Dezember 2010 unter Zeitdruck beschlossen wurde – gegen die Stimmen der GRÜNEN-Fraktion – war ein Fehler. 18.000 qm Verkaufsfläche dürfen hier errichtet werden, fast dreimal so viel wie im Bestandsgebäude vorhanden waren.

Dass es sich hier um eine Fehlentscheidung handelt, wird auch dadurch deutlich, dass der Eigentümer hier gar nicht investiert hat. Seit vier Jahren (15.01.2011) ist der Bebauungsplan rechtsverbindlich und getan hat sich nichts – abgesehen davon, dass auch der Rest der Mieter – bis auf einen – ausgezogen ist und am Gebäude der Zahn der Zeit nagt.“

Dem Mietverhältnis mit diesem letzten Mieter, dem Drogeriemarkt Rossmann,  kommt dabei eine besondere Bedeutung dabei zu, weshalb die Fristen, die in dem zwischen der Stadt Fulda und dem Hamburger Eigentümer Greve geschlossenen Städtebaulichen Vertrag vereinbart wurden, nicht greifen:

Städtebaulicher Vertrag zum Projekt „Neugestaltung Löhertor-Center“ – § 4 Durchführungsverpflichtung

Der Investor verpflichtet sich, innerhalb von 12 Monaten nach Rechtsverbindlichkeit des B-Plans und vollständiger Räumung des Objektes mit dem Abbruch des Bestandsobjektes zu beginnen, innerhalb weiterer 6 Monate einen Bauantrag für das Vorhaben einzureichen, innerhalb 6 Monaten nach Erteilung der Baugenehmigung mit dem Bau zu beginnen und den Bau bis 30 Monate nach Erteilung der Baugenehmigung fertig zu stellen. Die vorgenannten Fristen verlängern sich, solange der Investor durch Rechtsmittel Dritter an der Ausnutzung von Baugenehmigungen gehindert wird.

„Innenstadtverträglich wäre die Vergrößerung auf 18.000 qm auch damals nicht gewesen. Vor dem Hintergrund, dass die Einkaufskraft, die früher in das Löhertor-Zentrum geflossen ist, mittlerweile längst in die neu geschaffenen Einkaufsmärkte Emaillierwerk und Dalberg-Höfe fließt, ist an diesem Standort auch eine drastisch reduzierte Verkaufsfläche nicht mehr sinnvoll – weder für unsere Innenstadt noch für die Interessen des Eigentümers“, fasst Zwengel die geänderten Rahmenbedingungen zusammen.

„Will die Firma Greve hier keine Millioneninvestition in den Sand setzen, wäre sie gut beraten, sich bei einer dringenden Neuausrichtung am realen Bedarf in Fulda zu orientieren. Bezahlbare Wohnungen, ergänzt durch kleinere Läden, Büros und Praxen sind an dieser Stelle sicher vermarktbar und würden auch aus Unternehmersicht eine gewinnbringende und zukunftsfähige Investition bedeuten.“
Die Frequenz in der Löherstraße würde damit ganz natürlich erhöht. „Menschen, die auf dem entsprechend entwickelten Löhertor-Areal wohnen und arbeiten, bietet die Löherstraße ein eigenes Konsum-, Kultur- und Gastronomieangebot und wäre eine attraktiver Weg in die Mitte und rückt damit auch wieder näher dahin.“

Die Gewerbetreibenden der Löherstraße ergänzen das innerstädtische Kulturangebot seit Jahren mit steigendem Engagement, leiden jedoch zunehmend an einer zurückgehenden Frequenz. „Dass eine Neuausrichtung des Löhertor-Centers im Interesse der Menschen und im Sinne einer guten Entwicklung der gesamten Innenstadt liegt, wird auch durch Hunderte Unterschriften dokumentiert, die die IG gesammelt hat.“

Ein weiterer Rückschlag für die „Kulturmeile Löherstraße“ ist der Umzug der „RED CORRIDOR Gallery“ nach Künzell. „Im November 2013 hat unsere Fraktion beantragt, dass die Stadt sich um das Hinterhaus bemüht, um hier wieder einen kulturellen Mittelpunkt zu ermöglichen. Obwohl unserem Ansinnen zugestimmt wurde, hat der Oberbürgermeister mit dem Eigentümer noch nicht zielführend verhandeln können, schade“, bedauert Zwengel. Doch trotz der Rückschläge arbeitet die IG Löherstraße weiter an ihren Ideen, die „Kulturmeile“ zu gestalten und damit positive Impulse für die Innenstadt zu geben.

„Stadtentwicklung darf nicht länger dem Gutdünken von Investoren überlassen werden. Die Stadt muss im Sinne des Allgemeinwohls handeln und hierfür alle verfügbaren, nicht zuletzt auch rechtlichen, Instrumente nutzen. Bezüglich des Löhertors heißt das für mich beispielsweise, dass das wenig seriöse Verhalten der Firma Greve, den Mietvertrag mit Rossmann nicht zu beenden, rechtlich bewertet werden muss. Vielleicht ergibt sich daraus eine Stärkung der Verhandlungsposition der Stadt. Die auf Drängen von CDU und Oberbürgermeister ziemlich überstürzte Beschlussfassung über den Bebauungsplan hat jedenfalls die Nutzungsrechte für das Areal und damit die Verhandlungsposition des Eigentümers gestärkt und die städtischen Gestaltungsmöglichkeiten eingeengt“, erklärt Ralf Zwengel abschließend.

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