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Projekt „Netz mit Web-Fehlern?“ für 2015 gesichert!

Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen (HLS) und die Techniker Krankenkasse (TK) in Hessen kooperieren 2015 erneut in dem Projekt „Netz mit Webfehlern“. Das Projekt dient der Prävention gegen Onlinesucht und für bessere Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen. Die Fachstellen für Suchtprävention organisieren dazu landesweit Angebote, die sich an Kinder, Jugendliche, Eltern und Pädagogen richten. Die möglichen Aktionen sind breit gefächert: Von Mediencamps, Aktionstagen an Schulen, Fotocomicprojekten mit Mobiltelefonen und Schülerworkshops über Fortbildungen für Lehrkräfte und Eltern-Lan-Partys. Das Projekt läuft bereits seit 2008, war aber zeitlich begrenzt und sollte 2014 auslaufen. Die Rückmeldungen aus den Fachstellen für Suchtprävention haben jedoch gezeigt, dass es weiterhin großen Aufklärungsbedarf im Umgang mit dem Internet bei Eltern, Schülern und Lehrkräften gibt. Auch die Sorge vor Onlinesucht treibt viele Eltern um. Die TK in Hessen hat daraufhin entschieden, das Projekt „Netz mit Webfehlern“ weiter zu fördern.

„In Zeiten, in denen WhatsApp und Facebook die meisten Menschen den ganzen Tag über auf dem Smartphone begleiten, ist es wichtig, vor allem Kinder und Jugendliche für den Umgang mit Medien und das Internet fit zu machen“, sagt Dr. Barbara Voß, Leiterin der TK-Landesvertretung in Hessen. Die sozialen Netzwerke sind zu festen Bestandteilen der Kommunikation geworden und unterstützen damit auch vielfach die sozialen Kontakte. Allerdings sind auch die Schattenseiten der digitalen Kommunikation spürbar, wie beispielsweise durch Cybermobbing oder Missbrauch von persönlichen Daten. „Gerade auch, weil die sozialen Netzwerke für Jugendliche eine Parallelwelt darstellen, zu denen Betreuungspersonen oft keinen Zugang haben, müssen wir sie aufklären“, sagt Voß.

Des Weiteren komme hinzu, dass die Jugendlichen mit dem Smartphone die ganze Welt in ihrer Tasche hätten, so Voß. Auch Grundschüler sind meist schon mit einem Mobiltelefon ausgestattet, vielfach mit Internetzugang. Sie nutzen die digitalen Medien meist völlig unbedarft. Gerade bei Kindern ist es deshalb wichtig, mit der richtigen Medienstrategie frühzeitig anzusetzen und von Anfang an den verantwortungsvollen Umgang mit Fernsehen, Computer und Internet zu fördern. „Computer und Internet haben in sehr kurzer Zeit unseren Alltag geprägt und verändert. Parallel dazu erreichen uns immer mehr Anfragen von Eltern, Angehörigen oder Lehrpersonal“, sagt Wolfgang Schmidt-Rosengarten von der HLS in Frankfurt. Besonders verunsichert seien Eltern und Pädagogen bei internetbasierten Rollenspielen, wie etwa „World of Warcraft“, oder Community orientierten Bereichen, wie Chats, sozialen Netzwerken und Foren, so Schmidt- Rosengarten.

Die Brisanz des Themas zeigen auch die Zahlen des Bundesministeriums für Gesundheit. Wie die HLS mitteilt, beziffert die seit Ende 2010 geförderte repräsentative Studie „Prävalenz der Internetabhängigkeit (PINTA)“ erstmals die Häufigkeit der Internetabhängigkeit in Deutschland. Etwa 1 Prozent der 14- bis 64- jährigen in Deutschland würde demnach als internetabhängig eingestuft. 4,6 Prozent der 14- bis 64-Jährigen würden als problematische Internetnutzer angesehen. In der Regel seien Jugendliche und junge Erwachsene häufiger betroffen. In der Altersgruppe der 14- bis 24-Jährigen sei die Verbreitung am größten, mit 2,4 Prozent abhängigen und 13,6 Prozent problematischen Internetnutzern (Drogenbeauftragte der Bundesregierung 2013).

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