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Landkreis Fulda informiert über Medizinstudium und Stipendien im Ausland

Die schriftlichen Abiturprüfungen sind geschrieben, die ersten Zukunftsträume nehmen Form an. Doch die Auswahl an Studiengängen und -orten scheint schier endlos. Soll ich in der Nähe von Zuhause, in einem anderen Bundesland oder im Ausland studieren? Diese und viele weitere Fragen beschäftigen die Abiturienten jedes Jahr aufs Neue.

Verena Tobert und Jessamine Kohlmann haben ihre Antworten schon gefunden. Seit einem Jahr studieren die beiden Fuldaerinnen in Southampton, an der Südküste Englands, Medizin. Der Studiengang wird in Kooperation mit der Kassel School of Medicine angeboten. Im Rahmen der Kooperation verbringen die angehenden Medizinerinnen die ersten zwei Jahre ihres Studiums in England und wechseln anschließend für drei weitere Jahre nach Kassel, um dort das Medizinstudium zu beenden.

Bei einer Infoveranstaltung des Landkreises Fulda berichten die Studentinnen von ihren Erfahrungen und den Vorteilen eines Studiums im Ausland. Die Zuhörer, Abiturienten und ihre Eltern, lauschen gespannt den Ausführungen der jungen Frauen und der anderen Referenten, die unter anderem auch über ein Medizinstudium in Ungarn berichteten. Dr. Heiko Wingenfeld, Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Fulda, freut sich, dass diese Infoveranstaltung bereits im dritten Jahr in Folge stattfindet. „Vor allem in ländlichen Regionen besteht ein großer Bedarf an ärztlichem Nachwuchs. Wir sind froh, dass wir als Landkreis mit solchen Veranstaltungen und der Vergabe von Stipendien unseren Teil zur Deckung dieses Bedarfs beitragen können“, so Dr. Wingenfeld.

In Deutschland ist der direkte Zugang zu einem Medizinstudium an einen sehr guten Abiturschnitt gekoppelt. Im Ausland hingegen werden beim Auswahlverfahren auch die während der Oberstufe gewählte Fächerkombination, Praktika im medizinischen Bereich, die Sprachkenntnisse eines Bewerbers und noch viele weitere Faktoren berücksichtigt, die sich durch den bloßen Abiturschnitt nicht abbilden lassen. Dennoch müssen die Bewerber auch an ausländischen Universitäten ein schwieriges Auswahlverfahren durchlaufen, wenn sie Medizin studieren möchten.

Doch einmal geschafft, kommt man schnell in den Genuss der vielen Vorteile, die ein Medizinstudium im Ausland bieten kann, da sind sich die beiden Fuldaerinnen einig. „Im Vergleich zu dem Medizinstudium in Deutschland können wir in England schon zu Beginn unseres Studiums viel Praxiserfahrung sammeln“, berichten Tobert und Kohlmann. So stehen neben den klassischen Vorlesungen auch wöchentliche Besuche bei einem Hausarzt und viele Laboreinheiten auf dem Stundenplan. Die medizinischen Inhalte werden auf Englisch vermittelt.

„Viele Studenten haben am Anfang großen Respekt davor, mit Muttersprachlern in den gleichen Vorlesungen zu sitzen. Doch diese Scheu legt man schnell ab – schließlich sind die Inhalte für alle neu“, erzählt Kohlmann. Und neben dem Studium bleibe noch genügend Zeit, um die neue Heimat zu erkunden. Die Universität sei auf internationale Studenten eingestellt, biete in vielen Situationen wertvolle Unterstützung an und könne mit einem abwechslungsreichen Freizeitprogramm auch neben fachlichen Qualitäten punkten.

Die Entscheidung, nach England zu gehen, hat sich schon jetzt bezahlt gemacht, da sind sich die beiden Studentinnen einig. Und auch der finanzielle Aufwand lässt sich dank der Stipendien durch den Landkreis Fulda stemmen.

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