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Parlamentarier fordern von G7-Regierungen mehr Engagement für Mädchen und Frauen

Rund 90 Abgeordnete aus aller Welt appellierten heute bei einer internationalen Konferenz in Berlin an die G7-Regierungen, sich politisch und finanziell stärker für Mädchen und Frauen zu engagieren. „Insbesondere Mädchen in Entwicklungsländern sind noch immer stark benachteiligt: Unter anderem fehlt es ihnen an Bildungschancen, am Zugang zum Arbeitsmarkt, an Gesundheitsversorgung und Verhütungsmöglichkeiten, zudem sind sie häufig sexueller Gewalt ausgesetzt“, erklärt Frank Heinrich, MdB, Sprecher des Parlamentarischen Beirats für Bevölkerung und Entwicklung. „Wir Abgeordnete wollen diese massiven Menschenrechtsverletzungen nicht länger hinnehmen und appellieren daher an die G7-Regierungen, ihren Beitrag zur Beseitigung dieser Missstände zu leisten.“

Konkret fordern die Abgeordneten unter anderem, Genitalverstümmelung zu beenden, das Mindestheiratsalter auf 18 Jahre anzuheben sowie allen Mädchen und Frauen Zugang zu Aufklärung und Familienplanung zu ermöglichen.

Höchste Zeit zu handeln
„Die internationale Gemeinschaft hat sich verpflichtet, allen Menschen Zugang zu Aufklärung und Verhütung zu ermöglichen“, sagt Jenny Tonge, Präsidentin des Europäischen Parlamentarier-Forums für Bevölkerung und Entwicklung. „Von diesem Ziel sind wir meilenweit entfernt. In Entwicklungsländern haben noch immer mehr als 220 Millionen Frauen, die verhüten möchten, keinen Zugang zu modernen Kontrazeptiva. Es ist höchste Zeit, dass Regierungen weltweit die finanziellen Mittel bereitstellen, um dies zu ändern.“

Investitionen lohnen sich
„Investitionen in Sexualaufklärung und Verhütung sind nicht nur menschenrechtlich geboten, sondern zählen zugleich zu den effektivsten entwicklungspolitischen Investitionen“, betont Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. „Beim G7-Gipfel in Deutschland wird die wirtschaftliche Stärkung von Frauen ein wichtiges Thema sein. Damit diese Stärkung gelingen kann, brauchen Mädchen und Frauen eine umfassende Gesundheitsversorgung inklusive Aufklärung und Familienplanung. Nur dann können sie ein selbstbestimmtes und produktives Leben führen. Deshalb ist es wichtig, dass die G7-Regierungen eine neue Initiative zur Frauen- und Mädchengesundheit starten.“

Über die Konferenz
Auf der internationalen G7-Parlamentarierkonferenz „She matters – empowering women and girls to lead self-determined, healthy, and productive lives“ am 16. und 17. April in Berlin kamen etwa 170 Teilnehmer, vorwiegend Abgeordnete aus 50 Industrie- und Entwicklungsländern zusammen, um Strategien zur Stärkung von Mädchen und Frauen zu entwickeln. Das Abschlussdokument wird in den G7-Prozess einfließen. Veranstaltet wurde die Konferenz vom Parlamentarischen Beirat für Bevölkerung und Entwicklung gemeinsam mit der Stiftung Weltbevölkerung und dem Europäischen Parlamentarier-Forum für Bevölkerung und Entwicklung.

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