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Wunden aus Krieg und Diktaturen noch offen – Demokratie bleibt Herausforderung

Auf dem 19. Bundeskongress der Landesbeauftragten und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit den Verfolgtenverbän-den und Aufarbeitungsinitiativen bekräftigten die Teilnehmer die bleibende Heraus-forderung, Demokratie mitzugestalten.

Der jährlich stattfindende Kongress – 2015 unter dem Titel „ÜberWunden. Der Weg zur Einheit. 1945 / 1990: Anfang und Ende der deutschen und europäischen Teilung“ – ist die einzige Plattform, bei der Vertreter von über 30 Verbänden aus allen Bun-desländern ihre Anliegen austauschen und Forderungen artikulieren.

70 Jahre nach dem Ende des von Deutschland entfesselten Zweiten Weltkriegs und 25 Jahre nach Ende der deutschen und europäischen Teilung sind die Wunden, die Krieg und Diktaturen hinterlassen haben, noch längst nicht alle verheilt. Beklagt wur-de die fehlende öffentliche Wahrnehmung des erlittenen Unrechts und dass noch nicht alle Opfergruppen Entschädigungsleistungen bekommen.

In seinem Eröffnungsvortrag im Fürstensaal des Fuldaer Stadtschlosses warnte György Dálos, ungarischer Publizist und früherer Dissident, vor Gefahren für die Demokratie. Eine niedrige Wahlbeteiligung, wie bei den letzten Europawahlen in Un-garn mit lediglich 36 Prozent, bringe historisch tief verwurzelte antidemokratische Tendenzen zum Tragen.

Die Podien und Diskussionen nahmen neben dem Europäischen Diktaturenvergleich auch aktuelle Probleme des Transformationsprozesses in den Ländern Ostmittel- und Osteuropas in den Blick. Dazu trugen auch die Gäste aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, Rumänien und Tschechien bei. Im 25. Jubiläumsjahr steht Fulda als Tagungsort ebenso für die Deutsche Einheit wie die von Hessen und Thüringen gemeinsam getragene Gedenkstätte Point Alpha, wo am Sonntag der Kongress mit einer Gedenkveranstaltung endete.

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