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Schottener Soziale Dienste bieten individuelle Jugendhilfe für berufliche Eingliederung

Arbeit steht im Zentrum des Lebens, stiftet Sinn und Identität. Die Schottener Sozialen Dienste ermöglichen Jugendlichen durch berufliche Eingliederung, ihren eigenen Weg zu gehen.

In der Werkstatt in Schotten fliegen die Späne. Aus unbearbeiteten Holzlatten entsteht Schritt für Schritt durch die Zusammenarbeit mehrerer Jugendlicher eine schmucke Holzbank für den Garten: „Wichtig für die Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt ist die Vermittlung grundlegender Fertigkeiten – Tugenden sind dabei ebenso wichtig wie Techniken, denn am Arbeitsplatz kommt es vor allem auf das Zusammenspiel mit Kollegen und Vorgesetzten an“, erklärt Dieter Nowak von der Stabstelle Kinder- und Jugendhilfe der Schottener Sozialen Dienste.

Die jungen Menschen, die in den Jugendhilfeeinrichtungen der gemeinnützigen Gesellschaft unterkommen, haben häufig durch ihre Behinderung im Elternhaus, in der Schule und am Arbeitsplatz Nachteile erfahren und sind auf Hilfe angewiesen: „Wir betreiben in Hessen über 70 Einrichtungen, in der Nähe von Fulda sind das vor allem Wohngruppen in Bad Hersfeld und Gersfeld. Insgesamt sind es über 200 Jugendhilfeplätze“, erklärt Nowak. Angefangen hat alles vor 30 Jahren mit einer Einrichtung der Behindertenhilfe, 2012 wurde umfirmiert in „Schottener Soziale Dienste“, um die Bandbreite der Dienstleistungen im sozialen Bereich deutlich zu machen. „Unsere Einrichtungen sind heute dezentralisiert und gewinnen an Flexibilität durch die Kooperation mit Partnern vor Ort. In den Wohngruppen wird gemeinschaftlich gekocht, Hausaufgabenbetreuung und soziale Aktivitäten geben die nötige Tagesstruktur“, erklärt Nowak.

In der Gersfelder Wohngruppe werden 20 stationäre Plätze über die Jugendhilfe abgedeckt, durch Kooperationspartner in Fulda wie Perspektiva und Grümel können die berufsvorbereitenden Maßnahmen auf die spezifischen Interessen und Stärken des Jugendlichen zugeschnitten werden. „Die Bandbreite der Beeinträchtigungen reicht von Kindeswohlgefährdung über Verhaltensauffälligkeiten bis zu Lernproblemen – im Gespräch mit den Jugendlichen und dem Jugendamt müssen diese Defizite zuerst ermittelt werden, um dann passende Angebote auszusuchen. Häufig ist es auch nötig, mit dem Arbeitgeber zu reden, um bei vorausgegangenen Problemen am Arbeitsplatz die Wogen zu glätten. Das Wichtigste ist, zu vermitteln, dass sich von nun an jemand kümmert: In dem Augenblick, in dem unsere Struktur angenommen wird, können die blockierten Potenziale positiv genutzt werden. Viele Jugendliche verstecken ihre Fähigkeiten, die zielgerichtete Entfaltung der Ressourcen am neuen Arbeitsplatz verschafft auch soziale Anerkennung“, erklärt Nowak.

Die Kooperation mit Vereinen sorgt für die nötige Einbindung ins gesellschaftliche Leben – ob Gospelchor, Tanzverein oder Freiwillige Feuerwehr, Motivation zur Veränderung kommt auch durch die sozialen Aktivitäten. „Viele Ausbildungen, etwa die zum Beikoch, sind trotz aller Hilfe schwer zu bewältigen. In der Berufsschule sitzen unsere Jugendlichen zusammen mit normalen Lehrlingen, der Lernstoff muss verinnerlicht werden“, erklärt Nowak. Im eigenen Ausbildungszentrum können Jugendliche zur Restaurantfachfrau oder zum Tischler ausgebildet werden.

Zum Bild: Persönliche Hilfe: Dieter Nowak (Bildmitte) von der Stabstelle Kinder- und Jugendhilfe der Schottener Sozialen Dienste mit betreuten Jugendlichen

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