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30 Millionen Euro für Frankfurter Hochschulen und Forschungseinrichtungen

Bundesweit einmaliges Forschungsförderungsprogramm LOEWE stärkt Rhein-Main-Gebiet.
Wiesbaden. Wissenschaftsminister Boris Rhein hat heute Fördergelder der Landesregierung aus dem bundesweit einmaligen Forschungsförderungsprogramm LOEWE in Höhe von rund 30 Millionen Euro an LOEWE-Projekte der Goethe-Universität Frankfurt sowie an die Frankfurt University of Applied Sciences und hessische Unternehmen übergeben.

Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Die exzellente Forschung der hessischen Wissenschaftseinrichtungen, wie die der Goethe-Universität Frankfurt, sichern die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Dies gilt insbesondere für ein Land wie Hessen, das zu den wirtschaftsstärksten Regionen in Europa zählt. Seit Jahren zählt die Forschungsförderung daher zu den ausgewiesenen Schwerpunkten in der Landespolitik. Deshalb setzt das hessische Wissenschaftsministerium die Erfolgsgeschichte unseres Forschungsförderungsprogramms LOEWE konsequent fort. Seit 2008 hat das Land für herausragende Forschungsvorhaben insgesamt rund 577 Millionen Euro bewilligt. Das gibt es in keinem anderen Bundesland.“

LOEWE-Zentrum „Translationale Medizin und Pharmakologie TMP“

Trotz steigender Ausgaben für die Entwicklung neuer Arzneimittel und wachsender wissenschaftlicher Erkenntnisse ist die Zahl der Zulassungen neuer Arzneimittel in den vergangenen zehn Jahren stetig gesunken. Forschungsziel des LOEWE-Zentrums „Translationale Medizin und Pharmakologie (TMP)“ ist es, vorhersagbare pharmakologische Modelle zu entwickeln, um damit frühestmögliche Aussagen über die Wirksamkeit und Sicherheit von Arzneistoffen treffen zu können. So könnten die Wissenschaftler Fehlentwicklungen und Nebenwirkungen schon vor Beginn kostenintensiver klinischer Phasen erkennen und hohe Ausfallraten vermeiden. Zusammen mit den beteiligten Kooperationspartnern, der Fraunhofer-Gesellschaft und dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, plant die Goethe-Universität, dieses Zentrum auszubauen.

Die Landesregierung finanziert das LOEWE-Zentrum im Zeitraum von 2015 bis 2017 mit rund 20 Millionen Euro.

Das LOEWE-Zentrum „Helmholtz International Center for FAIR – HIC for FAIR“

Das LOEWE-Zentrum Helmholtz International Center for FAIR (HIC for FAIR) sichert den beteiligten hessischen Hochschulen Frankfurt, Gießen und Darmstadt nachhaltig eine international führende Rolle an der weltweit einzigartigen Beschleunigeranlage FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) bei dem GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH. Als hessische Denkfabrik zielt HIC for FAIR darauf, das Wissen vom Aufbau und von der Entstehung des Universums entscheidend zu erweitern. HIC for FAIR beantwortet bislang ungelöste Fragen über unsere Materie: Wie sieht das Phasendiagramm stark wechselwirkender ‚Ur‘-Materie mit neuartigen Aggregatzuständen aus? Woher kommt die Masse der Atomkerne? Wie sah das frühe Universum aus, als die Materie entstand, die uns heute umgibt?

Mit 9,5 Millionen Euro fördert die Landesregierung die institutionelle Verstetigung des LOEWE-Zentrums „Helmholtz International Center for FAIR“.

LOEWE-Schwerpunkt „Außergerichtliche und gerichtliche Konfliktlösung“

Der LOEWE-Schwerpunkt „Außergerichtliche und gerichtliche Konfliktlösung“ ist ein Forschungsvorhaben von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Goethe-Universität Frankfurt, des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte sowie der Frankfurt University of Applied Sciences. Die Forschung zielt im Schwerpunkt auf die interdisziplinäre und internationale Analyse von Konflikten, Konfliktaustragung und Konfliktlösung in unterschiedlichen Epochen und in verschiedenen Kulturen. Themenschwerpunkte bilden dabei Europa, die Vereinigten Staaten von Amerika, Lateinamerika und Asien.

Die nun bewilligte Auslauffinanzierung in Höhe von 350.000 Euro fließt größtenteils in die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Prof. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt: „Die LOEWE-Initiative hat in Hessen viel Gutes bewirkt. Denn sie regt nicht nur zur Kooperation innerhalb der Hochschulen an, sondern wegen ihrer Anwendungsorientierung auch mit Partnern aus der Wirtschaft. Aber auch für die Grundlagenforschung gibt sie wichtige Impulse. So werden nicht wenige frühere LOEWE-Projekte heute zum Beispiel von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert – auch das ist ein Beispiel für gelungenen Transfer!“

LOEWE-KMU-Verbundprojekte

Das Land Hessen fördert zudem auch drei neue LOEWE-KMU-Verbundprojekte mit insgesamt 760.000 Euro. Diese Unternehmen und Organisationen aus Hessen realisieren unter Federführung der Frankfurt University of Applied Sciences Forschungsprojekte aus den Bereichen Demographischer Wandel, Umwelttechnologie und Logistik.

„Unser Forschungsförderprogramm LOEWE investiert gezielt in Wissenschaft und Forschung und schafft damit verlässliche Rahmenbedingungen für Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Das ist wiederrum die Voraussetzung für wichtige Innovationen, die die Zukunftsfähigkeit unseres Landes sichern“, so Wissenschaftsminister Boris Rhein.

„Die LOEWE-Verbund-Förderlinie ist eine ideale Option für uns als Hochschule für ange- wandte Wissenschaften unser Profil als Kompetenzzentrum für praxisnahe Forschung in der und vor allem für die Region zu schärfen. Zugleich stärkt der gemeinsame Forschungsansatz  die Innovationskraft des Mittelstands und im Ergebnis den gesamten Wirtschaftsstandort Hessen – das schafft eine klassische „Win-Win“-Situation. Ein Dank an das Land Hessen, dass es diese Förderlinie eingerichtet hat und kontinuierlich fortführt“ so Prof. Dr. Ulrich Schrader, Vizepräsident der Frankfurt University of Applied Sciences.

KMU-Verbundprojekte

Folgende drei LOEWE-KMU-Verbundprojekte (Projekte mit Beteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen sowie Hochschulen) erhielten Zuwendungsbescheide:

„GSMTS – Gesund, sicher und mobil mit Technik und Serviceerbringung“
Federführung: Frankfurt University of Applied Sciences
Zuwendungssumme: 426.163,29 Euro, Laufzeit: 1.7.2014 – 30.06.2016
Partner: BSC Computer GmbH, Allendorf
Deutsches Rotes Kreuz e.V., Frankfurt
House of IT e.V., Darmstadt
INNIAS GmbH & Co. KG, Battenberg
„Simulation universeller & adaptiver Fördertechnik“
Federführung: Frankfurt University of Applied Sciences
Zuwendungssumme: 192.462,17 Euro, Laufzeit: 1.1.2015 – 30.09.2015
Partner: Benjamin Systems GmbH, Frankfurt
Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder
Fraport AG, Frankfurt/Main
SimPlan AG, Maintal
„In-situ Messprogramm an einer semizentralen Anlage zur Behandlung von hochbelasteten Straßenabflüssen“
Federführung: Frankfurt University of Applied Sciences
Zuwendungssumme: 141.383,49 Euro, Laufzeit: 1.1.2015 – 30.6.2016
Partner: 3P Technik Filtersysteme GmbH, Donzdorf
Steinhardt GmbH Wassertechnik, Taunusstein
Technische Hochschule Mittelhessen (FB Bauwesen)

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