Polnische Schüler gewinnen Wettbewerb mit einem multimedialen Plakat über die Barockstadt
Zur Fulda gehören natürlich die Fulda Reifen, aber nicht nur. Das weiß in der Barockstadt jeder. Doch für polnische Schüler, die noch nie in Deutschland waren, ist es nicht selbstverständlich. Vier Schüler aus Grodzisko Dolne in Südpolen haben ein multimediales Plakat mit einem selbstgedrehten Film über Fulda erstellt und damit den ersten Preis beim Wettbewerb des Goethe-Instituts Warschau bekommen.
Der Landeskundewettbewerb „Wer kennt Buxtehude?“ wurde in diesem Jahr zum ersten Mal vom Goethe-Institut Warschau ins Leben gerufen. Landesweit sollten Gymnasiasten sich mit einer kleineren Stadt in Deutschland befassen. „Berlin oder München kennen die Schüler. Deshalb haben wir den Fokus auf Städte bis 600.000 Einwohner gelegt“, erklärt Patrycja Tajer, Verantwortliche des Projektes beim Goethe-Institut in Warschau.
Für die Deutschlehrerin Jadwiga Chmura war sofort klar: Fulda muss es werden. „Ich war schon zwei Mal in Fulda, vor sechs und vier Jahren. Dort habe im Benedikterinkloster bei der Gartenarbeit geholfen“, sagt Chmura, die sofort von der Barockstadt begeistert war. „Ich war schon in vielen Städte in Deutschland, aber Fulda hat was für sich. Viele Sachen haben mich überrascht, wie beispielsweise, dass das Kloster mitten in der Innenstadt liegt“, schwärmt die Deutschlehrerin.
Wiktoria Czerwonka, Izabela Wojtyna, Kamil Usowski und Marcel Sołek, die seit zwei Jahren Deutsch lernen, machten sich an die Arbeit. Sie entwickelten ein anspruchsvolles multimediales Plakat. Neben Sehenswürdigkeiten wie Dom und Stadtschloss, wird auch der Musicalsommer erwähnt. Das Besondere ist aber ein selbstgedrehtes Video, wo die vier Schüler die Merkmale der Barockstadt zur Geltung bringen.
Einen Monat lang hatten die Teilnehmer Zeit, um sich über die gewählte Stadt zu informieren und ein multimediales Plakat zu kreieren. Allerdings hatten die vier Schüler nur vier Tage für die Realisierung. „Ich habe relativ spät von dem Wettbewerb erfahren“, erklärt Chmura. Doch das machte sich beim Ergebnis nicht bemerkbar. Aus 54 Einsendungen aus ganz Polen entschied sich die Jury für den Entwurf der vier Schüler aus Grodzisko Dolne.
„Vor allem der selbstgedrehte Film über Fulda hat die Jury überzeugt“, sagt Patrycja Tajer und fügt hinzu: „Sie haben sich Gedanken gemacht und nicht nur fertiges Material auf dem Plakat verlinkt.“ Ein weiterer Entscheidungspunkt war die Ankündigung, im Falle des Gewinns den dreitägigen Aufenthalt im Europa-Park in Rust zu nutzen, um einen Abstecher nach Fulda zu machen. „Das zeigt deutlich das Interesse der Schüler an Deutschland und insbesondere für Fulda“, so Tajer.
Vom 18. bis 22. August ist es soweit: Jadwiga Chmura und ihre Schüler kommen nach Deutschland. Am 19. August machen sie Halt in Fulda, um die Barockstadt zu entdecken. Darauf freuen sich alle sehr: „Es ist für uns alle ein großer Erfolg“, sagt Chmura. „Für die Schüler, weil sie noch nie in Deutschland waren und eigentlich nur eine Deutschstunde pro Woche haben. Für mich ist es auch etwas Besonderes, denn eigentlich bin ich nur als Vertretung in der Schule tätig.“
Oberbürgermeister Gerhard Möller lobt den kreativen Einsatz der polnischen Schüler. „Sie haben viel Arbeit hineingesteckt. Ich freue mich, dass sie dafür belohnt werden und die Möglichkeit bekommen, Fulda vor Ort kennen zu lernen.“