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Bundesjugendspiele gehören zur Wettbewerbskultur – Pädagogische Begleitung in den Schulen – Eltern als Erziehungspartner gefragt

„Die Bundesjugendspiele gehören zur Wettbewerbskultur der Schulen“,
betonte die hessische stellvertretende Landesvorsitzende des Verbandes
Bildung und Erziehung, Christel Müller, die zugleich Regionalvorsitzende
des VBE Fulda und Schulleiterin im Kreis Fulda ist. Schließlich stünden
die Bundesjugendspiele als Wettbewerb nicht allein, sondern daneben
gebe es vielerlei schulische Wettbewerbe, die Ansporn und Belohnung für
gute Leistungen sein sollen, wie z.B. den Mathematikwettbewerb und den
Vorlesewettbewerb.

„Wettbewerbe haben nun einmal den Charakter, dass die jeweils Besten
belohnt werden“, so Müller, „das ist letztlich in der ganzen Gesellschaft
so. Die Schulen – zumal die Grundschulen – führen solche Wettbewerbe
aber immer pädagogisch begleitet durch. So haben sie bei den
Bundesjugendspielen gerade aus pädagogischen Gründen längst eine
Teilnehmerurkunde eingeführt, die die bundesweite Ausschreibung gar
nicht vorsieht.“

Man könne, so die Pädagogin erläuternd, solche Wettbewerbe nicht
deshalb abschaffen, nur weil nicht jeder dabei der Beste sein könne. Im
Übrigen habe jede Schülerin und jeder Schüler auch starke Seiten. „Es
gilt eben auch“, betonte Müller, „dass Schülerinnen und Schüler ihre
Stärken, aber auch ihre Schwächen kennen lernen und damit umgehen
können.“ Das Elternhaus sei dabei ein wichtiger Erziehungspartner.

Wenn dieses aber stets darauf setze, dass der eigene Nachwuchs immer
vorn sein müsse, dann sei das genau kontraproduktiv und führe zu
Frustrationen bei den Kindern, die die Erwartungen ihrer Eltern nicht
erfüllten. Christel Müller: „Im Allgemeinen sind Schülerinnen und Schüler
aber sehr wohl darauf aus, sich mit anderen zu messen!“

Die derzeitige Diskussion zu den Bundesjugendspielen nannte Müller
fehlgeleitet. „Es stimmt zwar, dass Sport Spaß machen soll, aber er ist
nun auch einmal ordentliches Lehrfach, das benotet wird. Es wird also
sehr wohl Leistung verlangt und festgestellt – die ggf. sogar als Ausgleich
für anderweitig schwache Leistungen zählt.“

Man dürfe nicht verkennen, dass Schule kein bewertungsfreier Raum ist
und sein kann. „Über die Art lässt sich füglich streiten, aber eine
einseitige Fokussierung auf die Bundesjugendspiele führt in die Irre“,
meinte Rektorin Müller abschließend.

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