Logo

65 Jahre Deutscher Aero Club „Einigkeit macht stark“

Der organisierte Luftsport hat lange Tradition in Deutschland. Vor 65 Jahren, am 4. August 1950, schlossen sich die Luftsportler in Deutschland in Gersfeld/Rhön unter dem Motto „Einigkeit macht stark“ zum Deutschen Aero Club (DAeC) zusammen. Heute ist der Verband einer der größten und leistungsfähigsten Luftsportverbände in Europa. Mehr als 100.000 Sportler gehören den Mitgliedsverbänden des DAeC an.

Es war kein leichtes Unterfangen, als die Luftsportler in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Interessenvertretung und Sportorganisation gründen wollten. Anders als andere Sportarten musste der Luftsport gegen die Widerstände der Besatzungsmächte seine sportliche Bedeutung, sein gesellschaftliches Gewicht und seine zivilen Interessen behaupten. Wolf Hirth, einer der Initiatoren der ersten, teils illegalen Treffen der Luftsportler auf der Wasserkuppe und der erste Präsident des DAeC, begründete die Notwendigkeit der Bildung eines alle Sparten des Luftsports umfassenden Dachverbandes mit der „dringend erforderlichen Interessenvertretung gegenüber den Behörden und dem Ausland“. „Einigkeit macht stark“ war sein Motto, mit dem er Segelflieger, Motorflieger, Modellflieger, Fallschirmspringer und Ballonfahrer für die Idee eines gemeinsamen Dachverbandes gewinnen konnte.

Die Präsidiumsmitglieder des jungen DAeC standen bereits im engen Kontakt mit dem Weltluftsportverband, der Fédération Aéronautique International, FAI. Im Juli 1951 wurde der DAeC schon als Vertreter der deutschen Luftsportler aufgenommen.

Herausragendes Ereignis in der Geschichte des Luftsports war der Zusammenschluss der beiden deutschen Luftsportverbände nach der Wiedervereinigung. Bereits am 21. September 1990 wurde der Vertrag zwischen dem Flug- und Fallschirmsportverband (FFSV), dem Luftsportverband der DDR und dem DAeC geschlossen. FFSV und DAeC waren die ersten Spitzensportverbände, die in einer gemeinsamen Organisation ihren Sport vertreten haben.
Heute ist die politische Interessenvertretung nach wie vor ein zentraler Arbeitsschwerpunkt. Die DAeC-Spezialisten sind auch auf europäischer Ebene anerkannte Partner in der Politik und in den Behörden. Ihre Positionen, Kommentar und Vorschläge werden ernst genommen.

Im internationalen Sportgeschehen mischen die deutschen Luftsportler in allen Sportarten an der Spitze mit. Unsere besten Leistungssportler bringen von internationalen Wettkämpfen zuverlässig viele Medaillen mit und fliegen neue Weltrekorde. Auch im Breitensport erfährt der DAeC schöne Erfolge. Dass die Vereine gute Arbeit leisten, zeigt sich nicht zuletzt in der Mitgliederstatistik, die trotz demografischen Wandels und harter Konkurrenz auf dem Freizeitsektor seit Jahren stabil bleibt.

Aufbau, Erhalt und Zukunftssicherung des Luftsports war und ist die zentrale Aufgabe des Verbandes. Die Themen sind heute vielfältiger als vor 65 Jahren. Ob die Luftsportler und ihre Vereine auch in Zukunft auf allen Ebenen erfolgreich sein können, hängt extrem von politischen Entscheidungen und Bestimmungen ab. Vor allem die europäische Luftfahrtgesetzgebung und die nationale Umsetzung machen den Piloten große Sorgen. Aber auch politische Entscheidungen über Steuern oder Gebühren und Auflagen für gemeinnützige Organisationen können die Arbeit der Vereine gefährden. Nicht zuletzt die Expansion des kommerziellen Luftverkehrs und damit verbundene Ansprüche an den Luftraum zu Lasten der Allgemeinen Luftfahrt sind ein zentrales Problem.

Categories:

Alle Nachrichten