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Kardinal Duka aus Prag predigte zum Abschluss des Kongresses „Freude am Glauben“

Die Patronin der Provence, die heilige Maria Magdalena, zeige, dass „Gott mit seiner endlosen Lieben jeden Menschen liebt, auch den Sünder“. Dies betonte der Erzbischof von Prag, Kardinal Dominik Jaroslav Duka, am Sonntag zum Abschluss des Kongresses „Freude am Glauben“. In einem Gottesdienst im vollbesetzten Fuldaer Dom, den er gemeinsam mit Bischof Heinz Josef Algermissen feierte, legte der dem Dominikanerorden angehörende Kardinal dar, dass keine Sünde den Glauben mundtot machen könne. Die gegenwärtige Theologie solle nicht nur von der psychologischen Dimension des christlichen Glaubens sprechen, sondern es sei zu beachten, dass „der Glaube sowie die Liebe und die Hoffnung aus dem Sprung in die Tiefe der Begegnung“ erwüchsen, wie die Begegnung von Maria Magdalena mit ihrem geliebten Meister Jesus Christus nach der Auferstehung zeige. Der Glaube sei kein blindes Bejahen, keine bloße Überzeugung, kein Fanatismus, sondern entspringe „der mit Liebe erfüllten Erkenntnis“.

„Der Glaube erfordert nicht nur Mut, er gibt uns auch Kraft und Ausdauer“, betonte der Prager Erzbischof und erinnerte an die Lebensgeschichte der heiligen Märtyrer. Legenden und Poesie beinhalteten eine Wirklichkeit, „die unsere menschliche Schwäche, unseren Egoismus, unsere Mangelhaftigkeit überwindet“. Kardinal Duka zeigte sich Gott dankbar, dass er in seinem Leben Menschen begegnet sei, die ihn lehrten, Legenden ernst zu nehmen. Der heilige Dominikaner Thomas von Aquin habe gelehrt, dass der Glaube den Intellekt vervollkommne. Die sogenannte Krise des Glaubens bezeuge einen Niedergang der Rationalität auch im religiösen Leben. „Ist es wirklich möglich, den Glauben zu verkündigen als einen Komplex von Moralvorschriften nebst Strafregister?“, fragte Duka. In der Stunde, als die Apostel zitterten, habe Maria Magdalena mit ihren Worten „Er ist auferstanden!“ wieder Hoffnung und Freude gebracht. Die Textstelle über die Begegnung Maria Magdalenas mit dem von den Toten auferstandenen Jesus Christus sei „der wesentlichste Ausdruck“ der frohen Botschaft, des Evangeliums.

Der Kardinal hatte zu Beginn seiner Predigt an die großen Heiligen des Hochsommers und ihre Feste erinnert – den hl. Jakobus, den hl. Ignatius von Loyola, den hl. Dominikus, den hl. Alfons von Liguori und die hl. Maria Magdalena. In diesem Jahr hatte er Gelegenheit, ihren Gedenktag an den Orten in der Provence zu erleben, wo sie sich der Überlieferung nach aufhielt, im Massif de la Sainte-Baume sowie in Saint-Maximin-la-Sainte-Baume, wo sich ihr Grab befindet. „Die als Sünderin geltende Frau wird zu einer Heiligen und einzigartigen Glaubensverkünderin. Der Glaube entspringt der Verkündigung des Evangeliums, das eine gute und glückliche Botschaft ist“, unterstrich der Gast aus Prag. Maria Magdalena sei als Augenzeugin der Auferstehung Jesu Christi die erste Evangeliumsverkünderin. Wesentlich an ihrer Begegnung mit dem Auferstandenen sei das Hören des Wortes, als Jesus sie mit ihrem Namen anrief. „Dieses Wort verwandelt, stellt den Menschen auf die Beine, macht ein schwaches, sündiges Geschöpf zum Herold, zum Verkünder, zum Zeugen, der nun ganz verwandelt ist.“ Maria Magdalena sei im Laufe ihrer Kultgeschichte zu einer Gestalt geworden, die die ganze Menschheit, jeden Menschen umfasse. „Ihre Geschichte ist die Geschichte des Hoheliedes der Liebe.“

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