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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Fremdsprachenkenntnissen stellen sich für internen Übersetzerpool zur Verfügung

Mit dem Aufbau eines internen Übersetzerhelferpools unternimmt die Kreisverwaltung einen weiteren Schritt in Richtung interkulturelle Öffnung. Der Übersetzerhelferservice ist aber auch als Instrument zur Arbeitserleichterung gedacht und stellt gleichzeitig ein Stück Anerkennung für die Fremdsprachenkenntnisse von Mitarbeitern der Verwaltung mit und ohne Migrationshintergrund dar.

Die Initiative für die Einrichtung des Übersetzerhelferservice ist von den beiden „Wir“-Koordinatorinnen Sabine Frank und Erzsebet Nüchter ausgegangen, die bei der Kreisverwaltung Ansprechpartner für interkulturelle Fragen sind. Bei einem Gespräch mit dem Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Heiko Wingenfeld wurden die Aufgabenschwerpunkte ihrer Tätigkeit erarbeitet. Als erste Maßnahme ist eine Bestandsaufnahme der Möglichkeiten für eine interkulturelle Öffnung der Verwaltung mit Hilfe einer Befragung der Fachdienstleiter erfolgt. Dabei äußerten viele Fachdienstleiter unter anderem den Wunsch nach einem Übersetzerhelferpool.

Gelegenheiten, um auf einen solchen Pool zurückzugreifen, gibt es bei der Kreisverwaltung angesichts der zunehmenden Zahl von ausländischen Flüchtlingen, die vom Landkreis untergebracht und betreut werden müssen, viele. Anlässe sind beispielsweise die persönliche Vorsprache von Menschen ausländischer Herkunft, Übersetzungshilfen bei der Bearbeitung und Beantwortung von Mails und schriftlichen Anfragen sowie die Erstellung von Informationsmaterialien oder Hinweistafeln im Kreishaus. In diesen Fällen können Mitarbeiter, die eine Fremdsprache entweder als Muttersprache beherrschen oder gelernt haben, wertvolle Dienste leisten.

Die „Wir“-Koordinatorinnen, die bei der Umsetzung ihres Vorhabens von der Verwaltungsleitung sowie vom Fachdienst Personal und Organisation unterstützt werden, sprechen von einer Win-Win-Situation. Der Übersetzerhelferservice funktioniert schnell und unbürokratisch. Im Intranet der Kreisverwaltung sind die Ansprechpartner für die jeweilige Zielsprache mit Kontaktdaten und Erreichbarkeit aufgelistet. Bei Bedarf kann von Kollege zu Kollege Verbindung aufgenommen werden. Zurzeit decken 24 Mitarbeiter, darunter zehn Muttersprachler, englisch, französisch, polnisch, russisch, spanisch, türkisch und ungarisch ab.

Weitere Mitarbeiter der Kreisverwaltung mit Fremdsprachenkenntnissen sind zur Teilnahme am internen Übersetzerhelferservice eingeladen. Sabine Frank äußerte sich überzeugt davon, dass „wir unser Potential noch nicht ausgeschöpft haben“. Für Sprachen wie arabisch, syrisch, Dari/Farsi, Paschtu, iranisch oder Urdu wird beim Landkreis ein Verzeichnis mit zum Teil externen Übersetzern geführt. Ein Austausch besteht auch mit dem Projekt „Wortbrücke“ der Hochschule Fulda und des Caritasverbandes. Zudem hilft die IHK Fulda bei der kostenlosen Suche und Vermittlung von qualifizierten Dolmetschern und Übersetzern.

Die „Wir“-Koordinatorinnen verstehen ihre Initiative auch als Anregung für Unternehmen und andere Einrichtungen, die innerhalb ihrer Organisation ähnliches planen und damit ihre interkulturelle Offenheit unterstreichen wollen. Gerne sind Sabine Frank und Erzsebet Nüchter bereit, den von ihnen gemeinsam mit Frank Lindenthal vom Fachdienst Personal und Organisation entwickelten Erfassungsbogen für den Aufbau eines Übersetzerhelferpools zur Verfügung zu stellen oder über datenschutzrechtliche Bestimmungen zu informieren. Interessenten wenden sich an Telefon (0661)25199-59.

Bild: Stehen für schnelle und unbürokratische Hilfe von Kollege zu Kollege bereit: Die Übersetzerhelfer der Kreisverwaltung. Foto: D. Heydenreich

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