Logo

10 Millionen Euro für den Naturschutz im Vogelsberg

Umweltministerin Hinz bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides für das Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg

„Mit der Übergabe des Zuwendungsbescheides heute ist die Zukunft für das Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg bis auf weiteres sicher gestellt – für den Naturschutz in Hessen ist das eine ausgezeichnete Nachricht“, erklärte Umweltministerin Hinz. „Knapp zehn Millionen Euro für sinnvolle und wirksame Maßnahmen des Naturschutzes im Vogelsberg sind eine Investition ganz im Sinne der Hessischen Landesregierung. Wir unterstützen diese „Chance Natur“ für den Vogelsberg, weil sie über den Naturschutz hinaus auch Perspektiven für eine nachhaltige Landwirtschaft und die Entwicklung der Region insgesamt bieten“, so Umweltministerin Hinz weiter.

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg hat die Hessische Umweltministerin, gemeinsam mit Dr. Elsa Nickel als Vertreterin des Bundesumweltministeriums und Thomas Graner vom Bundesamt für Naturschutz einen Zuwendungsbescheid an den Projektträger Natur- und Lebensraum Vogelsberg e.V. übergeben.  Die Förderung wird zu 65 Prozent aus dem Bundesprogramm chance.natur, zu 25 Prozent vom Land Hessen sowie zu zehn Prozent vom Vogelsbergkreis finanziert.

Charakteristisch für die Region ist die enge Verzahnung von naturnahen Lebensräumen. Dazu zählen Buchen-, Bruch-, Blockschutt und Schluchtwälder, Moore und Fließgewässer mitsamt ihren Quellen und bachbegleitenden Auen sowie wertvolle und reich strukturierte Kulturlandschaftsbiotope, insbesondere die bundesweit bedeutsamen Bergwiesen, aber auch Teiche, Feuchtwiesen und Hecken. Damit kann der Vogelsberg als eines der Biodiversitätszentren in Deutschland angesehen werden. Nur in diesen herausragenden Landschaften mit bundesweiter Bedeutung, so Fachbereichsleiter Thomas Graner vom Bundesamt für Naturschutz, kann der Bund mit seinem Förderprogramm chance.natur die Länder und Naturschutzakteure vor Ort unterstützen.

Auch Dr. Nickel  vom Bundesministerium für Umwelt unterstreicht die Artenvielfalt im Vogelsberg: „Das Naturschutzgroßprojekt „Vogelsberg“ ist ein Baustein, um zur Erhaltung artenreicher Grünlandlebensräume und naturnaher Wälder in Deutschland beizutragen. Aufgrund seines überdurchschnittlichen und bemerkenswerten Artenreichtums und des hohen Anteils naturnaher Wälder, der deutlich höher als im Bundes- bzw. Landesdurchschnitt ist, kommt dem Vogelsberg aus naturschutzfachlicher Sicht eine nationale Bedeutung zu, die eine Förderung durch den Bund rechtfertigt“.

Ein zentrales Ziel der Naturschutzgroßprojekte liegt in der Erhaltung, Entwicklung und auch Wiederherstellung einer reichhaltigen und heutzutage häufig gefährdeten Vielfalt an Arten und natürlichen Lebensräumen innerhalb einer zuvor festgelegten Förderkulisse. Diese besteht beim Vogelsberg-Projekt aus 53 zumeist aneinandergrenzenden Fördergebieten, die in der Summe 7590 Hektar umfassen. „Als eine wichtige Prämisse aller Naturschutzgroßprojekte gilt das Prinzip der Freiwilligkeit“, erläutert Thomas Graner. „Dabei soll nicht nur den Belangen der Flächeneigentümer, sondern auch denen der Pächter Rechnung getragen werden.“ Aus diesem Grunde wurde die Fachplanung – der Pflege- und Entwicklungsplan – rechtzeitig und transparent im Rahmen der projektbegleitenden Arbeitsgruppe mit den betroffenen Gruppen besprochen und diskutiert. Damit wurde ein tragfähiges Fundament für eine erfolgreiche Projektumsetzung geschaffen.

Vorsitzender des Trägervereins Natur- und Lebensraum Vogelsberg e.V., Karl-Peter Mütze, dankt vor allem den engagierten Akteuren im Vogelsberg, die das Projekt ermöglichen. „Die Auszeichnung als Natur und Landschaft von bundesweiter Bedeutung ist für uns Anerkennung der Generationen, die unsere Kulturlandschaft geschaffen haben, wie auch Ansporn, diese in Zukunft zu erhalten und zu entwickeln“, so Mütze.

Categories:

Umwelt & Tourismus