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„Ein Leben für die Kunst“ Jürgen Blum starb im Alter von 84 Jahren in Hünfeld

Der Künstler, Kunstorganisator und Begründer des Museums Modern Art in Hünfeld, Jürgen Blum, ist gestern im Alter von 84 Jahren in Hünfeld gestorben. Sein Name werde im kulturellen Leben der Stadt Hünfeld immer einen herausragenden Platz einnehmen, würdigte Erster Stadtrat Theo Flügel den Verstorbenen. Sein Lebensziel, Kunst populär zu machen, Menschen an die Kunst heranzuführen und ihnen die Begegnung mit moderner Kunst zu ermöglichen, werde bleibende Spuren in der Konrad-Zuse-Stadt hinterlassen, erklärte der Erste Stadtrat. Jürgen Blum habe für die Kunst gelebt.

 

Er habe Bürgermeister Stefan Schwenk, der sich gegenwärtig noch im Urlaub befindet, über den Tod Blums informiert. Auch er sei tief betroffen gewesen und habe die große Wertschätzung für Blums Wirken für Hünfeld betont. Es fänden bereits Gespräche mit Freuden und Weggefährts Blums statt, um den Abschied von dieser herausragenden Persönlichkeit in würdiger Form zu gestalten.

 

Mit einem oft bis an Selbstaufgabe grenzenden Engagement habe Blum nicht nur selbst als Künstler gewirkt, sondern in Hünfeld immer wieder die Begegnung mit international herausragenden Künstlern ermöglicht. Er habe 1990 das Museum Modern Art mit seiner Sammlung konstruktiver und konkreter Kunst begründet. Werke im öffentlichen Raum wie die „Blumen des Universums“, die das Hessische Kegelspiel auf dem Kreisel Fuldaer Straße symbolisierten, „Weg in die Zukunft“, die an das Lebenswerk Konrad Zuses an der Anschlussstelle Hünfeld-Nord an der B 27 erinnern oder sein Projekt „Das offene Buch“ mit 145 Arbeiten der konkreten Poesie von internationalen Künstlern prägten bis heute das Bild der Stadt und stünden für die Offenheit Hünfelds für die moderne Kunst. Dank seiner engagierten Arbeit und seiner internationalen Kontakte sei Hünfeld zu einer Stadt geworden, in der sich Künstler begegneten und vielen Menschen die Begegnung mit moderner Kunst ermöglicht wurde. Herausragend sei auch sein Projekt „Kunststraße Rhön“, das in Hünfeld seinen Anfang genommen habe und die Malschule, in der er viele Schüler jeden Alters an künstlerische Techniken und Ausdrucksformen herangeführt habe. Neben vielen nationalen und internationalen Auszeichnungen wie dem Bundesverdienstkreuz und dem Verdienstorden Polens, verliehen durch den polnischen Kulturminister, sowiedie der Ehrenbürgerschaft der Stadt Elbing, wurde seine Arbeit auch durch die Verleihung der Ehrenmedaille der Stadt Hünfeld gewürdigt. Viele Menschen hätten die Nachricht vom Tod Jürgen Blums mit Trauer und Bestürzung aufgenommen, erklärte Erster Stadtrat Flügel.

 

Sein Lebenswerk werde aber auch in die Zukunft wirken. Er habe maßgeblich dazu beigetragen, dass in Hünfeld eine besondere Offenheit für moderne Kunst bestehe. Durch Kunstwerke im öffentlichen Raum sowie durch seine umfangreiche Sammlung bleibe Hünfeld dank seines Wirkens auf Dauer für Freunde der Kunst attraktiv, betonte Erster Stadtrat Theo Flügel abschließend.

 

Blum wurde 1930 in Elbing an der deutsch-polnischen Grenze geboren. Dort gründete er 1961 die Avantgarde-Galerie EL und initiierte 1965 die „Bienale der räumlichen Formen“. Dabei geriet er immer wieder in Konflikt mit dem damals regierenden kommunistischen Regime in Polen, so dass er sich 1974 für die Ausreise entschließen musste. Zunächst baute er eine Kunststation im Kloster Cornberg auf und prägte dann über viele Jahre die Kunststation Kleinsassen, bevor er in den späten 80-er Jahren eine Galerie in Fulda aufbaute. 1990 begründete er das Museum Modern Art in Hünfeld. Die von der Stadt Hünfeld gegründete Stiftung Museum Modert Art bewahrt seine umfangreiche Sammlung. Sie bildet bis heute den Kern der Ausstellungen im Museum, das nach einer zweijährigen Restrukturierungsphase 2014 wieder eröffnet werden konnte.

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