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Gesund durch Globuli? Homöopathie wird immer beliebter

Repräsentative Studien zeigen: Immer mehr Menschen in Deutschland setzen auf alternativmedizinische Behandlungsmethoden durch homöopathische Arzneimittel. Betrug der Anteil der Verwender 2009 noch 53 Prozent, versprechen sich aktuell 60 Prozent der Deutschen eine Linderung ihrer Beschwerden durch entsprechende Homöopathika. Diese Zahlen gehen aus einer Befragung des IfD Allensbach hervor, die vom Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) in Auftrag gegeben wurde.

Tatsächlich erweist sich das Geschäft mit Globuli und Co. für die Hersteller als Goldgrube – und das, obwohl wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit homöopathischer Mittel bis heute fehlen. Nach Zahlen des BAH aus dem Jahr 2013 entfallen rund 8 Prozent des Umsatzes rezeptfreier Arzneimittel auf Homöopathika – insgesamt 482 Millionen Euro. Chemisch betrachtet sind die winzigen Zuckerpillen im Grunde nichts anderes als Süßigkeiten.

Bei klassischen homöopathischen Behandlungen kommen stark verdünnte Wirkstoffe in sehr geringer Dosierung zum Einsatz. Dieser Verdünnungsprozess, der in Fachkreisen „Potenzierung“ heißt, geht so weit, dass in vielen Präparaten – zumindest den Grundgesetzen der Chemie gemäß – kein Molekül der Ausgangssubstanz mehr enthalten sein kann. Die Anwender stört das nicht. Für sie beruht die Wirkung weniger auf materiellen als auf energetischen Prozessen. Kritiker hingegen führen Genesungsberichte von Anwendern im Wesentlichen auf den Placebo-Effekt zurück.

Die homöopathischen Präparate sind apothekenpflichtig, können jedoch auch online bezogen werden. Eine Verschreibungspflicht besteht nur, wenn die Ausgangssubstanz noch in hinreichender Konzentration enthalten ist und von einer pharmakodynamischen oder toxischen Wirkung auszugehen ist. Der BAH-Umfrage zufolge ist die Mehrheit der Anwender jedoch davon überzeugt, dass homöopathische Arzneimittel nebenwirkungsarm und gut verträglich sind.

Auffallend ist, dass mit 73 Prozent vor allem Frauen zu den Befürwortern homöopathischer Behandlungsmethoden gehören. Der Anteil der Männer beträgt dem BAH zufolge lediglich 48 Prozent. Zum Einsatz kommen entsprechende Präparate vor allem bei Erkältungen und grippalen Infekten, zur Stärkung des Immunsystems sowie bei Insektenstichen und Sonnenbrand. Aber auch Kopf- und Magenschmerzen, Verdauungsstörungen und Schlaflosigkeit lassen sich homöopathisch behandeln.

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Homoepathikas“ von Ar291 – Selbst fotografiert. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons.

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