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6. Fuldaer Bewegungs- und Talentcheck startet am 14. September / 1.700 Zweitklässler nehmen teil

Wer rennt am schnellsten? Wer springt am weitesten? Wer balanciert am geschicktesten? Ehrgeiz und Leistung sind gefragt, aber beim Fuldaer Bewegungs- und Talentcheck geht es um mehr als ein einmaliges Erlebnis.

Der Landkreis und die Stadt Fulda veranstalten in Kooperation mit der Universität Bayreuth bereits zum sechsten Mal ein „Zweitklässler-Screening“, bei dem die Sieben- bis Neunjährigen auf Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit getestet werden. Nach wissenschaftlicher Auswertung der Ergebnisse nehmen die leistungsstärksten Kinder in einer zweiten Stufe am Talentcheck teil. Zum Abschluss erhalten sie eine Empfehlung, für welche Sportarten sie am besten geeignet sind. Für die sportlich schwächeren Kinder schließt sich ein Bewegungstraining an.

Initiator der Kampagne ist der Fuldaer Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld. „Die armen Kinder!“, könnte man meinen, „wird denn in unserer heutigen Leistungsgesellschaft nicht schon genug Druck auf sie ausgeübt?“ Wingenfeld schüttelt den Kopf: „Der Test dient nicht dazu, lediglich die sportlich Begabtesten herauszusuchen und die anderen Schülerinnen und Schüler mit weniger guten Ergebnissen allein zu lassen. In erster Linie soll der Bewegungscheck die Kinder zum Sporttreiben animieren. Von Gesundheit und Nachhaltigkeit sollen alle profitieren.“

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die weniger sportlichen Kinder, die ein kostenloses Förderprogramm erhielten, nach kurzer Zeit mit Begeisterung dabei waren und sich dies sogar teilweise auf die Familie ausgewirkt hat. Zusätzlich wurden Informationsabende über gesunde Ernährung angeboten die einen Anreiz zur Änderung der Lebensgewohnheiten darbieten sollten.

In diesem Jahr startet eine Langzeitstudie der Universität Bayreuth mit dem Ziel herauszufinden, inwieweit der Bewegungs- und Talentcheck seinen Zweck erfüllt. Das zweistufige Testverfahren in Fulda wurde bereits als Modellprojekt des Deutschen Olympischen Sportbunds vorgestellt und beeindruckt durch seine präzisen Prognosen. „Wir haben junge bayrische Kadersportler mit den Übungen getestet und konnten 94 Prozent rein anhand der erzielten Ergebnisse eindeutig ihrer Sportart zuordnen“, erläutert Professor Andreas Hohmann, Leiter des Projekts an der Universität Bayreuth. Ob aber die jungen Talente tatsächlich im Spitzensport auftauchen, soll die Langzeitstudie überprüfen.

Dieses Jahr werden ab Mitte September wieder rund 1.700 Kinder aus dem gesamten Landkreis getestet. Im bundesweiten Vergleich erzielten die Sieben- bis Neunjährigen in den vergangenen Jahren überdurchschnittliche Ergebnisse. Finanziell unterstützt wird der Bewegungs- und Talentcheck von der Sparkasse Fulda und der Schwenniger Krankenkasse.

Warum man so etwas macht, fragt man die jungen Leute am besten selbst: „Weil es Spaß macht!“, sagt der eine. „Weil auf der Couch sitzen langweilig ist!“, ruft eine andere Schülerin. Die Organisatoren und Helfer des Fuldaer Bewegungs- und Talentchecks sind sich einig: Die Mädels und Jungs sind mit ganz viel Spaß dabei und freuen sich über die sportliche Herausforderung.

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