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Online-Casinos: Hessen übernimmt Vorreiterrolle

Die Hessische Landesregierung wagt aktuell einen Vorstoß. Sie will neue Leitlinien zu einem zeitgemäßen Umgang mit dem Glückspiel beschließen und dazu die Regulierungen für Sportwetten und Online-Casinos ändern. Der Entwurf sieht vor, dass Online-Casinos zwar weiterhin unter strenger Aufsicht stehen sollen, aber ihrem Geschäft auf deutschem Boden nachgehen dürfen. Dadurch könnte sich der Markt für Online-Casinos grundlegend verändern.

Immer mehr Menschen finden sich auf Online-Portalen zusammen und verbringen ihre Zeit an virtuellen Pokertischen. Anstatt in einem der zahlreichen hiesigen Casinos spielen auch viele Fuldaer Spieler lieber bequem von zu Hause aus. Jährlich verzocken die Deutschen über 70 Milliarden Euro. Diese Summen werden umgesetzt, obwohl die rechtliche Lage für Online-Casinos in Deutschland nicht ganz einfach ist. Was erlaubt ist, schreiben die jeweiligen Glücksspielstaatsverträge der einzelnen Bundesländer vor. In Hessen bedeutet dies gegenwärtig, dass Online-Glücksspiele eigentlich verboten sind.

Wirkung zeigen solche Verbote allerdings kaum. Mittlerweile gibt es im deutschsprachigen Bereich über 3000 Anbieter für Online-Glücksspiele – und das, obwohl der Staat diesbezüglich bereits zahlreiche Verbote ausgesprochen hat. Viele dieser Casinos werden jedoch aus dem Ausland heraus betrieben, etwa von Gibraltar oder Malta. In diesen Staaten werden Glücksspiellizenzen angeboten, mit denen diese Casinos legal in Europa operieren können.

Für viele Spieler bedeutet dies, dass sie auf ausländische Betreiber zurückgreifen müssen, um ihrem Hobby im Internet nachzugehen. Immer öfter geraten sie dabei an zwielichtige Betreiber oder Fake-Casinos, die nur auf das Geld und die Daten der Nutzer aus sind. Sicherheit bieten den Spielern oft nur Portale wie Casinoshark.de, wo seriöse Online-Casinos aufgelistet sind und von den Nutzern in Erfahrungsberichten bewertet werden können.

Im vergangenen Juli wurde die Diskussion um das Online-Glücksspiel erneut angefacht – durch eine Rüge der EU-Kommission. Diese kritisierte die undurchsichtige und wettbewerbsfeindliche Rechtslage in Deutschland. Dreh- und Angelpunkt der Kritik ist dabei das staatliche Glücksspielmonopol. Aus Brüsseler Sicht sei es nicht zu vereinbaren, dass es privaten Anbietern verboten werde, am Markt mitzuwirken, während es staatlichen Unternehmen gestattet sei. Denn dadurch würden bestimmte Glücksspielformen verboten, obwohl ähnliche Spiele unter staatlicher Kontrolle erlaubt seien. Diese Regelung sei mit geltendem EU-Recht nicht zu vereinbaren und müsse umgehend geändert werden.

Angesichts der noch unsicheren Gesetzeslage bleibt also abzuwarten, wie sich der hessische Glückspielmarkt in der kommenden Zeit verändern wird.

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