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Medizinische Versorgung der Flüchtlinge ist eine Daueraufgabe 


Die Versorgung von Flüchtlingen war Thema einer Informationsveranstaltung, zu der das Kreisgesundheitsamt niedergelassene und stationär tätige Ärzte eingeladen hatte. Im Gemeindezentrum Künzell wurden die relevanten Aspekte dieses Themas aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. 


Roland Stepan, Leiter des Kreisgesundheitsamtes, ging auf die gesundheitliche Situation der Flüchtlinge im Landkreis Fulda ein. „Alle Flüchtlinge wurden und werden untersucht“, betonte Stepan. „Schwere Erkrankungsfälle sind in unserer Region bisher nicht zu verzeichnen. Die meisten Flüchtlinge sind gesund. Von den Flüchtlingen geht somit keinerlei zusätzliche Gefährdung für die Bevölkerung aus. Auch die Gesundheitsexperten beim Robert-Koch-Institut in Berlin sehen momentan keine Gesundheitsgefährdung für die Allgemeinbevölkerung.“

Der Leiter des Kreisgesundheitsamtes betonte, dass die medizinische Versorgung der Flüchtlinge eine Daueraufgabe bleibe und die Hygiene in den Flüchtlingsunterkünften engmaschig durch das Gesundheitsamt überwacht werde. Darüber hinaus informierte der Leiter des Kreisgesundheitsamts über die rechtlichen Grundlagen und die unterschiedlichen Zuständigkeiten der Behörden. Auch über den derzeitigen Stand der Impfempfehlungen des Robert-Koch-Instituts wurde aufgeklärt.

Professor Dr. Thomas Löscher von der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität in München hatte zuvor einen Vortrag über die spezifischen Gesundheitsprobleme gehalten, die je nach Herkunftsland und Fluchtroute der Flüchtlinge variierten. „Eine zügige Diagnosestellung ist wichtig, um schwere Verläufe sowie eine Ausbreitung bei ansteckenden Erkrankungen in den Flüchtlingsunterkünften zu verhindern“, so der Mediziner. Meist entsprächen die Gesundheitsprobleme bei Flüchtlingen und Asylbewerbern jedoch dem Spektrum der Erkrankungen, das üblicherweise von Allgemeinärzten und Kinderärzten behandelt werde.

Einen Bericht aus der Praxis lieferte Jan Garlepp, Kreisverbandsarzt des DRK, der die Erfahrungen, die im Rahmen der medizinischen Versorgung in der „Zeltstadt“ gesammelt wurden, wiedergab. Zudem informierten Mitarbeiter des Jugendamts über die Rahmenbedingungen und besonderen Herausforderungen bei der Begleitung minderjähriger Flüchtlinge. Im Anschluss nutzten die rund 70 Teilnehmer der Veranstaltung die Gelegenheit, den Experten Fragen zu stellen und von den eigenen Erfahrungen zu berichten.

„Den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie den hiesigen Kliniken gebührt ein großes Dankeschön für ihr großes Engagement, ihre Flexibilität und die Kooperationsbereitschaft. Unser Dank gilt auch den Hilfsorganisationen, die alle herausfordernden Aufgaben mit höchster Professionalität bewältigen“, betonte Erster Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent Frederik Schmitt abschließend.

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Gesundheit & Medizin, Politik & Wirtschaft