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Deutschland-Premiere des Opel Corsa OPC S2000 beim rallyesprint.eu erfolgreich

Motorsport. Dicht umlagert war die Deutschland-Premiere des 275-PS-starken Opel Corsa OPC S2000 der bekannten britischen Tuningschmiede MDS (Motor Sports Development) während des dritten ADAC rallyesprint.eu in Schwalmtal/Storndorf. Der Nordhesse Horst Rotter sorgte mit dem Opel Corsa auf der Strecke für großes Aufsehen. Der S2000 entspricht dem künftigen Technikkonzept für die Rallyeweltmeisterschaft.

Fotos (41): Marco Hellwig, Bastian Pfeiffer

Foto: Marco Hellwig Foto: Marco Hellwig Foto: Marco Hellwig

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Neben dem Wagen fanden wir im Fahrerlager Volker Strycek, erster Champion der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft Mitte der 1980er und mittlerweile Chef der Motorsportabteilung von Opel machte klar, dass seine Anwesenheit nicht bedeute, dass es sich um einen Werkseinsatz handele. „Wir gucken uns ihn nur an, es ist ein wunderschönes Auto geworden.“ Auch MSD-Vertreter Paul Barnard stellte klar: „Der Opel ist eigentlich ein Vauxhall“, aber habe nichts mit dem Werk oder dem britischen Opel-Schwesterunternehmen Vauxhall zu tun. „Wir haben langjährige Erfahrung mit Vauxhall und waren beispielsweise BTCC-Champions (Britische Tourenwagenmeisterschaft) und deshalb ein Auto aufgebaut und wollen es verkaufen.“ Für die dafür nötigen 285.000 Euro dürfte man wohl ein absolut konkurrenzfähiges Fahrzeug erworben haben.

Foto: Marco Hellwig Foto: Marco Hellwig Foto: Marco Hellwig

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„Begleitetes Fahren“ mit 17
Hermann Gaßner jr. wurde als 19-Jähriger zusammen mit Copilotion Kathi Wüstenhagen in diesem Jahr Vierter der DRM. Klar, dass er schon als Teenager Rallyepilot werden wollte, denn Vater Hermann ist der amtierende DRM-Champion. Die Anfänge am Steuer eines Rallye-Rennwagens erlebte er mit 17, allerdings nur in einem „Vorauswagen“ – denn Gaßner jr. hatte ja nur einen Führerschein auf Probe und durfte nur „begleitet“ fahren! Des Vaters Co-Pilot Siggi Schrankl war damals beim „betreuten Fahren“ dabei, wie Gaßner flaxte. Gaßner gewann im September die nationale Talentsichtung auf dem Stehr-Gelände, aber unterlag in der internationalen Ausscheidung dem Tschechen Martin Semerad aus einem Dörfchen bei Prag. Der wird nun mit Unterstützung von Pirelli und des Automobil-Weltverbandes FIA bei Läufen der Weltmeisterschaft antreten können. Noch mehr Aufregung steht dem Tschechen bevor: Er macht nämlich nächstes Jahr auch noch das Abitur! Und das obwohl er „manchmal nur zwei Tage in der Schule sein kann.“ Macht die „Penne“ deshalb Schwierigkeiten? „Nein, die sind stolz auf mich!“

Foto: Marco Hellwig Foto: Marco Hellwig Foto: Marco Hellwig

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Die „Stehr Special Stage“ in der DRM
Natürlich ist eine „Stehr Special Stage“ auch wieder als Wertungsprüfung für die ADAC Hessen Rallye Vogelsberg vorgesehen. Im kommenden Jahr findet der dritte von sieben Läufen zur Deutschen Rallye Meisterschaft am 24./25. April statt. Weil das viele Rennfahrer wissen, nutzen die Aktiven den ADAC rallyesprint.eu auch als Vorbereitung für die DRM. Stehr genießt nämlich den Ruf bei seiner Veranstaltung immer mal etwas auszuprobieren, was dann in der großen Rallye verwendet wird. Aber doch nicht die Durchfahrt durch die Halle, oder? „Wieso, die könnte ich sogar für einen Weltmeisterschaftslauf nehmen!“ Darum gilt immer noch sein Ratschlag an die Fahrer: „Sie sollten sich nicht in Sicherheit wiegen, dass der Aufschrieb was wert ist – ihn aber auch nicht gleich wegschmeißen.“ Friedrich Goldstein (Schlitz) ist sowohl bei der ADAC Hessen Rallye Vogelsberg als auch beim ADAC rallyesprint.eu Rennleiter. Die DRM wurde von sechs auf sieben Läufe aufgestockt, aber insgesamt drei neue Bewerber stritten sich nicht nur um die Extraveranstaltung, sondern forderten auch die bislang ausgetragenen Rallyeläufe heraus. Goldstein lächelt: „Die Vogelsberg stand nie zur Disposition. Wir hatten neben dem Saisonfinale in der Lausitz die meisten Zuschauer, das Votum der Fahrer-Vertreter und Topbewertungen durch den offiziellen Observer.“

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Stehrodrom noch attraktiver geworden
Jürgen Stehr hat jetzt entschieden: Seine Rennstrecke heißt jetzt „Stehrodrom“, zumal er in diesem Jahr die optimale Streckenführung gefunden habe. Der Kurs wuchs und hat nun eine Gesamtlänge von 4,4 Kilometern und dabei gut 600 Meter Schotteranteil. Im kommenden Jahr wird der ADAC rallyesprint.eu aber nicht mehr im November als Saisonfinale laufen. Er wird vermutlich in den Juni vorverlegt. Stehr dazu: „Ich möchte das Rennen zu einem großen Event wie die 24-Stunden auf dem Nürburgring ausbauen. Camping ist bei uns hier im Vogelsberg aber im November nicht mehr so gut möglich…“ Die Hallendurchfahrt ist ja schon kurios genug, nun wurden gleich zwei weitere Attraktionen eingebaut. Eine Fußgängerbrücke durch die Halle ermöglicht die Fans die Fahrbahn zu überqueren und sozusagen ihren Idolen „aufs Dach zu steigen“. Und lustig geht es auch zu, denn Jürgen Stehr hat eine dieser digitalen Anzeigentafeln anbringen lassen: Sie fahren xx km/h.

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Ein ganz besonderer Porsche für Champion Waldegaard
Peter Ludwig ist der Kopf des hoch renommierten Kaffeekannen-Unternehmens Rotpunkt. Er ist auch ein „Autonarr“ und hat ein Schätzchen aus seiner Sammlung mitgebracht. Einen 1973er-Porsche 911 E hat er vom Wichert Restaurationsatelier neu aufbauen lassen. Tuner Roland Wichert: „Ein Porsche ist immer eine Herausforderung, die damalige Technik wieder auferstehen zu lassen.“ Ein bisschen moderner als vor 35 Jahren sind Teile der Kraftübertragung und des Getriebes: Das Vorbild hatte nämlich kein Differential und ganze vier Vorwärtsgänge. Ludwig wurde durch Manfred Möll (Laubach) auf den ADAC rallyesprint.eu aufmerksam gemacht und sah sich die Veranstaltung im Vorjahr an. „Das war top und nun sind wir dabei.“ Ludwig schmunzelnd: „Und nun fährt auch noch Rallye-Weltmeister Björn Waldegaard mein Auto!“ Im Festzelt ausgestellt war ein BMW M 1 – überraschend italienisch mutet die Flunder aus Bayern an. Tatsächlich wurde das legendäre Lieblingsauto der Formel-1-Elite Ende der späten 1970er-Jahre in Italien gebaut. Wichert hat den Wagen auf der belgischen Formel-1-Strecke von Spa-Francorchamps getestet und war überwältigt: „Das war ein Riesenspaß, aber auch ein Riesenstück Arbeit. Ich hatte hinterher trotz der Handschuhe blutige Hände…“

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Blomqvist: „Quattro ist ultimatives Rallye Car“
Stig Blomqvist (62) wurde 1984 auf einem Audi Quattro Rallyeweltmeister. Doch nicht nur diese Verbindung lässt ihn ins Schwärmen geraten, wenn er an den Quattro denkt: „Das ist das ultimative Rallyeauto aller Zeiten!“ Von 1979 bis 2003 holten schwedische und finnische Rennfahrer 16 von 25 WM-Titeln. Seitdem leben wir in der Ära des Franzosen Sebastian Loeb. Wo ist sie hin die skandinavische Dominanz? „Irgendwas muss ganz drastisch schief gegangen sein“, lacht der der Schwede.

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