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Spiritueller Tag der Katholischen Studierenden Jugend Fulda

In den vergangenen Jahren rückte der Islam immer mehr in den Fokus. Daher wird am 3. Oktober nicht nur Wiedervereinigung gefeiert, sondern in ganz Deutschland laden jährlich die muslimischen Gebetshäuser Neugierige zum „Tag der offenen Moschee“ ein. Auch eine Handvoll interessierte KSJler*innen wagten in diesem Jahr den Blick hinter die Kulissen der in Fulda ansässigen Ahmaddiyya Gemeinde und ließen sich auf den interreligiösen Dialog ein, um selektiven Wahrnehmungen entgegenzuwirken.

Da war doch was, damals in der 7. Klasse im Reliunterricht. Wir versuchten bei einem vorbereitenden Brainstorming alles im Langzeitgedächtnis versteckte Wissen über den Islam hervorzukramen. Mithilfe unseres Geistlichen Begleiters Tobias Schubert skizzierten wir ein ziemlich vollständiges Bild dessen, das wir von dieser Weltreligion bis dato hatten. Dennoch stellten sich uns während der Vorbereitung des Besuchs einige teils grundlegende und teils kritische Fragen, die wir unbedingt im Laufe des Tages beantworten wollten.

So wie ihr Motto „Liebe für alle, Hass für keinen“ einen aufgeklärten und friedfertigen Islam repräsentiert, steht die sog. Ahmaddiyya Muslim Jamaat (kurz: AMJ) für Offenheit, Begegnung und Gemeinschaft. Wir erfuhren Vorort bei Fingerfood und Führungen ein tolerantes Miteinander und spürten bei den Gesprächen den gegenseitigen Respekt. Junge Männer und auch Frauen (die AMJ stehen für die Gleichwertigkeit von Mann und Frau ein) erklärten uns anschaulich ihren Glauben und ihre Glaubenspraxis, wobei wir unzählige Analogien zu unserem feststellen konnten. Wir merkten, dass man sich selbst oft erst kennenlernt, wenn man solche Begegnungen hat und diese reflektiert.

Durch den Besuch der AMJ hat die KSJ Fulda versucht, den gängigen Vorurteilen über den islamischen Glauben, die häufig auf allgemeine Unwissenheit, Intoleranz und mediale Berichterstattung zurückzuführen sind, auf den Zahn zu fühlen. Jedoch bleibt zu sagen, dass diese liberale, aber wertekonservative Gemeinde der Ahmaddiyya aufgrund ihrer zeitgemäßen Interpretation des Islam von vielen orthodoxen Muslimen als häretisch gebrandmarkt und in fast allen islamischen Ländern verfolgt wird.

Die Welt wird immer kleiner, interkulturelle Kontakte nehmen zu. Daher ist es für uns KSJler*innen umso wichtiger, sich mit uns selbst und anderen Menschen auseinanderzusetzen. Dabei ist die Idee entstanden, durch KSJ-Aktionen weiterhin an diesem Thema und evtl. in Kooperation mit anderen Einrichtungen dranzubleiben. Alle Teilnehmenden gingen motiviert und mit „neuen und guten Gedanken“ nach Hause.

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