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„Ehrenamtlich Engagierte haben sich in vorbildlicher Weise um das Gemeinwohl verdient gemacht“

Acht Gruppen, fünf Einzelpersonen und zwei Ehepaaren hat Sozialminister Stefan Grüttner heute im Hessischen Landtag die Landesauszeichnungen für soziales Bürgerengagement verliehen. „Sie haben sich in besonderer Weise um das Gemeinwohl verdient gemacht“, lobte der Minister die Preisträger. Er betonte:  „Bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement sind für unser demokratisches Gemeinwesen unverzichtbar. Im sozialen Bereich wäre vieles ohne den Einsatz der zahlreichen ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürger nicht möglich“.

„Insbesondere der Einsatz für die Asylsuchenden, die aus den Krisengebieten nach Hessen flüchten, ist ein gutes Beispiel dafür, was bürgerschaftliches Engagement leisten kann. Denn beim Einsatz der freiwilligen Helfer geht es nicht darum, die Versorgung der Asylsuchenden zu sichern, sondern dafür Sorge zu tragen, dass sie sich hier integrieren können und willkommen geheißen werden. Bürgerschaftliches Engagement ist damit ein wichtiger Motor für den Zusammenhalt und die Solidarität in unserer Gesellschaft“, so der Sozialminister.
Ein weiterer Schwerpunkt war in diesem Jahr das Thema bürgerschaftliches Engagement  im Kontext der demographischen Entwicklung im ländlichen Raum.

Die Auszeichnung für soziales Bürgerengagement wird zum dreizehnten Mal verliehen. Eine Jury hat aus 142 Bewerbungen die 15 Preisträger aus Wiesbaden, aus dem Wetteraukreis, den Landkreisen Fulda, Kassel, Waldeck-Frankenberg, Main-Taunus, Rheingau-Taunus, Lahn-Dill, Gießen, Groß-Gerau, Offenbach und Main-Kinzig ausgewählt. Die Geehrten erhalten neben der Landesauszeichnung „Soziales Bürgerengagement“ in Form einer Skulptur ein finanzielles Dankeschön in Höhe von 300 Euro für ihren Verein.

Folgende Gruppen und Einzelpersonen wurden mit der Landesauszeichnung „Soziales Bürgerengagement“ geehrt:

Gruppen

Bürgerhilfe Bad Soden: Die Bürgerhilfe Bad Soden wurde 2012 ins Leben gerufen. Sie ist ein Zusammenschluss von ca. 30 Ehrenamtlichen, die grundsätzlich allen hilfesuchenden Bürgern Unterstützung in allen Bereichen des menschlichen Lebens anbietet, insbesondere aber von Seniorinnen und Senioren genutzt wird. Durch diese Unterstützung  können ältere Menschen länger in ihrem häuslichen Umfeld leben.

Generationenbrücke Linden: Die Generationenbrücke Linden gibt es seit 2010 und ist ein Projekt der Diakoniestation Linden. Es handelt sich um eine Koordinierungsstelle, die allen engagierten Menschen in Linden und Umgebung die Möglichkeit bietet, ihr vielfältiges Wissen und ihre Fähigkeiten für das Gemeinwohl einzusetzen“. Über 40 Ehrenamtliche sind bei der Generationenbrücke Linden aktiv tätig.

Bürgerhilfe Florstadt: Die Bürgerhilfe Florstadt gibt es seit dem Jahr 2005. Ca. 45 Ehrenamtliche im Alter von 24 bis 75 Jahren unterstützen und begleiten  Bürgerinnen und Bürger in unterschiedlichen Bereichen des alltäglichen Lebens. Die Bürgerhilfe Florstadt  bietet im Bereich der Nachbarschaftshilfe einen Vermittlungsservice mit täglicher Erreichbarkeit. Die Bürgerhilfe unterstützt  und  organisiert darüber hinaus Ausbildungsmaßnahmen und ist  Ausrichter vielfältiger Hilfsprojekte.

Kleeblatt Kelsterbach e.V.: Das Kelsterbacher „Kleeblatt“ wurde im Jahr 2009 gegründet. Ca. 30 Ehrenamtliche beteiligen sich an der Unterstützung und Begleitung von hilfsbedürftigen  Kelsterbacher Familien, Senioren und  Jugendlichen.
Neu ist die sich noch im Aufbau befindliche ehrenamtliche Arbeit im Rahmen der Flüchtlingshilfe.

Dorf- und Kulturladen Eberstadt e.V.: Der Verein Dorf- und Kulturladen Eberstadt e.V. wurde im November 2011 gegründet. Die grundlegende Idee hatten vier Eberstädter Damen, die eine Vision  von Aufwertung des Dorfes, von Nahversorgung, einem offenen Café und Treffpunkt und von organisierter Nachbarschaftshilfe hatten. Das Interesse an diesem Projekt war und ist bei den Bürgerinnen und Bürgern sehr groß; bei der Gründungsversammlung startete der Verein mit ca. 40 Mitgliedern, mittlerweile gibt es weit über 100. Davon sind ca. 50 ehrenamtlich aktiv. Der Verein hat über alle bisherigen Vereinsgrenzen hinweg die Dorfbevölkerung in einem neuen Projekt zusammengebracht.

Soziales Netzwerk Mainhausen: Ziel des Sozialen Netzwerkes Mainhausen ist die Unterstützung aller sozial benachteiligter Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde. Im Moment liegt der Fokus im Bereich der Flüchtlingshilfe. Im Bereich der Sprachförderung werden drei Deutschkurse für Erwachsene und eine Hausaufgabenhilfe für Kinder angeboten. Ehrenamtliche begleiten Flüchtlinge zu Behörden, Ärzten und Anwälten.
Es werden Spendensammlungen  zur Ausstattung der Wohnverhältnisse der Flüchtlinge und Kleider-Spendensammlungen durchgeführt.

Arbeitskreis Asyl Maintal: Auch der Arbeitskreis Asyl Maintal hat es sich zur Aufgabe gemacht eine Willkommens- und Begegnungskultur  zu schaffen, um Menschen, die sich in Notsituationen befinden, konkret helfen zu können. Die Maintaler Ehrenamtlichen unterstützen Flüchtlinge mit einem breiten Hilfsangebot.

KOI-Projekt (Kurse zur Orientierung und Integration von Flüchtlingen), Wiesbaden:
Frau Haike Pabst und Herr Ralf Klein, beide sind Engagement-Lotsen, die mit dem Wiesbadener Freiwilligenzentrum zusammenarbeiten, engagieren sich seit dem Jahr 2013 für die soziale Integration von Flüchtlingen. Engagement-Lotsen sind ehrenamtlich Tätige, die eine Fortbildung im Rahmen des hessischen Engagement-Lotsen-Programms erfolgreich absolviert haben.

Einzelpersonen:

Heidy Lang: Frau Lang ist seit vielen Jahrzehnten ehrenamtlich tätig. Als im Jahr 2005 das Freiwilligenzentrum in Bad Nauheim gegründet wurde übernahm Frau Lang dort organisatorische Aufgaben und den abendlichen Bürodienst. Heute ist sie  Schriftführerin sowie Projektleiterin für die gesamte Seniorenarbeit. Vor einigen Jahren absolvierte sie die Engagement-Lotsenausbildung des Landes Hessen und ließ sich zur ehrenamtlichen Senioren- und Demenzbegleiterin ausbilden.

Ahmet Yilmaz: Herr Yilmaz ist seit fast 6 Jahren ehrenamtlicher Fahrer des kostenfreien Seniorenfahrdienstes in Künzell. Koordiniert wird der Fahrdienst vom Büro der Mehrgenerationenarbeit.

Horst Mößinger: Herr Mößinger engagiert sich ebenfalls ehrenamtlich in einem kostenfreien Fahrdienst für Seniorinnen und Senioren. Die Gemeinde Kaufungen bietet dieses Angebot für hochaltrige, alleinstehende und gesundheitlich mitunter stark beeinträchtigten Bürgerinnen und Bürger an.

Horst Hundertmark: Herr Hundertmark ist Mitbegründer des im Jahr 2002 gegründeten Vereins Bürgerhilfe Korbach e.V. und war bis zum Jahr 2014 dessen Vorsitzender. Der Verein hat sich die Aktivierung der Hilfe zur Selbsthilfe, insbesondere im Seniorenbereich, zur Aufgabe gemacht. Herr Hundertmark hat darüber hinaus 1990 das Lebenshilfe-Werk e.V. mitbegründet und als Vorstandsmitglied und Aufsichtsratsmitglied maßgeblich bis zu seinem Ausscheiden 2015 mitgestaltet.

Renate und Robert Zentner, Walluf:
Leider ist Frau Renate Zentner im Alter von 59 Jahren plötzlich und unerwartet vor wenigen Wochen verstorben. Über viele Jahre hinweg hat sich Frau Zentner liebe- und aufopferungsvoll um pflegebedürftige Familienangehörige gekümmert. Hierfür ist ihr im September 2015 die Pflegemedaille des Landes Hessen verliehen worden. Darüber hinaus ist Frau Renate Zentner in den unterschiedlichsten Bereichen in vielfältiger Art und Weise mit großer Leidenschaft ehrenamtlich tätig gewesen.
Seit Herbst des vergangenen Jahres hat sich Frau Renate Zentner gemeinsam mit ihrem Ehemann Herrn Robert Zentner in einzigartiger und unvergleichlicher Weise bei der Versorgung, Betreuung und Unterbringung von Flüchtlingen, die seit Oktober des vergangenen Jahres in Walluf ein neues Zuhause gefunden haben, eingesetzt.

Patricia Pollei-Bardelle: Frau Pollei-Bardelle war die erste ,Ehrenamtliche‘ in Hohenahr, die ohne einem Verein, einer Kirchengemeinde oder einer Organisation anzugehören, die Initiative ergriff und fast alle Hilfsmaßnahmen wie z.B. Deutschunterricht, Begleitung bei Arztbesuchen, bei Behördengängen, Vermittlung von ehrenamtlichen Übersetzungsdiensten und die Erklärung von Formularen organisiert und übernommen hat.
Frau Pollei-Bardelle strukturiert die Hohenahrer Flüchtlingshilfe und ist zugleich aber auch einfühlsame Gesprächspartnerin für die Flüchtlinge.

Margit und Ulrich Engelbertz: Das Ehepaar Engelbertz, beide Lehrkräfte im Ruhestand, hat sich nach Eintreffen der ersten Flüchtlinge in Künzell im Frühjahr 2015 an die Gemeinde gewandt und angeboten einen ehrenamtlichen Deutschunterricht durchzuführen. Der Kurs konnte bereits im Juni 2015 in gemeindeeigenen Räumen
begonnen werden und wird von den angesprochenen Familien gut
angenommen.

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