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KAB Fulda kritisiert Asylpaket II Begrenzung des Familiennachzugs ist unmenschlich und kontraproduktiv

Als „unmenschlich und kontraproduktiv“ bezeichnet die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Diözesanverband Fulda die im Asylpaket II vorgesehenen Einschränkungen beim Familiennachzug von Flüchtlingen. „Eine Aussetzung des Familiennachzugs für Flüchtlinge, die nur subsidiären Schutzstatus genießen, widerspricht jeglicher christlichen Haltung zur Familie“ so KAB Diözesansekretär Michael Schmitt.

Es sei zu befürchten, dass Familienangehörige nunmehr den Weg nach Europa über die bekannten Schlepperrouten antreten werden und damit unmenschlichen Gefahren ausgesetzt sind. Die derzeitigen Bewegungen deuten schon deutlich darauf hin. „Frauen mit Kindern in diese unnötigen Gefahrensituationen zu treiben ist einfach unmenschlich“ so der KAB Diözesansekretär.

Mit Blick auf eine gute Integrationsarbeit sieht die KAB die Entscheidung als kontraproduktiv an. Die Realität zeige deutlich, dass sich Familien deutlich schneller integrieren als einzelne Männer, die sich in ständiger Sorge um ihre Angehörigen befinden. „Jeder, der konkret in der Flüchtlingshilfe tätig war und ist, wird dies bestätigen können“ so Schmitt, der mit vielen Ehrenamtlichen zusammen seit Monaten mit Flüchtlingen aus einem Erstaufnahmelager in Fulda arbeitet. Gerade Kinder seien ideale Mittler zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen.

Grundsätzlich äußert Schmitt Unverständnis, warum Familienangehörige von Flüchtlingen mit subsidiärem Schutzstatus „Opfer“ dieser Maßnahme sein sollen. Diese erleiden zwar keine direkte persönliche Verfolgung sondern leben in Kriegs- und Bürgerkriegsregionen. Zwar trifft diese Entscheidung weniger als 2.000 Familien, aber die KAB befürchtet, dass eine solche Entscheidung Türöffner für weitere Begrenzungen beim Familiennachzug sein könnte. „Zu Lasten von Familien wurde hier eine Mogelpackung geschnürt, die wenig hilfreich ist“ so Schmitt und weiter „Es ist unstrittig, dass wir auf eine geregeltere Zuwanderung hin arbeiten müssen, aber nicht auf Kosten von Menschen, die zu großen Teilen einer permanenten Lebensgefahr ausgesetzt sind“. Die Verantwortung für die Zukunft und den Umgang mit millionenfacher Vertreibung liege nicht bei einzelnen westeuropäischen Nationalstaaten sondern bei der gesamten EU und der internationalen Staatengemeinschaft. „Die EU tritt derzeit auf, als hätte sie sich seit Jahrzehnten aus der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft nicht weiter entwickelt“ kritisiert er den fehlenden Willen Menschenwürde vor wirtschaftliche Belange zu stellen und die Probleme von Vertreibung nachhaltig anzugehen.

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