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Die Gesundheitsecke des Landkreises Fulda im Januar: Tipps zu Themen Immer wieder grüßt … der Lippenherpes!

Schöne, rote Lippen – wenn da nicht schon wieder dieses „Fieberbläschen“ wäre. Es spannt, juckt und nässt; und kommt immer dann zum Vorschein, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann. Was umgangssprachlich oft als „Bläschen“ betitelt wird, ist eine Infektion mit dem Herpes simplex Virus (meist HSV-1), die in der Fachsprache als „Lippenherpes“ oder Herpes labialis bekannt ist.

Doch wieso treten solche Bläschen wieder und wieder auf? Viele Leute sind im Laufe ihres Lebens mit dem Herpesvirus in Kontakt gekommen und haben sich infiziert. Der Virus nistet sich daraufhin in einer Art „Ruhezustand“ in den Nervenzellen in der Nähe des Rückenmarkkanals ein. Dort verharrt er,  ohne Symptome hervorzurufen. Wenn beispielsweise das Immunsystem geschwächt ist oder bei starker Sonneneinstrahlung, kann es zur Reaktivierung kommen: Der Herpesvirus wandert die Nervenbahn zurück zur Oberfläche, wo es zur Bläschenbildung und zu Spannungsgefühlen kommt.

Normalerweise sind diese Blasen mit einer wässrigen Flüssigkeit gefüllt, platzen nach einiger Zeit auf und heilen innerhalb von zwei Wochen ab. Das ist in der Regel unbedenklich. Betroffene sollten allerdings das Aufkratzen vermeiden, da die Flüssigkeit ansteckend ist und beispielsweise auch zu Genitalherpes führen kann. Daher sollten Küssen und oraler Sex in dieser Zeit möglichst vermieden werden. Darüber hinaus können allerdings auch Komplikationen entstehen, wenn die infizierte Person gerade Medikamente einnimmt, die die Immunantwort hemmen (so genannte Immunsuppressiva) oder unter Chemotherapie steht. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Herpes-Entzündung im Gehirn kommen, die sofort behandelt werden muss. Daher sollte man bei Unsicherheit, Schwangerschaft oder Symptomen, die über ein unangenehmes Bläschen hinausgehen, vorsichtshalber den Arzt konsultieren.

In der Regel heilen die Bläschen ohne Narbenbildung von alleine ab. Zusätzlich gibt es frei erhältliche Herpes-Cremes, die den Heilungsverlauf unterstützen. Der Gebrauch von Hausmitteln wie frisch aufgetupfter Knoblauch, Zahnpasta oder Honig mag dem ein oder anderen helfen, konnte allerdings die Wirksamkeit wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden.

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