Logo

Exot landet auf der Wasserkuppe

Ein äußerst seltenes Exemplar deutscher Segelfluggeschichte ist ab Frühjahr im Deutschen Segelflugmuseum mit Modellflug auf der Wasserkuppe zu sehen. In der Restaurationswerkstatt arbeiten ehrenamtliche Helfer derzeit einen „Greif I“ auf. Nur vier Exemplare gibt es von dieser Baureihe aus den fünfziger Jahren. Das bizarre Flugzeug erweitert die weltweit größte Sammlung an historischen und modernen Fluggeräten im hessischen Gersfeld.

„Der Greif, von dem nur vier Exemplare gebaut wurden, ist selbst in Fachkreisen relativ unbekannt“., erläutert Claudia Stengele, Vorsitzende des Museums, die Bedeutung des neuen Exponats. Das Flugzeug sei eigentlich eine „ganz verrückte“ Konstruktion des Rendsberger Fluginge-nieurs Hans Holfelder. Der ungewöhnliche Materialmix beschert dem Segler sein exotisches Flugbild. An das klassische, aus Stahlrohr geschweißte Rumpfboot schließt sich eine schlanke, konische Aluminiumröhre an, die als Leitwerksträger dient. Flügel und -leitwerke sind in konventioneller Holzbauweise ausgeführt. Auffällig bei dem Einsitzer mit einer Spannweite von nur 13 Metern ist die großzügige Cockpitverglasung.

Der Greif I war Teil einer von Holfelder konzipierten „Flugzeugfamilie“, mit der er die Bedürfnisse von Vereinen vom einfachen Übungsgleiter bis zum Leistungsdoppelsitzer befriedigen wollte. Die Produktion wurde jedoch schon 1958 wieder eingestellt. In der Luft war der Greif des Segelflugmuseums bis 1973. Derzeit gibt es kein fliegendes Exemplar. In Oldtimerkreisen wird allerdings an einem Wiederaufbau eines weiteren Greif I gearbeitet.

Das Dt. Segelflugmuseum mit Modellflug auf der Wasserkuppe (Wasserkuppe 2, 36129 Gersfeld) ist täglich (außer 24.12./31.12.) geöffnet.  Weitere Informationen unter Tel. 06654 77 37, www.segelflugmuseum.de

Categories:

Alle Nachrichten