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Die Sprache lernen und noch mehr Arbeitsagentur finanziert seit November Deutschkurse für Flüchtlinge

Angesichts der hohen Flüchtlingszahlen war schnelles und unbürokratisches Handeln gefordert: Obwohl es nicht in das klassische Aufgabenportfolio der Arbeitslosenversicherung fällt, finanziert die Arbeitsagentur Bad Hersfeld-Fulda im Landkreis Fulda 25 Sprachkurse für Flüchtlinge. Nachdem die rechtliche Grundlage am 24. Oktober für die Förderung vorlag, haben die ersten Kurse bereits Anfang November begonnen.
An den Standorten in Stadt und Landkreis Fulda haben bisher rund 290 Schutz suchende Menschen Basiskenntnisse in Deutsch erworben. 235 befinden sich noch in laufenden Kursen. Innerhalb von 8 Wochen werden in maximal 320 Stunden Grundkenntnisse der deutschen Sprache vermittelt.

Mit Erfolg – „Die Menschen, die ja freiwillig zum Lernen kommen, sind motiviert. Sie wollen so schnell wie möglich Kontakt zu ihrem Umfeld und eine sinnvolle Beschäftigung aufnehmen. Die Kursleiterinnen und –leiter berichten durchgängig von einem positiven Lernklima mit guten Lernerfolgen, wobei neben der Sprache auch Normen und Werte vermittelt werden“, erklärt Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Bad Hersfeld-Fulda. Von dem unerwartet hohen Zulauf zu den Kursen sind Expertinnen und Experten positiv überrascht. An den Kursen können nur Ausländerinnen und Ausländer teilnehmen, die bei Eintritt in die Maßnahme eine Aufenthaltsgestattung bzw. eine Bescheinigung über die Meldung als Asylsuchender (BüMA) besitzen, nicht aus einem sicheren Herkunftsstaat stammen und bei denen ein rechtmäßiger und dauerhafter Aufenthalt zu erwarten ist.

Rund zwei Drittel der Teilnehmenden kommen aus Syrien, 21 Prozent sind Frauen. Agenturchef Dombrowski dankt dem Landkreis für dessen „klasse Koordination“ und den Bildungsträgern für das hohe Maß an Flexibilität.

„Nachdem der Grundstock gelegt wurde, können wir nun mit der Integration in den Arbeitsmarkt beginnen“, berichtet Bereichsleiterin Lisa Moises. Nächste Anlaufstelle für die in Deutsch angelernten Flüchtlinge ist das gemeinsame Arbeitsmarktbüro von Arbeitsagentur und Landkreis Fulda. Hier werden ihre Kenntnisse und Fähigkeiten sondiert, passende Arbeits- oder Ausbildungsstellen gesucht oder auch Maßnahmen der beruflichen Eingliederung, bzw. Weiterbildung veranlasst.

„Die berufliche Integration von Flüchtlingen ist kein einfacher Weg und wird von allen Beteiligten eine Menge abverlangen. Gleichwohl bieten sich gerade für motivierte Jüngere Chancen auf eine Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt“, kommentiert Agenturchef Dombrowski.

Hintergrund und weitere Informationen:
Grundlage für die Initiative ist eine Rechtsänderung im SGB III im Rahmen des Asylverfahrensbeschleunigungsgesetzes vom Oktober 2015. Diese Änderung ermöglichte der BA die ausnahmsweise und zeitlich begrenzte Finanzierung von Sprachkursen für Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive, sofern diese Kurse bis zum 31. Dezember 2015 begonnen und die Teilnehmer noch keinen Integrationskurs oder Sprachkurs des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) besucht haben.

Bildunterschrift Bild 012: Die Kursteilnehmerinnen und –teilnehmer mit ihrer Dozentin Susanne Spreng (hinten links) zusammen mit Waldemar Dombrowski (Arbeitsagentur), Ulrich Nesemann (Landkreis Fulda) und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen.

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