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Über 200 Pfarrgemeinderäte beim Einführungstag im Fuldaer Bonifatiushaus

In seiner Rede vor über 200 Pfarrgemeinderäten am vergangenen Wochenende im Fuldaer Bonifatiushaus rief Seelsorgeamtsleiter Peter Göb dazu auf, die „Grundsätze für die Ausrichtung der Pastoral“ wörtlich zu nehmen und vor Ort gemeinsam zu besprechen, was sie konkret für die Situation der Pfarrei bedeuten. Katholikenratsvorsitzender Steffen Flicker zeigte sich sehr erfreut über das große Interesse an der Startveranstaltung beglückwünschte die neu gewählten Ratsmitglieder zu ihrem neuen Amt.

Warum hast Du Dich aufstellen lassen?
Der Tag, der als Auftaktveranstaltung in die neue Amtsperiode vom Katholikenrat des Bistums Fulda veranstaltet wurde, begann am Samstag mit einem Informationsgespräch zu den Aufgaben und zum Arbeitsalltag der Pfarrgemeinderäte. Andreas Groher (Bad Soden Salmünster), Michael Bieling (Kassel), Matthias Bien (Bimbach) und Gisela Wyczysk (Bad Salzschlirf) gaben Rede und Antwort zu den Themen Verantwortung des Pfarrgemeinderates, Zusammenarbeit mit Hauptamtlichen, Spiritualität und Zukunft des Gremiums, die Mathias Ziegler moderierte. Christoph Heigel (Fulda) informierte anschließend über die konzeptionelle Arbeit des Pfarrgemeinderates.

Baustelle Bistum
Seelsorgeamtsleiter Pfarrer Peter Göb berichtete vom Stand der Bistumsplanung. Er forderte die Pfarrgemeinderäte auf, die „Zeichen der Zeit“ wahrzunehmen und entsprechend zu handeln. Die deutsche Kirche sei auf dem Weg der Veränderung. Ausdruck finde dies im Schreiben der Deutschen Bischöfe „Gemeinsam Kirche sein“. Im Bistum Fulda heiße dieser Veränderungsprozess seit 2002 „Um der Menschen Willen gemeinsam auf der Suche nach Gott“. Die gesellschaftliche Bedeutung der Kirche nehme ab. Dies sei einer der Gründe, neue Wege der Pastoral zu beschreiten. Seelsorge werde künftig weniger in der Hand einzelner oder kleiner Gruppen liegen. Nach den Worten von Seelsorgeamtsleiter Peter Göb ist jede und jeder verantwortlich für die Seelsorge. Besonders wies er auf die im vergangenen Jahr veröffentlichten „Grundsätze für die Ausrichtung der Pastoral“ hin. „Wir müssen Menschen zusammenbringen und ihnen sagen, da wo du bist, bist Du wertvoll; da wo du bist, hast du den Auftrag, in die Welt hineinzuwirken.“ Pfarrer Peter Göb warnte davor, weiterzumachen wie bisher. Als Beispiel nannte er in vielen Pfarreien wohnenden Menschen mit Fluchterfahrungen. „Wir sind zu allen gesandt, nicht nur zu denen, die kommen, sondern auch zu denen, die nicht da sind“, sagte Göb.
Pfarrer Göb lud die Pfarrgemeinderäte ein, in dem Bewusstsein „im Auftrag des Herrn“ unterwegs zu sein zu handeln und gemeinsam Kirche zu bauen. Als Getaufte und Gefirmte seien alle verantwortlich, dass die Botschaft des Glaubens zu den Menschen gelange.

Wir schaffen Lösungen
Nach dem Mittagsgebet, das Katholikenratsvorsitzender Steffen Flicker und Mechthild Struß (Bad Hersfeld) gestalteten, und der Mittagspause wurden die Pfarrgemeinderäte zu thematischen Gesprächen eingeladen. „Ziel des Tages ist, die Lösungskompetenz der Pfarrgemeinderäte zu unterstützen. Wir wollen sie in ihrer Aufgabe stärken, den Alltag in der Gemeinde zu meistern“, so Steffen Flicker. Folgende Gesprächskreise wurden angeboten:
Sitzung – flott und effizient, Andrea Koucky, Pastoralreferentin im Dekanat Fritzlar, Engagiert vor Ort und gemeinsam, bürgerschaftliches Engagement in der Kommune, Daniela Manke, Referentin für Gemeindecaritas, Diözesancaritasverband Fulda, Hilfe für Menschen auf der Flucht, Kooperation notwendig, Monika Gonzalez Dehnhardt, Sozialarbeiterin in der Flüchtlingshilfe beim Regionalcaritasverband Fulda, Daniel Heil, Flüchtlingshilfe in der Gemeinschaftsunterkunft Flieden, Neuhof und Rommerz, Aisha Furrukh, Flüchtlingshilfe, Den einzelnen im Blick, z.B. Besuchsdienst/Inhalt u Orga, Hannelore Dauzenroth, Gemeindereferentin in der Klinikseelsorge Fulda, Strukturiertes Arbeiten im PGR – die 4 Grundvollzüge von Kirche, Christine Faupel aus Bad Orb, Leiterin im Projekt Gemeinde und Pastoralverbund, Große Entfernungen .. und doch zusammen, Kontakt halten, Alexander v. Rüden, Gemeindereferent, Pastoralverbund St. Heimerad Wolfhager Land, Im Glauben wachsen als PGR, Elke Ciba, Gemeindereferentin, Pastoralverbund St. Wendelinus Höhe Rhön, Sonntags ohne Pfarrer / und doch im Glauben lebendig, Pfr. Peter Göb, Seelsorgeamtsleiter im Bischöflichen Generalvikariat, Beauftragt und konkret verantwortlich im PGR, Irene Ziegler, Frauenreferentin, Bischöfliches Generalvikariat, Impulse für die Gemeindearbeit – Wie können wir voneinander lernen in der Weltkirche? Steffen Jahn, Missio-Referent im Bischöflichen Generalvikariat, Beheimatet in meiner Gemeinde / Orientierung in Fusion, Ernst Joachim Jost, Referent für Gemeindeberatung im Bischöflichen Generalvikariat.

Interview
Am Nachmittag stellten sich Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke, Personalreferent Domkapitular Christof Steinert und Seelsorgeamtsleiter Ordinariatsrat Peter Göb den Fragen von Steffen Flicker und Mathias Ziegler.

Seelsorge vollziehe sich vor Ort, sagte der Generalvikar. Deshalb soll es im größeren Raum viele pastorale Orte geben, wo Glaube gelebt, verkündet und gefeiert wird, war das Anliegen des Generalvikars. Solche Pastoralen Orte könnten früher eigenständige Gemeinden sein, es könnten auch Kindertagesstätten, ein Seniorenheim oder andere Einrichtungen sein, wo Menschen sich treffen und versammeln. „Es ist mein Anliegen, dass vor Ort das kirchliche Leben lebendig bleibt“, sagte Prof. Gerhard Stanke. Es sei wichtig, dass die Pfarrgemeinderäte sich verantwortlich fühlen, dass Menschen sich treffen und ihren Glauben leben. Es gelte, nicht zu warten bis die Menschen kommen, sondern dorthin zu gehen, wo sie sind.

Weihbischof Diez beobachtet, dass das Bewusstsein der Pfarrgemeinderäte sich verändert habe. Gerade bei den Visitationen sei nehme er die Zuversicht vieler Pfarrgemeinderäte wahr. Der Weihbischof sprach von einer realitätsbezogenen Aufbruchsstimmung. Er warb für eine kooperative Kirche, für eine Kirche der Teilhabe. „Die Überzeugung, dass wir gemeinsam Kirche sind, muss die konkrete Arbeit prägen“, so Weihbischof Diez.

Der Personalreferent des Bistums Christof Steinert forderte, dass die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen von der gemeinsamen Verantwortung aller Getauften für die Kirche geprägt sein solle. Es gelte, die Gaben aller Menschen in den Gemeinden zu wecken und dass Hauptamtliche noch mehr zu geistlichen Begleitern und Unterstützern werden. In einer säkular gewordenen Welt komme es darauf an, den gemeinsamen Auftrag mit der jeweiligen Profession und in dem Charisma, das jeder hat, zu erfüllen. Entscheidend sei, auskunftsfähig zu werden für die Menschen, die heute viele Fragen haben.

Pfarrer Göb sprach den Pfarrgemeinderäten Mut zu. Wer die Grenzen auch im eigenen Kopf überwinde, könne mutig im Pfarrgemeinderat Neues und oft Ungewohntes einbringen. So könne sich Kirche vor Ort gut entwickeln. Er rief dazu auf, die Kompetenzen und Ideen, die in den Pfarrgemeinderäten vorhanden sind, für die Entwicklung der Kirche zu nutzen.

Zum Abschluss des Tages informierten die Referentinnen und Referenten des Tages die Teilnehmer über die Unterstützungsangebote des Bistums.

„Ich danke den Teilnehmern und sehe den Tag als guten Start für unsere Pfarrgemeinderäte“, so Steffen Flicker.

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