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Sozial- und Arbeitsminister Stefan Grüttner übergibt Förderzusagen an elf innovative Projekte, um langzeitarbeitslosen Menschen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu geben

Mit dem Ziel, langzeitarbeitslosen Menschen eine Chance auf eine nachhaltige Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu geben, wurde im letzten Jahr das Förderinstrument „Kompetenzen entwickeln – Perspektiven eröffnen“ ins Leben gerufen. „Es ist ein großer Erfolg, dass sich auf unsere Ausschreibung im Sommer 2015 so viele hessische Kommunen, Jobcenter, Qualifizierungsträger und Unternehmen mit innovativen Ideen gemeldet haben, um Langzeitarbeitslose zu qualifizieren und mit neuen Wegen für sie eine zukunftssichernde Beschäftigung zu finden“, betonte der Hessische Minister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner.

Die hessischen Arbeitsmarktakteure haben dieses Programm genutzt und Ideen entwickelt, um Menschen, die seit mehr als zwei Jahren arbeitslos sind, in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu bringen. Innovative Bündnisse von Akteuren auf dem Arbeitsmarkt, freien Trägern, Kommunen und Jobcentern sind entstanden mit dem Ziel, langzeitarbeitslosen Menschen wieder eine Perspektive in der Arbeitswelt geben zu können. Im Rahmen eines ersten gemeinsamen Fachaustausches hat Minister Grüttner den Projektträgern die Förderzusage überreicht.

Elf Projekte, die sich insbesondere dadurch auszeichnen, dass sie auf einem regional vernetzten Ansatz aufbauen, alle sozialintegrativen Leistungen einbeziehen und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit unterschiedlichen Ansätzen begleiten, haben zu Beginn des Jahres ihre Arbeit aufgenommen. Mit rund 7 Millionen Euro fördert das Hessische Ministerium für Soziales und Integration in den nächsten drei Jahren zunächst elf in diesem Jahr startende Projekte. Im Sommer 2016 erfolgt ein zweiter Aufruf für das Förderinstrument. Hierfür stehen noch rund 3 Mio. Euro zur Verfügung.

Der Arbeitsmarkt in Hessen ist auch für an-oder ungelernte Arbeitskräfte aufnahmebereit. Da jedoch selbst einfache Tätigkeiten wie zum Beispiel im Bereich Anwendungssoftware oder in der Produktion heutzutage qualifiziertes Wissen erfordern, haben gut ausgebildete Kräfte bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Vorrangiges Ziel der Projektträger ist daher, die Beschäftigungsfähigkeit der Langzeitarbeitslosen -anknüpfend an ihren Stärken und Fähigkeiten – durch begleitende Qualifizierung sowie durch Lernen im Prozess der Arbeit (wieder)herzustellen und auszubauen. Da es sich bei Langzeitarbeitslosen um keine homogene Gruppe handelt, sind passgenaue und individuelle Integrationsstrategien erforderlich: Etwa 180.000 Menschen, ca. ein Drittel aller hessischen Arbeitslosen, sind länger als ein Jahr ohne Arbeit, gelten also im statistischen Sinn als langzeitarbeitslos. Hiervon ist wiederum fast die Hälfte seit mindestens zwei Jahren und rund 20 Prozent sogar schon vier Jahre oder länger arbeitslos.  Vermittlungshemmnisse basieren auf individuellen Problemen wie beispielsweise Sucht, psychosozialen Schwierigkeiten, gesundheitlichen Beeinträchtigungen, fehlenden Berufsabschlüssen, nicht mehr verwertbaren bzw. auf dem Arbeitsmarkt nachgefragten Berufsqualifikationen oder -erfahrungen.

Die nun geförderten Projekte sehen eine ganzheitliche Betreuung und einen schnellen, unkomplizierten Zugang zu allen notwendigen Leistungsangeboten, wie zum Beispiel der Suchthilfe oder Schuldnerberatung vor. Eine Vernetzung mit den potentiellen Arbeitgebern ist zwingend, denn schließlich steht und fällt der Erfolg der Förderung von Integration in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit der Bereitschaft von Arbeitgebern, diese Zielgruppe zu beschäftigen. „Wir wollen mit unserem Förderangebot den Menschen Chancen eröffnen – soziale Teilhabe sichern – besonders für diejenigen, die Familienverantwortung tragen oder älter sind und trotzdem noch etwas lernen und leisten wollen. Dafür brauchen wir Arbeitgeber, die ihnen eine zweite Chance geben. Ich bin zuversichtlich, dass wir hessische Unternehmen finden, die dies tun werden“, so der Minister für Soziales und Integration.
Die Projektträger gewährleisten intensive individuelle Betreuung und Beratung. Sie begleiten den Arbeitnehmer am Arbeitsplatz und entlasten somit die Arbeitgeber.
Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration begleitet die Projektmaßnahmen und ermöglicht einen regelmäßigen Austausch zwischen den Projektträgern. „Es zeigt sich bereits jetzt, dass Hessen mit diesem Förderinstrument auf einem guten Weg ist und Langzeitarbeitslose nachhaltig und existenzsichernd in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt integriert werden“, so der Arbeits- und Sozialminister.

Nachfolgend die 11 Projekte, die in 2016 starten:

GFFB gGmbH Frankfurt mit DRK FF:                       rund 700.000 €
Grone-Bildungszentren Hessen gGmbH:                            rund 320.000 €
Frankfurter Verein für soziale Heimstätten e. V.:            rund 748.000 €
INTEGRAL gGmbH:                                                                       rund 750.000 €
Landkreise Fulda und Vogelsberg:                                         rund 750.000 €
Jobcenter Darmstadt-Dieburg:                                rund 666.000 €
Landkreis und Stadt Kassel:                                                      rund 722.000 €
Jobcenter Groß-Gerau:                                                              rund 749.000 €
Behindertenhilfe Wetteraukreis bhw gGmbH: rund 750.000 €
Internationaler Bund Wetzlar:                                 rund 750.000 €
startHAUS GmbH:                                                                         rund   89.000 €

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