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Entstehen von Thrombosen durch Aneinanderheften von Blutblättchen soll verhindert werden

Bestimmte Medikamente werden eingesetzt, um die Bildung von Blutgerinnseln in den Blutgefäßen zu vermeiden. Dies bezeichnet man als Antikoagulation. Der Ausdruck „Blutverdünner“ wird umgangssprachlich für Antikoagulanzien und sogenannte Thrombozytenaggregationshemmer verwendet, ist aber irreführend: Das Blut wird nicht „verdünnt“. Vielmehr werden Gerinnungsfaktoren oder das Aneinanderheften von Blutplättchen geblockt.

Vorgang
Die normale Blutgerinnung ist ein komplexer Vorgang. Wird die Gefäßwand verletzt, verengt sich das Blutgefäß und die Blutplättchen verklumpen miteinander. Dies wird über Botenstoffe reguliert, die sowohl von der Gefäßwand als auch von den Blutplättchen abgegeben werden. Im Alltag ist das für uns ein wichtiger Vorgang, da kleine Wunden schnell aufhören zu bluten und so heilen. Manche Zustände oder Erkrankungen führen allerdings dazu, dass sich diese Blutgerinnsel auch innerhalb der Blutgefäße bilden und zu Verstopfungen („Thrombosen“) führen. Wandert dieser „Thrombus“ durch die Blutbahnen und setzt sich an einer anderen Stelle fest, spricht man von einer „Embolie“.

Therapie
Um das Aneinanderheften der Blutplättchen zu stoppen, verwendet man Thrombozytenaggregationshemmer wie zum Beispiel Acetysalicylsäure (bekannt unter dem Namen „Aspirin“) oder Clopidrogrel.

Antikoagulanzien hingegen greifen in die sogenannte Gerinnungskaskade ein, die von den ausgesendeten Botenstoffen aktiviert wird. Das kann man sich vorstellen wie eine Reihe von Dominosteinen: Am Anfang steht ein bestimmter Gerinnungsfaktor, der einen zweiten aktiviert. Dieser wiederum aktiviert den dritten usw. Diesen „Dominoeffekt“ kann man verhindern, indem man einen bestimmten Faktor hemmt. Somit wird die Gerinnungskaskade unterbrochen und kein Fibrin produziert, das die Thrombusbildung unterstützt. Phenprocoumon (bekannt als Warfarin) und Heparin wirken jeweils an bestimmten Gerinnungsfaktoren und verringern so die Blutgerinnung.

Heutzutage gibt es eine Vielzahl an Medikamenten, die die Bildung von Blutgerinnseln verhindern, wovon die genannten nur einen kleinen Bruchteil ausmachen. Weil mit der Antikoagulation auch ein erhöhtes Risiko von Blutungen einhergeht, versucht man mit dem passenden Medikament die Risikofaktoren und Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten.

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