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Kreissynode beschäftigt sich mit Zukunftsbeschlüssen und Haushalt

Zwei Tagesordnungspunkte stellte die Kreissynode in Fulda in den Mittelpunkt der Verhandlungen, den Bericht über den Veränderungsprozess und die Zukunft der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, wie sie die Landessynode im Herbst 2015 beschlossen hatte, sowie die Haushalte für 2016 und 2017 im Kirchenkreis Fulda.

Der Geschäftsführer des landeskirchlichen Zukunftsausschusses Pfarrer Wolfgang Kallies (Kassel) berichtete den rund 90 Fuldaer Synodalen über den Zukunftsprozess der Landeskirche. Ziel des Prozesses sei es, die Volkskirche qualitativ weiter zu entwickeln angesichts geringer werdender finanzieller Mittel und auf lange Sicht weniger werdender Gemeindeglieder aufgrund des demographischen Wandels. Bis zum Jahr 2026 werden dafür 25 Prozent der Haushaltsmittel in der gesamten Landeskirche eingespart. „Dabei ging es nicht um bloßes Kürzen, sondern darum, in einer kleiner werdenden Kirche die Kraft zu Neuem zu erhalten“, so der Geschäftsführer.

Der Reformprozess wurde in fünf sogenannten Korridore aufgeteilt: Gebäude, Theologisches Personal, Sonderhaushalte, Diakonie und Verwaltung mit Mitarbeitenden. Besonders interessiert zeigte sich die Synode an den Bereichen kirchliche Gebäude und theologisches Personal. Über die Kirchengebäude wolle man, so die Landessynodenbeschlüsse, weiterhin vor Ort sichtbar sein, Gemeindehäuser, wenn möglich, multifunktional und kooperativ nutzen. Die rund 1100 Kirchen der Landeskirche werden dabei vor Gemeindehäusern und Pfarrhäusern priorisiert und in Regional-, Lokal- und Okkasionalkirchen – für bestimmte Anlässe – kategorisiert und entsprechend unterschiedlich bauunterhalten. Beim theologischen Personal sollen Pfarrer und Pfarrerinnen zukünftig intensiver zusammenarbeiten und Kooperationsräume bilden. „Mit zukünftig mindestens 400 Gemeindepfarrstellen und 150 funktionalen Stellen soll die flächendeckende Versorgung der Gemeinden gewährleistet sein“, so Kallies. Der Propst des Sprengels Hanau Bernd Böttner warf ein, dass man in Zukunft mehr ressourcenorientiert fragen müsse, welche Aufgaben zukünftig in Kooperationen durch Gemeinden möglich seien und welche nicht. Die Landessynodalen Pfarrer Wolfgang Echtermeyer und Günter Ungermann betonten nach einer ersten Diskussion zu den Zukunftsplänen gleichermaßen, dass der Vortrag von Pfarrer Kallies erst der Auftakt für das zukünftige Planen und Umsetzen im Kirchenkreis Fulda sei, man aber hoffnungsvoll sei, dass durch die angestoßenen Reformprozesse ein guter Weg für eine zukunftsfähige Kirche eingeschlagen sei.

Bei den Haushaltsbeschlüssen für die evangelische Kirche in Fulda machte Kirchenkreisamtsleiter Hans-Martin Kümmel deutlich, dass der Kirchenkreis in den Jahren 2016 und 2017 erstmals nicht ohne Rücklagenentnahmen ausgekommen sei. Für die Erhaltung der Trägerschaft kirchlicher Kindertagesstätten, die Finanzierung einiger Beratungsstellen des Diakonischen Werks Fulda sowie die Förderung der Kirchenmusik und des Sozialfonds für die Kinder- und Jugendarbeit musste der Kirchenkreis Fulda beachtliche Rücklagen entnehmen. Dekan Bengt Seeberg ergänzte, dass die Aufgaben der Kindertagesstätten der einzige Bereich in den Haushalten sei, in dem keine Einsparungen erfolgen würden und damit herausragende Priorität habe, wenn man hier auch an die Schmerzgrenze gehe, was sich die evangelische Kirche noch finanziell leisten könne.

Die zu erwartenden tariflich bedingten Personalkostensteigerungen, erklärte Kümmel weiter, werden nicht mehr durch die Kirchensteuer-Mehreinnahmen gedeckt. Auch die geplanten Projekte im Rahmen des Reformationsjubiläums 2017 können nicht aus den laufenden Haushaltsmitteln bestritten werden. Ingesamt liegen die Haushalte in den zwei kommenden Jahren jeweils bei rund 3,8 Mio. Euro. Einen Konsolidierungsprozess beim Haushalt regte der Vorsitzende des Finanzausschusses Bernd Klee an.

Dekan Bengt Seeberg zeigte sich dankbar, so der Pressebeauftragte des Kirchenkreises Fulda Pfarrer Stefan Bürger, gegenüber allen Kirchensteuerzahlern, die diese wichtigen Aufgaben finanzieren. Anknüpfend an die Andacht von Pfarrer Holger Biehn und dem Festhalten am Bekenntnis zu Jesus Christus stellte er angesichts der Reformen in den nächsten Jahren ohne Bange fest: „Veränderungen im Sinne des Herrn Jesus sind urevangelisch.“

Bild: Pfarrer Wolfgang Kallies (links) Geschäftsführer des Zukunftsausschusses der EKKW mit (von links) Pfarrer Wolfgang Echtermeyer, Vorsitzender der Synode Andreas Maraun, Günter Ungermann und Dekan Bengt Seeberg.

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