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Welttuberkulosetag: Zahl der Neuerkrankungen ist gestiegen


Eine Welt ohne Tuberkulose – das ist die Vision der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Bis zum Jahr 2050 strebt die WHO für Länder wie Deutschland die Ausrottung der Tuberkulose an. Ob dieses Ziel innerhalb der nächsten 34 Jahre erreicht werden kann, bleibt jedoch abzuwarten. Die anlässlich des Welttuberkulosetages am 24. März veröffentlichten Statistiken von WHO und Robert Koch-Institut (RKI) zeigen, dass die Zahl der Tuberkulosefälle im Jahr 2015 weltweit und auch in Deutschland gestiegen ist. Experten sprechen von einer Trendumkehr.

Denn  nach Jahren der leichten Entspannung ist laut WHO in 2015 die geschätzte Zahl der Neuerkrankungen weltweit um 600.000 (+ 6,7%) auf 9,6 Millionen gestiegen. In Deutschland wurde in 2015 bei 5.865 Menschen die Diagnose Tuberkulose (TB) gestellt. Im Jahr zuvor waren es laut Robert Koch-Institut 4.533 Fälle. 

Da Tuberkulose nach dem Infektionsschutzgesetz zu den meldepflichtigen Erkrankungen gehört, liegen auch genaue Zahlen für Stadt und Landkreis Fulda vor. Hier zeigt sich folgendes Bild: In 2015 lag die Zahl der gemeldeten TB-Fälle bei 26, ein Jahr zuvor waren es 18 Fälle und im Jahr 2013 genau 6 Fälle.

„Die Analysen der regionalen und überregionalen Meldedaten zeigen, dass die Veränderungen der Tuberkulose-Zahlen mit demografischen Entwicklungen und aktuellen Migrationsbewegungen zusammenhängen“, erklärt Roland Stepan, Leiter des Kreisgesundheitsamts. „Die meisten unserer Fälle sind nicht-ansteckende Tuberkulosen, da sie nicht die Lunge betreffen und die Tuberkulosebakterien somit auch nicht in die Atemluft gelangen können“, unterstreicht Stepan. Nach wie vor sei ein großer Teil der Tuberkulosepatientinnen und -patienten in Deutschland geboren. Der Anteil an Erkrankten, die in einem anderen Land geboren wurden, habe aber in den letzten Jahren zugenommen.

Die Tuberkulose, die durch Bakterien verursacht und von Mensch zu Mensch übertragen wird, führt weltweit die Liste der tödlichen Infektionskrankheiten an. Nach Schätzungen der WHO starben 2014 rund 1,5 Millionen Menschen an dieser Infektionskrankheit, die früher „Schwindsucht“ genannt wurde. In entwickelten Ländern sterben jedoch nur sehr wenige Menschen an dieser grundsätzlich gut behandelbaren Krankheit. 

Zu den Symptomen der TB gehören Husten, Nachtschweiß, leichtes Fieber, Schmerzen beim Atmen, ein allgemeines Krankheitsgefühl und Gewichtsverlust. Das Krankheitsbild tritt insbesondere bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem auf. Der Erreger kann über Husten oder Niesen weiterverbreitet werden. In 80 Prozent der Fälle ist die Lunge von einer TB betroffen, aber auch andere Organe oder das zentrale Nervensystem können betroffen sein.

Behandelt wird die Tuberkulose mit speziellen Antibiotika, die über mehrere Monate hinweg eingenommen werden müssen. Ein wachsendes Problem stellen dabei allerdings die sogenannten multiresistenten Erreger dar. Das sind Bakterien, die auf mehr als ein Antibiotikum nicht mehr reagieren. Auch bei Tuberkulose treten Resistenzen inzwischen immer häufiger auf, so dass unter Umständen andere Medikamente eingesetzt werden müssen, die die Therapie deutlich verlängern können.

„Um die Tuberkulose zu bekämpfen und eine Ausbreitung zu verhindern, ist es vor allem wichtig, sie frühzeitig zu erkennen und umgehend effektiv zu behandeln“, betont Roland Stepan. Bei einer ansteckenden Lungentuberkulose werde der Erkrankte solange isoliert, bis er nicht mehr ansteckend sei. Außerdem werde eine sogenannte Umgebungsuntersuchung durchgeführt. Alle Personen, die längere Zeit in einem engeren Kontakt mit dem Tuberkulosekranken gestanden hätten, würden untersucht. Gegebenenfalls müssten diese Personen dann eine prophylaktische Behandlung durchführen.

„Tuberkulose ist eine ernste Erkrankung, aber sie ist diagnostizierbar, in der Regel gut behandelbar und bereits im Vorfeld zu verhindern. Angesichts der großen bestehenden und neuen Herausforderungen in der Tuberkulose-Kontrolle, ist das Zusammenspiel der Akteure auf allen Ebenen desh

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