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Vorträge zum Todesmarsch der Häftling aus dem KZ Katzbach in Frankfurt nach Hünfeld

Am Donnerstagabend, 21. April 2016, findet im Gasthof Schmitt in Neuhof eine öffentliche Veranstaltung mit interessanten Vorträgen unter der Überschrift „Erbarmungswürdige Kreaturen auf der VIA REGIA“ statt. Diese Veranstaltung ist zugleich ein Auftakt der anschließenden Mitgliederversammlung des VIA REGIA Landesverbandes Hessen e.V..

In dem Vortrag mit dem Titel „Erbarmungswürdige Kreaturen auf der VIA REGIA – Geben wir den Toten ihre Würde zurück. Der Todesmarsch der Häftlinge aus dem KZ Katzbach in den Adlerwerken/ Frankfurt nach Hünfeld“ wird ein Ereignis aus der Endphase des Zweiten Weltkrieges angesprochen, das bis heute fast vollständig unbekannt, teilweise auch unter dem Mantel des Verschweigens verborgen ist. „Fast niemand sprach dieses Thema an, geschweige denn, dass es in der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Dabei gibt es entlang der ehemaligen B40 (1945 R40) sicherlich noch zahlreiche ältere Zeitzeugen, die eine, wenn auch vielleicht unsichere, eigene Erinnerung an diesen Todesmarsch haben.“ – so Franz Coy, einer der Referenten. In dem Vortrag sollen die Ereignisse der Vergangenheit rekonstruiert und darüber hinaus reflektiert werden, wie heute, 71 Jahre später, mit den damaligen Verbrechen in unserer Region umgegangen werden kann.

Die Veranstaltung beginnt am 21. April 2016 um 19:00 Uhr im Gasthof Schmitt, Michaelstraße 2, 36119 Neuhof und wird bis gegen 20:30 Uhr dauern. Anmeldungen können erfolgen bei Martina Klüber-Wibelitz unter der Telefonnummer (03 69 67) 7 52 94.

Hauptreferent ist Franz Coy. 1949 in Frankfurt/Main geboren, lebt und arbeitet er nach Schulbesuch und Studium in Frankfurt/Main als Studienrat für Geschichte und Mathematik am Grimmelshausen Gymnasium in Gelnhausen. Von 2005 bis 2014 bildet er Referendare als Fachleiter für Geschichte am Studienseminar in Offenbach aus. Seit 2014 ist er im Ruhestand. Ab Mitte der 80er Jahre bietet er im Rahmen der regionalen Lehrerfortbildung auch Seminare mit Themen zur Regionalgeschichte an. Neben der beruflichen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit hat er sich seit 1980 intensiv mit der Geschichte

Gelnhausens, der Wetterau und der Rhein-Main Region beschäftigt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Zeit des Dritten Reiches, insbesondere der Verfolgung der Juden Gelnhausens und der Militarisierung des östlichen Rhein-Main-Gebietes.
Angefragt ist Lothar Reininger. Er war letzter Betriebsrat der Adlerwerke Frankfurt und LAGG e.V., Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim und äußerte sich im Gespräch mit der Initiative gegen das Vergessen im August 2004 einmal so: “Dass es in den Adlerwerken ein KZ gab, wusste ich aus den Berichten alter Frankfurter Antifaschisten. Und Ende der 70er gab es eine Demonstration durch das Gallusviertel mit etwa 200 Teilnehmer/innen. Sie endete vor den Adlerwerken und wir brachten dort eine Gedenktafel an. (…)“ Er berichtet über seine Erfahrungen über die Aufarbeitung in seinem Umfeld.

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