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Online-Software IVENA (Interdisziplinärer Versorgungsnachweis) ermöglicht überregionale Zusammenarbeit und bietet schnelle Kommunikation mit den Krankenhäusern und den Zentralen Leitstellen

IVENA heißt eine neue Software, die ab Montag, 2. Mai, im Vogelsbergkreis in den Probebetrieb geht. Das Programm zeigt auf dem Bildschirm alle Krankenhäuser und spezielle Diagnostikgeräte im Land Hessen. Somit findet eine Vernetzung von Leitstelle und Krankenhäusern statt. Da die Anwendung webbasierend ist, kann sie somit in Echtzeit den Status der Kliniken anzeigen. Für Landrat Manfred Görig (SPD) ist dies eine weitere wichtige Verbesserung der Notfallversorgung der Bevölkerung.

Bei allen Notfalleinsätzen, die in der Leitstelle bearbeitet werden, muss der Einsatzbearbeiter für jeden Patienten auch ein Behandlungsbett suchen. Wo in der Vergangenheit  noch telefonisch die Behandlungsbetten bei den umliegenden Kliniken abgefragt werden mussten, um Notfallpatienten einliefern zu können, sehen die Einsatzbearbeiter der Leitstelle durch IVENA in einer ständig aktuellen Echtzeitübersicht welche Klinik freie Betten, Operationssäle, Notaufnahmen, Schockräume und medizinisches Gerät, wie z.B. CT/MRT usw. zur Verfügung stellen.

Dieser wertvolle Informationsvorsprung ermöglicht, erkrankte oder verletzte Patienten rasch in das ihrer Erkrankung bzw. Verletzung entsprechend am besten geeignete Krankenhaus zu führen, in dem sie behandelt werden können.

Und so funktioniert der „Interdisziplinäre Versorgungsnachweis“ IVENA

Wenn ein Rettungswagen bei einem Patienten ist, der nun dringend in eine Klinik verbracht werden muss, meldet dieser über Funk einen Code, PZC (Patientenzuweisungscode) genannt, der Leitstelle. Die Leitstelle gibt diesen Code mit Alter und Dringlichkeitsstufe (1 bis 3) in die Software ein. Sofort erhält man alle Kliniken die den Patienten mit diesem Verletzungsmuster oder Krankheitsbild aufnehmen können.

Die Anmeldung bei der Klinik läuft nun über die Software IVENA und der Einsatzbearbeiter in der Leitstelle gibt dem Rettungswagen vor Ort die nächste Zielklinik an, wohin der Patient verbracht werden kann.

Auf einem Bildschirm in der Notaufnahme der Klinik werden nun alle relevanten Patientendaten anonymisiert dargestellt und das Team informiert. Da auch die Eintreffzeit des Patienten übermittelt wird, kann sich das Team der Notaufnahme gezielt darauf vorbereiten.
Das System kann natürlich nur funktionieren, wenn es ständig gepflegt, also aktualisiert wird, erläutert Dr. Sven Holland, Chef der Gefahrenabwehr in der Kreisverwaltung.

Sobald Bettenkapazitäten erschöpft sind, also einzelne Abteilungen in der Klinik nicht mehr aufnahmebereit sind, kann die Klinik diese Abteilungen abmelden, im Umkehrschluss natürlich auch wieder anmelden, wenn die Bettenkapazität es wieder zulässt. Dies musste in der Vergangenheit über Telefon, Fax oder Mail erfolgen. Das geht nun schneller und einfacher und sorgt für eine echte Transparenz.

Landrat Görig: „Die Einführung von IVENA bedeutet eine echte Arbeitsersparnis in der Zentralen Leitstelle – vor allem durch den Wegfall der vielen Telefonate. Das Ziel ist eine schnellere und zielgenaue Einweisung der Patienten in die für sie am besten geeignete Klinik.“

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Gesundheit & Medizin