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Landkreis Fulda hat afghanische Jugendliche vorübergehend in Jugendherberge Gersfeld untergebracht

Die Unterbringung und Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Ausländern stellt den Landkreis Fulda als Jugendhilfeträger vor besondere Herausforderungen. Dass er dabei auf die Unterstützung von ganz unterschiedlichen Institutionen zählen kann, zeigt ein gelungenes Beispiel aus Gersfeld, über das Jugendhilfeplanerin Uta Riegel vom Fachdienst Familie, Jugend, Sport, Ehrenamt der Kreisverwaltung berichtet.

Als im vergangenen Herbst die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge im Landkreis stark anstieg, startete der Fachdienst auf der Suche nach freien Plätzen einen telefonischen Rundruf. Die Jugendherberge Gersfeld mit ihrem Herbergsvater Andreas Lang sagte geeignete Räumlichkeiten unter der Bedingung zu, dass eine Betreuung der in Frage kommenden Jugendlichen rund um die Uhr gewährleistet sein müsse. Das von Antje Vogel geleitete Familiennetzwerk erklärte sich hierzu bereit. Bislang war dieser Träger nur in der ambulanten Jugendhilfe mit Angeboten wie sozialpädagogische Familienhilfe oder Erziehungsbeistandschaft tätig.

Innerhalb von drei Tagen wurden die Voraussetzungen zur Einrichtung einer betreuten Wohngruppe in der Jugendherberge Gersfeld geschaffen und entsprechende Betreuungskräfte eingestellt. Daraufhin konnten ab Anfang November insgesamt 14 afghanische Jugendliche in zwei Schlafräumen untergebracht werden. Zusätzlich stellte die Jugendherberge einen Aufenthaltsraum für die von Ute Wolz geleitete Wohngruppe bereit. Auch wurde die Verpflegung der Jugendlichen, die in Fulda eine Berufsschule besuchen, geregelt, was eine Umorganisation notwendig machte, da die Küche unter der Woche in den Wintermonaten nicht im Vollbetrieb arbeitet.

Mittlerweile ist die vorübergehende Unterbringung in Gersfeld beendet und die Jugendlichen beziehen demnächst ein vom Familiennetzwerk angemietetes Haus in Fulda-Johannesberg. Zum Abschied gab es ein Fest, bei dem Herbergsvater Andreas Lang die jungen Afghanen einlud, die Jugendherberge auch einmal im Sommer zu besuchen. Die Jugendlichen, die innerhalb eines halben Jahres Deutsch gelernt haben, bedankten sich bei allen Beteiligten, dass sie ihnen zur neuen Familie geworden seien. Für Uta Riegel zeigt der bislang erfolgreiche Verlauf des Projekts, dass Integration gelingen könne, wenn viele kleine Bausteine zusammengefügt würden.

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