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14köpfige Delegation aus der Region Fulda besucht chinesische Stadt Liyang

Die Partnerschaft des Landkreises Fulda mit der chinesischen Stadt Liyang nimmt konkrete Formen an. Im Rahmen einer sechstägigen Chinareise konnte eine 14köpfige Delegation aus der Region Fulda nicht nur Land und Leute kennen lernen, sondern „erste Nägel mit Köpfen“ machen.

Der Schulleiter des Hünfelder Wigbert-Gymnasiums, Markus Bente, beurkundete mit der Liyang Senior High School of Jiangsu Province eine Absichtserklärung, die die Möglichkeit einer Kooperation mit der chinesischen Austauschschule vorsieht. In Abstimmung mit dem Lehrerkollegium, den Schülerinnen und Schülern sowie der Elternschaft soll laut Bente noch in diesem Schuljahr in den dafür vorgesehenen Gremien der Kooperationsvertrag für einen Austausch beschlossen und ein tragfähiges Konzept erarbeitet werden. BBZ-Geschäftsführer Stephan Kraus konnte nicht nur eine Kooperationsvereinbarung mit der Berufsfachschule Liyang sowie dem Schulamt Liyang unterzeichnen, sondern auch konkrete Aufträge mitbringen.

Der Oberbürgermeister von Liyang, Huaqin Xu, war vom Sonnenhaus in CO2-neutraler Bauweise des Hünfelder Architekten „Charly“ Möller spontan so begeistert, dass er diese moderne Bauart auch in seiner Stadt verwirklichen möchte. Die mit nach China gereisten heimischen Unternehmer Sebastian Wassermann und Eberhard Hahl von Wassermann Technologie sowie Joachim und Matthias Hauß von der Werner Schmid GmbH überzeugten sich im Rahmen verschiedener Firmenbesuche von der Leistungsfähigkeit der chinesischen Industrie. Bereits in China angekommen ist das Fuldaer Unternehmen FFT. Geschäftsführer Manfred Hahl und der Geschäftsführer von FFT-Shanghai, Tristan Pfurr, konnten ihre Erfahrungen in die Anbahnung der Fuldaer Partnerschaft mit einbringen.

IHK-Vizepräsident Dr. Christian Gebhardt war erfreut, dass die Mehrzahl der besichtigten Unternehmen von privaten Inhabern geführt wird. „Wir sehen, dass in China eine ganz neue Generation von Inhaber geführten Familienunternehmen entsteht. Die Kooperation mit Liyang kann auch ein Meilenstein für die Unternehmen der Region Fulda sein.“ Ansätze für eine Kooperation mit der Fuldaer Handwerkerschaft sieht der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Fulda, Dietmar Weidenbörner. „Hier bieten sich zunächst Kooperationen auf dem Gebiet der Aus- und Weiterbildung an“. Denkbar wäre es auch, das System der Handwerker auf Wanderschaft auf internationale Füße zu stellen und einen Austausch mit Liyang zu forcieren.

Enge Kontakte zur örtlichen Wirtschaftsförderung in Liyang knüpfte Regionalmanager Christoph Burkard. „Die Gespräche hatten durchweg freundschaftlichen Charakter.“ Liyang in Südchina zwischen Nanjing und Shanghai gelegen sei zwar mit seinen 800.000 Einwohnern etwa viermal so groß wie der Landkreis Fulda. Der Stadt gelinge aber ähnlich wie der Region Fulda der erfolgreiche Spagat zwischen wirtschaftlicher Stärke und Lebensqualität als Tourismusregion. So locke der Tiamu-Stausee, der etwa dreimal so groß wie der Edersee sei, jährlich 16 Millionen Touristen an.

Eine generell positive Bilanz der Delegationsreise zieht Landrat Bernd Woide. „Ich bin beeindruckt von der Herzlichkeit und Offenheit des Empfangs in China.“ Oberbürgermeister Xu Huaqin und Parteisekretär Feng Jiang hätten deutlich zum Ausdruck gebracht, dass ihnen an dem Aufbau einer echten wirtschaftlichen Partnerschaft gelegen sei. „Für uns und die Fuldaer Unternehmen kann Liyang ein Brückenkopf in China werden.“ Geplant sei, für die Unternehmen des jeweiligen Landes umfangreiche Servicepakte zur Verfügung zu stellen. Zudem plane Liyang den Bau eines internationalen Hauses, in dem Produkte aus den Partnerregionen erworben werden könnten. Dass es den Chinesen ernst mit der Partnerschaft ist, zeigt, dass schon im Herbst eine weitere Delegation aus Liyang in Fulda erwartet wird.

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