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Pflegedialog bei der Caritas in Geisa

Im Rahmen seiner Sommertour 2016 besuchte der Bundestagsabgeordnete Christian Hirte (CDU) den Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa im Athanasius – Kircher – Haus in Geisa. Mit ihm kam der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bundesregierung Staatssekretär Karl – Josef Laumann (CDU), um sich mit den Bürgern in dem bis auf den letzten Platz gefüllten Pfarrsaal im Athanasius – Kircher – Haus in einen Pflegedialog zu begeben. Neben Bürgermeistern, politisch Verantwortlichen, Mitarbeiterinnen aus der Sozialstation Geisa – Vacha sowie von Diakonie und Pflegeeinrichtungen konnte Caritas – Geschäftsführer Christian Reuter zahlreiche Bürger und von der Caritas den Vorsitzenden Pfarrer Dr. Dagobert Vonderau, die Referentinnen für Altenhilfe Kristin Klinzing, Fulda, Jeannette Krah, Erfurt, Stadtpfarrer Martin Lerg und Geisas Bürgermeister Martin Henkel (CDU) begrüßen. Pflege habe für den Regionalcaritasverband einen besonderen Stellenwert, weil in fünf Sozialstationen ca. 700 Patientinnen und Patienten versorgt würden. Hinzu käme noch die stationäre Pflege, die vom Diözesancaritasverband verantwortet würde, so der Geschäftsführer. In komplexer Weise seien das Problem der sozialen Infrastruktur im ländlichen Raum, das Demographie – Problem sowie die Gewinnung von Fachkräften, der bürokratische Aufwand und die Problematik der kostendeckenden Finanzierung miteinander verknüpft. Die Politik suche für all diese Problemfelder nach passenden Antworten. Dazu gehörten die Pflegestärkungsgesetze I bis III und die Neufassung des Pflegeberufegesetzes. Deshalb sei er Staatssekretär Karl – Josef Laumann, der sich für die Generalistik einsetze, dankbar, dass er darüber referieren und sich anschließend mit den Anwesenden ins Gespräch begeben werde. In seinem Impulsreferat hielt der Staatssekretär Rückschau auf die Einführung der Pflegeversicherung, die als beitragsfinanzierte Versicherung den Pflegebedürftigen nicht zum Bittsteller mache, sondern ihm einen Rechtsanspruch auf finanzielle Leistungen für Pflege garantiere. In der Betrachtung der aktuellen Situation von Pflege wies Karl – Josef Laumann darauf hin, dass durch die veränderte Beschäftigungssituation von Frauen und Männern heute mehr als die Hälfte der Pflegebedürftigen tagsüber alleine seien. Diese würden die Möglichkeit zuhause gepflegt zu werden durch „Ertragen von Einsamkeit“ erkaufen. Blickrichtung für die Pflege in den nächsten 20 Jahren sei nicht mehr Geld, sondern Menschen zu finden, die bereit seien, Pflege zu ihrem Beruf zu machen. Das Pflegeproblem sei nur lösbar durch gute Zusammenarbeit von Familie, Nachbarschaft sowie professioneller und ehrenamtlicher Pflege. Eine wichtige Rolle spielten dabei auch Einrichtungen, die Tagespflege anbieten würden. Um eine angemessene qualifizierte Pflege zu gewährleisten sei es aus seiner Sicht sinnvoll die Ausbildung von Pflegekräften zu generalisieren. Das bedeute, dass die getrennten Ausbildungsberufe Alten- und Krankenpflege zu einer einheitlichen Ausbildung zusammengeführt würden. Staatssekretär Karl – Josef Laumann bezeichnete die „Generalistik“ als Baustein zur Stärkung der Pflege, für den er sich vehement einsetze. Pflege brauche einen anderen Stellenwert als zurzeit, müsse fair bezahlt werden und die Pflegekräfte sollten sich auch organisieren. Wichtig sei auch, dass Krankenpflege und Hospizarbeit in Altenheimen gesichert sein müssten, damit der alte Mensch in seinem Lebensumfeld Altenheim nicht ständig „verlegt“ werde, sondern verbleiben könne.
Es folgte eine rege Diskussion, geleitet von MdB Christian Hirte und Christian Reuter, die zeigte, dass zukünftige Pflege ein wichtiges Thema ist, das jede und jeden angeht.
MdB Christian Hirte dankte für die gute Organisation der Veranstaltung durch den Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa. Er sei gerne wieder zur Caritas gekommen, die für ihn ein wichtiger Partner im sozialen System in der Bundesrepublik sei. Aus den unterschiedlichen Meinungen zum Thema Pflege habe man heraushören können, dass dieses ein wichtiges Thema der Zukunft sei.

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