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Stellungnahme des Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Jens Mischak (Wirtschaftsdezernent) zum Teilregionalplan Energie.

„Die Vorreiterrolle des Vogelsbergkreises führt leider nicht zu einer ausreichenden Berücksichtigung der kommunalen Wünsche“

„Wenn alle im Binnenland liegenden Landkreise Deutschlands einen solchen Grad der Versorgung mit erneuerbaren Energien vorweisen könnten, dann wäre die Energiewende fast schon geschafft. Mit Abstand hat der Vogelsbergkreis in Hessen in den vergangenen 20 Jahren eine Vorreiterrolle eingenommen. Der bilanzielle Deckungsgrad am regionalen Stromverbrauch liegt bei aktuell 150 Prozent.“ So kommentiert Wirtschaftsdezernent Dr. Jens Mischak die Beschlusslage zum neuen Teilregionalplan Energie.

Leider wirke sich diese klare Vorleistung nicht ausreichend aus, was die berechtigten Interessen und Wünsche der Kommunen angeht. „Zum Teil wurden Gebiete ausgewiesen gegen die eindeutige und einstimmige Beschlusslage der kommunalen Vertretungskörperschaften“, bemängelt der Vize-Landrat.

Dies erscheine gerade vor dem Hintergrund der Akzeptanz regenerativer Energien vor Ort problematisch. Auch wenn es um das Ziel der Rechtssicherheit der Fachplanung gehe, dürften die Interessen der Kommunen nicht außer Acht gelassen werden. Dies betreffe sowohl die Situation, in der es um ein Mehr gehe – zum Beispiel an Windkraftanlagen – als auch dort, wo Windkraftanlagen (WKA) verhindert werden sollten. „Schon in der Vergangenheit ist es immer Leitlinie des Vogelsbergkreises gewesen, dass dort, wo es kommunale Wünsche für mehr WKA gab, diese auch unterstützt wurden“, so Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak. „Die Fachbehörden der Kreisverwaltung haben bei ihren Stellungnahmen während der Offenlage stets die Interessenlagen der Vogelsberger Kommunen im Blick gehabt.“

Der Wirtschaftsdezernent stellt heraus, dass schon heute mit Abstand die meisten WKA hessenweit im Vogelsbergkreis stehen, nämlich ein rund Drittel aller Anlagen. Hessen: rund 600 WKA, davon im Vogelsberg 210. Der bilanzielle Deckungsgrad erneuerbarer Energien am Gesamtstromverbrauch liege aktuell bei rund 150 Prozent. Der Vogelsbergkreis habe daher „keinen Nachholbedarf in Sachen Windkraft“.

Umso mehr sei verständlich, wenn Vogelsberger Bürgerinnen und Bürger und ihre Kommunen Vergleiche anstellen mit der Frage: „Wie ist die Entwicklung in anderen Regionen Hessens?“. Nicht zu verstehen sei hingegen die Festlegung, dass etwa in der Gemarkung Freiensteinau Vorrangflächen aus dem RP Bezirk Kassel herausgenommen wurden, während direkt angrenzende Gebiete im RP Bezirk Gießen erhalten blieben.

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