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Sozial- und Integrationsminister Stefan Grüttner verleiht 16 Landesauszeichnungen für soziales Bürgerengagement

An acht Gruppen und acht Einzelpersonen hat Sozial- und Integrationsminister Stefan Grüttner heute – am Internationalen Tag des Ehrenamts – im Biebricher Schloss in Wiesbaden die Landesauszeichnungen für soziales Bürgerengagement vergeben. „Sie alle tragen mit Ihrem Engagement dazu bei, dass unsere Welt freundlicher, unsere Gesellschaft sozialer und toleranter wird“, lobte der Minister die Preisträger. Er betonte: „Eine demokratische Gesellschaft hat ohne bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement keinen Zusammenhalt und keinen Bestand. Wenn Menschen ihre Zeit und ihre Energie einem Ehrenamt widmen, ist dies ein Geschenk nicht nur für Einzelne oder einzelne Bevölkerungsgruppen, sondern für die gesamte Gesellschaft, für uns Alle. Als solches muss es gewertet und hochgeschätzt werden.“

Die Auszeichnung für soziales Bürgerengagement wurde zum vierzehnten Mal verliehen. Eine Jury hat aus über 100 Bewerbungen die 16 Preisträger aus Marburg, Frankfurt, Hanau, Bensheim, Kassel, Wiesbaden, Mengerskirchen, Sontra, Oberursel, Melsungen, Fuldatal sowie dem Rheingau-Taunus-Kreis und dem Landkreis Bergstraße ausgewählt. Die Jury hatte im Vorfeld der Verleihung zwei Schwerpunkte festgelegt: In diesem Jahr wurden zum einen Initiativen ausgezeichnet, die bildungsbenachteiligten Jugendlichen Begleitung bieten. Zum anderen wurden Initiativen gegen Einsamkeit geehrt, die Menschen zusammenbringen, Austausch und Zusammengehörigkeitsgefühl unterstützen – insbesondere im Bezug auf ältere Menschen.

Die Geehrten erhielten neben der Landesauszeichnung „Soziales Bürgerengagement“ in Form einer Skulptur auch ein finanzielles Dankeschön in Höhe von 300 Euro.

Folgende Gruppen und Einzelpersonen wurden mit der Landesauszeichnung „Soziales Bürgerengagement“ geehrt:

Gruppen

Lamboys and Girls: Die „Lamboys and Girls“ sind eine Gruppe von vier jungen Menschen, die im Lamboypark in Hanau – einem Freizeitgelände für Kinder und Jugendliche – zahlreiche Projekte und Aktivitäten initiieren. Unter anderem haben sie eine Jungen- und Mädchengruppe, offene Treffs, eine Frauengruppe, einen Spieleverleih für Familien, diverse Sportangebote und einen Vätertreff ins Leben gerufen. Besonders hervorzugeben ist in diesem Zusammenhang die Aktion „Bollerwagengruppe“: Jugendliche kaufen für alte Menschen ein und organisieren Spielenachmittage in Seniorenheimen.

Netzwerk „Patenprojekte in Wiesbaden“: Das Netzwerk „Patenprojekte in Wiesbaden“ ist ein durch das Gemeindezentrum St. Elisabeth ins Leben gerufener Zusammenschluss von Patenprojekten für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche. Die Projekte sind in verschiedenen Stadtteilen aktiv und arbeiten mit unterschiedlichen Alters- und Zielgruppen im Bereich Bildung, Persönlichkeitsentwicklung und im Übergang von Schule und Beruf. Die im Netzwerk vertretenen Projekte fördern Kinder und Jugendliche u.a. durch ehrenamtliche Bildungs- und Freizeitpatenschaften sowie Lesepatenschaften und Ausbildungslotsen.

Sterntaler – Kinderträume, Zukunftsräume e.V.: Bei dem Verein aus Bensheim handelt es sich um ein soziales Netzwerk für Sport und Bildung im Kinder- und Jugendbereich. Der Verein bietet in Kooperation und durch Vernetzung mit Schulen, Kindergärten und anderen Institutionen diverse Veranstaltungen und Aktivitäten an, u.a. Hausaufgabenhilfe, Randzeitenbetreuung, sportliche Unternehmungen, Sprach- und Computerkurse und Unterstützung bei der Suche nach Ausbildungs- und Arbeitsplätzen.

Senior Experten-Service/“Neue Impulse für Schüler/innen“: Die Senior Experten und Expertinnen sind aus dem Berufsleben ausgeschiedene Fach- und Führungskräfte, die ehrenamtlich ihre Erfahrung und ihr Wissen an Schüler und Schülerinnen in der Stadt Kassel weitergeben. Im Rahmen der beruflichen Orientierung unterstützen sie junge Menschen dabei, die eigene Berufsbiografie positiv zu gestalten und die ersten Schritte ins Berufsleben zu gehen.

Zusammen sind wir stark: Das Patenprojekt der Ehrenamtsbörse Mengerskirchen wurde ins Leben gerufen, um Kindern zu helfen, deren Familien Unterstützung benötigen. Ziel ist, Kindern durch individuelle Hilfe eine bessere Lebensperspektive zu eröffnen. Die Paten verbringen Zeit mit den Kindern und geben ihre Lebenserfahrungen weiter. Durch das Patenprojekt soll es den Kindern aus Familien mit weniger guten Startchancen ermöglicht werden, eine ergänzende Beziehung zu einer entsprechenden Bezugsperson aufzubauen.

Sonnenkinder – Elterninitiative Handicap e.V.: Der Verein, der im Landkreis Bergstraße schon seit über zehn Jahren aktiv ist, hat sich zum Ziel gesetzt, die Isolation und Benachteiligung von Kindern mit Handicap sowie ihrer Familien aufzuheben. Hierfür ist im Jahr 2013 in Zwingenberg-Rodau ein Ort entstanden, der in besonderer Weise geeignet ist: der Sonnenkinder Begegnungshof. Hier arbeiten Therapeuten mit Tieren, die nicht zwischen Kindern mit und ohne Behinderung unterscheiden und somit einen ungezwungenen, natürlichen Umgang ermöglichen.

Senioreninitiative „Wir in Röhrenfurth“: Die Initiative wird getragen von jungen Rentnerinnen und Rentnern, deren Mehrheit im Melsunger Stadtteil Röhrenfurth geboren und aufgewachsen ist. In der Arbeitsgruppe Mobilität, Einkaufen, Kurse, Hilfeleistungen organisieren die Mitglieder u.a. verschiedene Veranstaltungen, in welchen Senioren zum aktiven Austausch zusammengebracht werden. So gibt es z.B. einen Kochkurs für Männer, Wanderungen, oder einen Kurs zur Auffrischung der Fahrschultheorie.

Nachbarschaftsverein Fuldatal: Der Nachbarschaftsverein Fuldatal unterstützt Seniorinnen und Senioren sowie hilfsbedürftige Menschen in ihrem Lebensumfeld und bietet den Angehörigen Beratung und Begleitung an. Das Spektrum des Vereins umfasst auch Angebote zur Entlastung pflegender Angehöriger und Informationen hinsichtlich aller Fragen, die mit dem Altern und möglichem Hilfebedarf zusammenhängen. Darüber hinaus wird ein Fahrdienst angeboten, der täglich in Anspruch genommen werden kann.

Einzelpersonen:

Dr. Elke Therre-Staal: Frau Dr. Therre-Staal setzt sich seit vielen Jahren im Bereich Integration und Inklusion ein, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Im Haus Syrah in Marburg organisierte sie z.B. ein kostenloses pädagogisches Sportangebot speziell für Jungen aus dem Schutzhaus. Darüber hinaus bietet die Ärztin eine ehrenamtliche Sprechstunde für die Bewohner des Hauses Syrah an. Zudem leitet Frau Dr. Therre-Staal im Verein „Schreibwerkstatt Marburg e.V.“ Workshops, mit welchen möglichst vielen Menschen der Zugang zum Schreiben ermöglicht werden soll.

Mohamed El Ghouti: Herr El Ghouti engagiert sich stark im Rahmen des islamischen Kulturvereins für Kinder und Jugendliche in der Frankfurter Nordweststadt und hat u.a. ein Fußball-Camp initiiert. Hier haben Kinder und Jugendliche die Chance, zweimal in der Woche Fußball zu spielen. Das Angebot ist offen für alle jungen Menschen im Stadtteil, gleich ob Mädchen oder Jungen und unabhängig von der Altersstufe und Religionszugehörigkeit. Darüber hinaus organisiert und begleitet Herr El Ghouti das Kinder- und Jugendangebot des islamischen Kulturvereins. Hervorzuheben ist z.B. die Väter-Kinder-Freizeit, welche die familiären Beziehungen stärken soll.

Barbara Rossmeisl: Frau Rossmeisl hat ein Ausbildungslotsen-Projekt entwickelt, das zu Beginn des Schuljahres 2015/2016 im ganzen Rheingau-Taunus-Kreis umgesetzt wurde. Neun Ausbildungslotsen unterstützen ehrenamtlich Kinder und Jugendliche im Übergang von Schule zu Beruf. Insgesamt wurden bisher 13 Schülerinnen und Schüler von den Ausbildungslotsen betreut. Den Jugendlichen konnten zahlreiche Praktika vermittelt werden. In vier Fällen konnte auch bereits ein Ausbildungsplatz gefunden werden. Frau Rossmeisl steht den jungen Menschen während der Praktika als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Barbara Persch: Frau Persch ist Gründerin des Bürgerhilfevereins Sontraer Land e.V., der sich für notleidende und hilfebedürftige Menschen in und um Sontra einsetzt. Die Unterstützung erfolgt sowohl durch Kleider- und Sachspenden, durch Geldspenden und stets durch Frau Perschs persönliche Betreuung. Darüber hinaus veranstaltet der Verein Kaffeenachmittage für die Senioren der Stadt und unterstützt sozial benachteiligte Kinder materiell.

Iracy de Almeida Cardia: Frau de Almeida Cardia gilt als Pionierin des Besuchsdienstes „Helfende Hand“, initiiert von den Malteser Diensten. „Die Helfende Hand“ ist ein ehrenamtlicher Besuchsdienst für einsame und sozial isolierte Menschen im gesamten Stadtgebiet Frankfurts. In den Jahren ihres Engagements wuchs „Die Helfende Hand“ sowohl hinsichtlich der Nachfrage als auch bezüglich der ehrenamtlichen Mitarbeiter. Aktuell werden rund 70 alte und einsame Frankfurter Bürgerinnen und Bürger regelmäßig von ehrenamtlichen Mitarbeitern der „Helfenden Hand“ besucht.

Helmut Bergmann: Herr Bergmann ist im Seniorentreff „Altes Hospital“ in Oberursel ehrenamtlich tätig. Mit seinem Engagement ermöglicht er es, Seniorinnen und Senioren eine möglichst lange Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Herr Bergmann organisiert u.a. Tagesfahren und Seniorenfreizeiten. Er ist Seniorensprecher, als Vertrauensperson und Ansprechpartner für alle Belange der Seniorinnen und Senioren.

Vera Hajokova: Frau Hajokova engagiert sich seit 13 Jahren in der ehrenamtlichen Seniorenarbeit des Frankfurter Verbands für Alten- und Behindertenhilfe. Im „Café Anschluss“ ist sie in unterschiedlichen Einsatzbereichen tätig. Das Café ist Seniorentreff und Internetcafé mit einem umfangreichen Kursangebot rund um Computer, Internet, Smartphone, Tablet und digitale Kamera.

Diana Fischer: Frau Fischer hat 2010 einen Stadtteilblog für Frankurt-Preungesheim initiiert. Im Jahr 2013 ist eine Facebook-Seite mit Wohnviertel-Community hinzugekommen, auf der sich die Stadtteilbewohner und –bewohnerinnen austauschen können. Damit hat Frau Fischer ein Forum geschaffen, in dem sich die Bürgerinnen und Bürger rund um den Stadtteil informieren können.

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