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In Dietges entsteht Notarzt-Rettungswache der Malteser

Das Wetter passte zum Anlass: Bei Schnee und Eis erhöht sich das Unfallrisiko. Gerade auf den höher gelegenen Straßen der Rhön haben die winterlichen Verkehrsbedingungen zur Folge, dass die Rettungsdienste verstärkt gefordert sind. Und so überraschte es nicht, dass der neue Notarztstandort im Hilderser Ortsteil Dietges bereits am Vormittag der gestrigen offiziellen Inbetriebnahme zu seinem ersten Einsatz kam.

Im November hatte der Landkreis Fulda als Rettungsdienstträger den Malteser Hilfsdienst mit der notärztlichen Versorgung am Standort Dietges beauftragt. Die Vereinbarung ist mit Wirkung zum 5. Januar 2017 in Kraft getreten und sieht die Erbringung von Leistungen der Notfallversorgung und des Krankentransports vor. Seither sind im 24-Stunden-Betrieb ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) einschließlich Notarztbesatzung sowie rettungsdienstliches Personal in Dietges stationiert. Die Unterbringung erfolgt zunächst provisorisch in einem hierfür hergerichteten Wohngebäude. Im Laufe dieses Jahres soll eine neue Notarzt-Rettungswache am Standort Dietges errichtet werden.

Bislang gibt es im Landkreis Fulda zehn Rettungswachen sowie drei NEF-Standorte am Klinikum in Fulda, am Helios St. Elisabeth Krankenhaus in Hünfeld sowie an der Feuerwache in Fulda. Mit dem zusätzlichen Standort in Dietges soll die notärztliche Versorgung der Bevölkerung, die der Landkreis als Träger des bodengebundenen Rettungsdienstes sicherzustellen hat, weiter verbessert werden. Aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage ist der neue NEF-Standort in der Lage, Notfallorte in der Rhön schnellstmöglich zu erreichen, wobei nach den gesetzlichen Vorgaben in neunzig Prozent der Fälle ein Rettungsfahrzeug innerhalb von zehn Minuten am Einsatzort sein muss.

Bei der Begrüßung der Gäste sagte der Präsident des Malteser-Hilfsdiensts, Dr. Constantin von Brandenstein-Zeppelin, dass es das Bestreben seines Verbandes sei, rettungsdienstliche Versorgung auf bestmöglichem Niveau zu bieten. Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt berichtete von seinen Erfahrungen als Referent bei einem kommunalpolitischen Seminar im Herbst in Uruguay, als die Zehn-Minuten-Hilfsfrist unter den Teilnehmern ungläubiges Erstaunen ausgelöst habe. „Dies sollte uns nachdenklich stimmen und dankbar machen.“ Obwohl der Rettungsdienst auch im Landkreis Fulda hervorragend organisiert sei, gebe es weiteren Optimierungsbedarf, so Schmitt.

Der Hilderser Bürgermeister Hubert Blum zeigte sich auch im Namen seiner Amtskollegen aus den übrigen Rhöngemeinden erfreut, dass schon bald eine Versorgungslücke geschlossen werde. In die Pläne für den neuen Notarztstandort habe er bereits Einblick nehmen können. Nach Angaben von Dirk Rasch, Leiter Notfallvorsorge und Rettungsdienstleiter der Malteser in der Diözese Fulda, soll das neue Gebäude im Oktober bezugsfertig sein. Die Direktorin der Zentralen Notaufnahme am Klinikum Fulda, Dr. Petra Zahn, teilte mit, dass ein Kooperationsvertrag mit dem Malteser Hilfsdienst über den Einsatz von Notärzten des Klinikums in Dietges nur noch unterschrieben werden müsse.

Die kirchliche Segnung der Einrichtung nahmen bei klirrender Kälte die beiden Pfarrer Bernd Hollartz von der evangelischen Kirchengemeinde und Alfred Sperner von der katholischen Kirchengemeinde vor. Zum Schluss kam auch noch Dr. Michael Karges, niedergelassener Allgemeinmediziner aus Hofbieber, zu Wort. Er ist seit vielen Jahren für die Malteser ehrenamtlich und als Honorarkraft tätig, hatte vor 25 Jahren seinen ersten Einsatz als Notarzt und verantwortete auch den ersten Einsatz des neuen NEF-Standorts am gestrigen Vormittag auf der Wasserkuppe, der glücklicherweise glimpflich ausging und keine weiteren notfallmedizinischen Maßnahmen notwendig machte.

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